Predigt zu Apostelgeschichte 2, 1-11 am Pfingstsonntag

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Foto: Martina Heins

1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab. 5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? 8 Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? 9 Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, 10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, 11 Juden und Proselyten[1], Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden. 12 Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.

Pfingsten

ist das kirchliche Fest, mit dem die meisten Menschen am wenigsten oder gar nichts anfangen können. Der Heilige Geist ist schwer fassbar und hat den „Geruch“ von Sektiererei und Schwärmerei, abgehoben von der Realität und nicht einzuordnen in unsere bekannten Denkmuster und Gewohnheiten.

Dabei ist Pfingsten die Erfüllung einer langen Sehnsucht und Hoffnung von Gott und Menschen,

denn es ist das Ereignis, wo Gott und Mensch zusammenkommen. So wie Gott in Jesus Mensch wurde, so verbindet er sich durch den Heiligen Geist mit uns ganz normalen Menschen und geht mit uns in unseren Alltag, in unsere Probleme, in unsere Unvollkommenheit und wird bei dir und bei mir Mensch.

Aber er bringt uns in Bewegung. Der Heilige Geist bringt Unordnung in Ordnungen und Gewohnheiten und bringt falsche Ordnungen und Gewohnheiten durcheinander und schafft dafür etwas Neues.

Gilt das auch für unsere Ordnungen und Gewohnheiten?

Wir haben zum Beispiel unsere Maßstäbe, nach denen wir leben, nach denen wir urteilen, ob etwas richtig oder falsch ist, bei uns und bei anderen. Das haben wir so gelernt und bislang danach bislang gelebt. Auch in der Kirche haben wir Ordnungen und Gewohnheiten, zum Beispiel in Gottesdienstabläufen, wer was zu tun hat in der Kirche und wie sich jeder zu benehmen hat.
Mit unseren Gewohnheiten versuchen wir, das Leben, das so wahnsinnig vielfältig ist, in den Griff zu bekommen, zu ordnen. Es hilft uns, gut durch das Leben zu kommen, in Ruhe und Frieden. Unsere Gewohnheiten geben uns Sicherheit!

Und nun kommt Gott mit seinem Heiligen Geist und hat ein ganz anderes Anliegen.

Zunächst geht es ihm darum, dass wir unsere innere Ruhe und den inneren Frieden bei ihm finden, im alleinigen Vertrauen auf ihn und nicht in unseren Ordnungen und Gewohnheiten.

Der Heilige Geist schenkt uns die Gewissheit, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus Kinder Gottes sind, und dass Jesus auch in schweren Zeiten zu uns steht, selbst, wenn wir zweifeln, denn wir gehören zu ihm in alle Ewigkeit. Der Heilige Geist hilft uns, zu verstehen, was Jesus gesagt und getan hat und legt in uns den Wunsch, das in unserem Leben auch umzusetzen, indem er uns die Liebe zu Jesus schenkt. Und er gibt uns Gaben, um etwas ganz besonderes Einzigartiges für ihn und für die Menschen zu tun, indem er in uns ein Feuer anzündet, um das zu tun, was Jesus Christus getan, wozu er in die Welt gekommen ist, zum Beispiel anderen Menschen die Liebe Gottes nahezubringen und sie damit in die Gemeinschaft mit Gott zu führen.

Predigt zu Apostelgeschichte 2,1- 11 Pfingstsonntag Pfingsten Johannes 15,5 Jubilate 3. Sonntag nach Ostern 1. Korinther 3,11 Quasimodogeniti 1. Korinther 11,20 -29 Abendmahl Gründonnerstag letztes Abendmahl Jesus Christus Jesaja 58,1-9a Jeremia 29,13-14 Weg Suchen Römer 15,5-7 Lukas 13,1-9 Amos 5,6 Lukas 15,20-24 Andachten Predigt zu Epheser 2,19 1. Korinther 1, 3 Frieden suchen und in Jesus finden Matthäus 9, 35-38 Apostelgeschichte 1, 3 - 11 Himmelfahrt Exaudi Andachten Predigt zu Hebräer 12, 1- 3 Apostelgeschichte 16, 9 - 15 Römer 15, 4 - 13 Matthäus 21, 1-10 Liebe Herz Jesus Markus 13, 31 - 37 Ewigkeit Jesus Tod Hoffnung Impuls der Woche Jesus Liebe Herz zwei Herzen Taufe zum Glauben kommen liebende Herzen
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Die Jünger hatten vor Pfingsten auch schon den Glauben

an die Auferstehung Jesu, sie beteten und hatten Gemeinschaft untereinander, doch etwas fehlte: Das alles hatten sie im Kopf, wussten es, aber sie brannten noch nicht für das, wozu Jesus Christus in die Welt gekommen war und wozu sie da sein sollte. Ihnen fehlte das Feuer der Begeisterung. Es war noch nicht in ihren Herzen verankert.

Um dieses Feuer zu entfachen, gab Gott ihnen seinen Geist.

In der Pfingstgeschichte wird berichtet, wie Feuerzungen auf den Köpfen der Jünger waren. Sie fingen an zu „brennen“, wofür Gott in seinem Herzen brannte, nämlich zu den Menschen zu kommen, mit seinem ganzen Heil hier und in Ewigkeit. Das brachte Bewegung wie von einem starken Wind. Es brachte Leben in die erste Gemeinde. Sie hatten Frieden mit Gott, aber dieser Friede machte sie unruhig für die Sache Jesu. Man kann den Heiligen Geist nicht sehen, sondern nur seine Wirkung erfahren. Deshalb deuten die anderen Menschen das, was sie sehen, völlig falsch, indem sie die Jünger für betrunken halten.

Aber nun gehen die Türen der kleinen, geschlossenen und engen Gemeinschaft auf und die Botschaft dringt nach Außen,

weil die Jünger eins geworden sind mit dem Anliegen Jesu Christi. Vorher waren sie mit sich selbst beschäftigt. Nun plötzlich verkündigen sie ohne Angst die Botschaft von Jesus Christus. Die Zuhörer verstanden plötzlich die Botschaft in ihrer Sprache. Jeder hat den Glauben bezeugt, der eine medisch, der andere persisch und andere in anderen Sprachen. Petrus steht auf und verkündigt öffentlich und ohne Angst die Botschaft von Christus. Sie waren so begeistert von Christus, dass ihnen die Angst vor Menschen verloren ging. Petrus war ein einfacher Fischer, kein großer Redner. Alle Gedanken darüber, was andere sagen, ob andere es besser können, ob sie sich richtig ausdrücken oder ob sie nun Ärger bekommen, sind wie weggeweht.

So gebraucht Gott durch seinen Geist nicht nur die Jünger, sondern auch uns, um zu anderen Menschen zu kommen.

Er braucht jeden auf seine Weise und für unterschiedliche Menschen, den einen in der Sprache der Alten, den anderen für Jugendlichen, Intellektuelle, handwerklich Begabte, Konservative, Progressive oder für andere Menschen. Der Heilige Geist macht uns nicht gleich vollkommen, wie wir es uns vielleicht erhoffen, sondern er gebraucht uns so, wie wir sind, und verändert uns dann nach und nach in das Bild, das Gott von uns hat, das heißt, dass wir auch mit dem Heiligen Geist Fehler machen und Schwächen haben, aber wir wissen, er will uns so gebrauchen und wir können jeden Tag neu wieder anfangen als Einzelne und als christliche Gemeinschaft.

Daran erkennt man eine Gemeinschaft von Menschen, die vom Geist Gottes getrieben werden, dass sie fragt: Herr, wie kannst du durch uns zu den Menschen kommen und die Menschen zu dir? Wie können wir dein Anliegen umsetzen?

So will Gott durch seinen Geist etwas Neues schaffen und bringt damit manchmal unsere Ordnungen und Gewohnheiten durcheinander.

Manchmal tut er es, indem er mit uns ins Gericht geht, wie bei den Pharisäern, wenn wir uns darauf nicht einlassen wollen, sondern stur an unseren Gewohnheiten und Ordnungen festhalten. Manchmal macht er es sehr sanft, wie bei den Jüngern. Sie hatten auf das Wirken Gottes gewartet und waren bereit, das Alte hinter sich zu lassen und sich auf das Neue, das von Gott kommt einzulassen.

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch zwei Fragen zum Weiterdenken mitgeben:

  1. Sind Sie bereit, freuen Sie sich auf das, was Gott mit Ihnen vorhat, wie bei den Jüngern, oder sind Sie stur und stolz und beharren auf Ihren alten Ordnungen und Gewohnheiten?
  2. Fördern unsere Gewohnheiten und Ordnungen in unserem eigenen Leben oder in der Gemeinde das Anliegen Gottes oder behindern sie vielleicht sogar das Anliegen Gottes, mit allen Menschen zusammenzukommen und allen das Heil in Jesus zu bringen?
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Gott will durch seinen Heiligen Geist eins werden mit uns, damit wir bei ihm Frieden finden und uns für sein Anliegen gebrauchen lassen. Wir wollen Gott darum bitten, dass er unter uns durch seinen Heiligen Geist ein neues Feuer der Begeisterung entzündet wie beim ersten Pfingstfest.
Predigt zu Apostelgeschichte 2, 1-11
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