7 „Ich bin Worte“ Jesu als Passionsweg

Inhaltsverzeichnis:

Klicken Sie einfach auf einen Titel, um zur entsprechenden Passionswoche zu kommen!

Einleitung:

7 Ich bin Worte Jesu Predigt zu Matthäus 21, 1- 10 Impuls der Woche Jesus Worte des Glaubens Ich bin Worte Passion Passionsweg Passions Projekt
Foto: Martina Heins

In diesem Passions-Projekt ist jede Passionswoche mit einem bestimmten Glaubensthema und einem „Ich-bin-Wort“ von Jesus verknüpft. Die einführenden Gedanken helfen Ihnen in das jeweilige Thema der Passionswoche einzusteigen, die empfohlenen biblischen Texte zum eigenen Weiterlesen können Sie im Laufe der Woche lesen und sich dazu Notizen, neue Erkenntnisse, Gedanken und neue Ideen aufschreiben, die praktischen Übungen zur Auswahl sollen eine Hilfe sein, einen Anstoß geben, das jeweilige Thema in Ihrem alltäglichen Leben einzuüben, umzusetzen und anzuwenden.
Es kommt nicht darauf an, alle praktischen Übungen nacheinander „abzuarbeiten“. So ist es nicht gedacht. Lesen Sie sich alle Übungen in aller Ruhe durch und entscheiden dann selbst, welche Übung Sie im Laufe der Woche ausprobieren möchten, ganz individuell. Sie müssen kein bestimmtes Ziel erreichen! Jesus geht ja mit jedem von uns seinen ganz persönlichen Weg. Es geht darum, in uns eine Bereitschaft für diesen Weg zu öffnen und diesen Weg dann freudig erwartungsvoll und zuversichtlich zu gehen.

Wir möchten Sie damit ermutigen Ihren Weg mit Jesus in Ihrem Leben zu finden und zu gehen. Lassen Sie uns gemeinsam losgehen! Sie sind herzlich eingeladen mitzugehen!



Überblick über den Passionsweg mit Erläuterungen:
„7 Wochen mit Jesus unterwegs“ – ein Passionsweg mit den 7 „Ich-bin-Worten“ von Jesus

1. Liebe ist der Weg

Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Johannes 14,6)
Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er ist in allem den Weg der Liebe gegangen. Das gibt uns Halt und Orientierung. Jesus zeigt uns nicht, was auf dem Weg vor uns liegt, was z.B. an diesem Tag, in dieser Woche noch alles passiert, aber er wird uns alles geben, was wir für diesen Weg brauchen: seine lebendige Gegenwart auf jedem Schritt, seine ständige Aufmerksamkeit und Gesprächsbereitschaft, wenn wir nur seinen Namen flüstern und ihn um Rat fragen. Er ist der beste Wegbegleiter, den wir uns wünschen können!

2. Vertrauen ist die Grundlage unseres Glaubens

Jesus Christus spricht: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe…Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich…Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ (Johannes 10,11 + 14, 27-28)
Jesus ist der gute Hirte, der uns schützt und begleitet, uns wieder auf den rechten Weg bringt, wenn wir uns verirren. Seine Hilfe ist immer liebevoll, gütig und barmherzig! Die Frage ist nur: Vertrauen wir Jesus und seinen Wegen?

3. Dankbarkeit öffnet Türen

Jesus Christus spricht: „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich hindurchgeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Johannes 10,9)
Jesus ist die Tür, durch die wir immer wieder hindurch gehen können, wenn wir nicht weiterwissen oder gegen Mauern rennen, dann öffnet er uns neue Horizonte, neue Perspektiven, neue Möglichkeiten, neues Leben. Jesus öffnet uns immer neue Türen im Leben und wenn wir durch diese Türen hindurchgehen, voller Dankbarkeit,
dann wird es für uns immer einen Weg, einen Ausweg geben und er wird uns bis ans Ziel in seine Ewigkeit begleiten und hineinbringen.

4. Beten bringt Licht auf unsere Wege

Jesus Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)
Jesus ist das Licht auf unseren Wegen, unseres Fußes Leuchte in der Finsternis. „Und ob wir schon wandeln in der Finsternis, fürchte wir doch kein Unglück, denn Jesus ist immer bei uns.“ (Psalm 23). Darauf können wir uns immer verlassen, auf sein Wort, sein Licht, seine Zusagen. Das gibt uns die Kraft und Zuversicht zum Beten, damit können wir unseren Weg betend gehen.

5. Sorgen sind die Stolpersteine auf dem Weg

Jesus Christus spricht: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Johannes 6,35)
Jesus ist das Brot und das Wasser als „Wegzehrung“ auf unserem Lebensweg, damit wir nicht matt und müde werden auf dem langen Weg. Seine Quelle versiegt nicht. Er gibt uns volle Genüge, uns wird nichts mangeln! Brot und Wasser sind die Grundnahrungsmittel. Ohne sie kann ein mensch nicht leben, aber mit ihnen hat er alles, was er zum Leben braucht. Jesus will diee Grundlage für unser Leben sein. Wir müssen uns nur dieser Quelle nur immer wieder neu zuwenden und unsere Kraft und gutes Leben nicht (mehr) in den Dingen dieser Welt suchen.

6. Frucht bringen in der Verbindung mit Jesus

Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5)
Jesus ist der Weinstock, der fest steht, uns neue Kraft gibt, Kraft strömt vom „Weinstock“ zu uns, wenn wir uns mühselig, beladen und schwach fühlen und wir können von dieser Kraft an andere Menschen abgeben, ihnen damit dienen, unsere Gaben mit Freude teilen, Frucht bringen. Ohne diese Kraft, die von Jesus ausgeht, können wir nichts tun. Mit dieser Verbindung zur ewigen Kraftquelle können wir viel Frucht bringen; Jesus hat es uns in seinem Wort versprochen. 

7. Liebe ist der Weg

Jesus Christus spricht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“ (Johannes 11,25-26)
Und am Ende ist Jesus die Auferstehung und das Leben und wir werden in ihm, in seiner Liebe das Ziel, seine himmlische Ewigkeit, erreichen.

7 Ich bin Worte Jesu Passionsweg Passion Passions Projekt Backrezepte Christliches Backen Liebe Dankbarkeit Freude Jesus Rezepte Hausarbeit Kochen Backen Putzen Bügeln
Foto: Martina Heins

1. Passionswoche: Liebe ist der Weg

Die Liebe ist der Ausgangspunkt unseres Passionsweges und das Ziel.

Jesus ist der Anfang und das Ende, das A und das O (Offenbarung 21,6 und 22,13). Dazwischen liegen 5 weitere Stationen auf unserem Weg. In der 7. Passionswoche heißt das Thema dann wieder „Liebe ist der Weg“ und damit schließt sich der Kreis.
Wenn wir Jesus und sein Wort lieben, setzt das unsere Kreativität in Gang, setzt es uns in Bewegung. Liebe und Kreativität gehören untrennbar zusammen. Wer wirklich liebt, wird fast automatisch aktiv, kreativ und wagt auch mal mutige und ungewöhnliche Wege, erlaubt sich neue Gedanken. Das Gegenteil stimmt übrigens auch: Wenn ich jemanden oder etwas (z.B. eine Aufgabe, eine Arbeit) nicht liebe, dann fällt es mir auch schwer, etwas dafür zu tun. Da ist kein Schwung, keine Kreativität, kein Mut, keine Kraft. So soll es bei uns im Glauben nicht sein!

Im 1. Korintherbrief 13 lesen wir von der Liebe.

Jesus ist diese Liebe, er hat sie uns vorgelebt und von ihm können wir sie auch lernen. Lesen wir 1. Korinther 13,1-3: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wär’s mir nichts nütze.“

Ohne Liebe können wir also nichts tun und kein gutes Leben finden, ohne Liebe wären wir nichts, wie es hier steht. Aber mit dieser Liebe im Herzen können wir das tun und so leben, wie es sich Jesus von uns wünscht. Mit dieser Liebe im Herzen ist uns vieles möglich, was wir für unmöglich oder undenkbar halten.  In den Versen 4-8 lesen wir, wie die Liebe aussieht und wie sie gelebt werden kann. „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“

Gott weiß aber, dass wir diese Liebe nicht vollkommen leben können.

Wir werden immer wieder hier und da scheitern. Aber, dass soll uns nicht entmutigen, sondern anspornen uns danach auszustrecken, wie Paulus es sagt. Und Martin Luther hat einmal betont: „Christlicher Glaube ist nicht ein SEIN, sondern immer ein WERDEN.“ Es lohnt sich also, sich auf diesen Weg der Liebe mit Jesus einzulassen, der Liebe nachzustreben und immer mehr so zu werden, wie Gott es sich einmal vorgestellt hat.

Jesus sagt: „Komm!“ und ermahnt uns damit zum Aufbruch. Wir antworten vielleicht: „Nein, es lohnt nicht. Der Weg ist zu mühsam. Ich schaffe es ja doch wieder nicht. Das Ziel ist zu hoch, zu weit für mich!“ Und Jesus sagt uns voller Güte und Barmherzigkeit: „Was redest du da? Nimm meine Hand, lass dich von mir führen, Schritt für Schritt. Ich bin der Anfang und das Ende des Weges, „ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater ohne mich“. Ich führe dich diesen Weg der Liebe bis hinein in meine Ewigkeit. Du darfst nur meine Hand nicht loslassen. Und nun komm, und lerne von mir!“

Versuchen Sie es!

Der Weg der Liebe lohnt sich, denn er bringt uns immer näher zu Jesus und ermöglicht es, unser Leben zu erneuern, zu vertiefen, mutiger und kreativer zu sein.

Weitere biblische Texte zum Lesen und Nachdenken:

  • Korinther 13,1 – 14,1
  • Matthäus 22,37 – 39
  • Johannes 3,16
  • Johannes 13,34 + 35
  • Römer 8,28
  • Römer 8,35-39
  • Epheser 5,1-2

Praktische Übungen zur Auswahl:

  • Wenn wir die Verse im 1. Korintherbrief 13, 4 – 8 lesen und für das Wort „Liebe“ immer das Wort „Jesus“ einsetzen, dann erkennen wir, wie Jesus war, ist und bis in alle Ewigkeit sein wird! Bitte lesen Sie sich diese Verse einmal laut vor und ersetzen dabei das Wort „Liebe“ durch das Wort „Jesus“. Sofort merken und erkennen wir, wie wahr diese Worte sind! So erleben wir Jesus in den Evangelien, in der Passionsgeschichte, in unserem Leben, im Umgang mit uns und so wird Jesus die Liebe immer leben. Als zweiten Schritt lesen Sie bitte diese Verse noch einmal laut und ersetzen nun das Wort „Liebe“ durch Ihren „Namen“. Als ich es zum ersten Mal so gelesen habe, mit meinem Namen, stockte meine Stimme und ich war erschrocken, weil ich erkannte wie weit ich noch von dieser Liebe entfernt war und bin. Aber dann habe ich weitergelesen. Paulus schreibt im 1. Korintherbrief 14,1: „Strebt nach der Liebe!“ Dieser Satz ist tröstlich, auch wenn wir erkennen, dass wir noch viel von Jesus lernen müssen. Wir dürfen es jeden Tag neu versuchen, diese Liebe in unserem Leben zu leben. Versuchen Sie es immer wieder und lassen Sie sich nicht entmutigen diesen Weg mit Jesus zu gehen! Es lohnt sich sehr, sich von diesem Wort Gottes verändern zu lassen.
  • Versuchen Sie diese Liebe in Ihrem Leben ganz konkret umzusetzen, zu leben, auch wenn es Sie Mühe oder Überwindung kostet oder es Ihnen gerade nicht gefällt! Wir haben Gottes Zusagen, wenn wir uns um diese Liebe bemühen. Es lohnt sich!
  • Bei dieser Liebe geht es Jesus nicht um ein oberflächliches Gefühl, keine verkrampfte Demutsübung, sondern um eine liebevolle Grundhaltung. Öffnen Sie Ihr Herz und Ihren Verstand für diese Liebe. Bitten Sie Gott um diese Liebe und bitten Sie den Heiligen Geist, dass er Ihnen zeigt, wie Sie in dieser Liebe immer mehr leben können. Diese Liebe leben zu wollen, ist eine tägliche klare Willensentscheidung, kein gefühlsbetonter Entschluss!
  • Versuchen Sie alles mit den liebenden Augen Gottes zu sehen, anzusehen – jeden Moment, jede Situation, jedes Problem, jede Herausforderung, die Welt um sich herum, die Natur, jeden Mitmenschen, jeden Nächsten. Seine Liebe kann uns verändern!
  • Fragen Sie sich: Was verstellt mir den Blick auf Jesus und seine Liebe? Was hindert mich, so zu lieben? Was fördert mich, so zu lieben?
  • Machen Sie sich selber Mut auf diesem Weg. Einüben bedeutet nicht: Ich kann es! Es bedeutet: Ich möchte es lernen! Sie können jeden Tag neu mit Jesus beginnen und Jesus freut sich über die kleinen Glaubensschritte, die wir gehen. Bleiben Sie nur Jesus treu auf dem Weg. Er wird Sie führen und begleiten!
  • Wagen Sie es kreativ und neu zu denken, zu handeln und zu leben! Tun Sie es aus Liebe!
7 Ich bin Worte Jesu Passion Passionsweg Passions Projekt Jesus ist der gute Hirte Predigt zu Lukas 15 Impuls der Woche Predigt zum Lesen Johannes 21 Jesus Petrus Schafe
Foto: Martina Heins

2. Passsionswoche: Vertrauen ist die Grundlage unseres Glaubens

Das Thema der zweiten Passionswoche lautet: Wir können darauf vertrauen, dass Jesus der gute Hirte ist!

Ein guter Hirte kennt seine Schafe und wird sie beschützen. Haben Sie schon einmal einem Hirten beim Hüten von Schafen länger zugeschaut? Leider können wir das immer weniger beobachten. Ein guter Hirte ist nie aufgeregt, hat seine Schafe immer im Blick und kennt die Wege zu den besten Weiden und zum frischen Wasser. Jesus benutzt dieses Bild vom guten Hirten, um uns deutlich zu machen: Vertraut mir, genauso kümmere ich mich um euch!  Jesus geht uns nach, wenn wir uns verirren, wir dürfen ihn rufen und er hilft uns, er trägt uns notfalls sogar auf seinen Schultern nach Hause, wenn wir zu schwach sind und nicht mehr selbst gehen können.

So liebevoll, fürsorglich, barmherzig und gütig will sich Jesus um uns kümmern. Er weiß, was wir wirklich brauchen. Es gibt nur eine Voraussetzung dafür: Wir müssen anerkennen, dass wir wie Schafe sind, die seiner Hilfe und Fürsorge auch bedürfen und ihm vertrauen, dass seine Wege die besten sind und er es „wohl machen“ wird. Ein altes christliches Lied beginnt mit den Zeilen: „Weil ich Jesu Schäflein bin, freu ich mich nur immerhin, über meinen guten Hirten, der mich wohl weiß zu behüten, der mich liebet, der mich kennt und bei meinem Namen nennt.“

Was hält uns eigentlich davon ab, uns so vertrauensvoll in die Hand unseres guten Hirten zu geben?

Da ist zunächst unser Kleinglaube. Wir glauben zu klein von den Möglichkeiten, die Jesus hat. Dabei hat er uns gesagt: „Ich habe alle Macht im Himmel und auf Erden.“ (Matthäus 28,18) und er hat uns versprochen, immer bei uns zu sein. (Matthäus 28,20)

Manche Menschen haben bei diesem Text vielleicht kitschige Bilder vom Hirten und seinen Schafen vor Augen und sie meinen deshalb, so ein Glaube ist Kinderglaube und dass man ihn irgendwann als Erwachsener überwinden und eintauschen muss gegen einen theologisch nüchternen rationalen Glauben. Ich denke das nicht. Ich erlaube und erhalte mir meinen Kinderglauben. Denn im Psalm 23 wird uns genau dieses Bild von Gott übermittelt. Dort heißt es: „Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln.“ Und wir könnten die Frage anschließen: Glaubst du das? Genau darum geht es. Glauben wir die Worte, die Jesus sagt und folgen ihm dann einfach nach? Glauben wir, dass er es immer gut mit uns meint und uns kennt? In Zeiten schwerer Anfechtungen kann auch die beste Theologie nicht weiterhelfen – da hilft nur die Erfahrung, dass Jesus da ist, dass man Jesus liebt und seine Freundschaft gepflegt hat, sein Wort gut kennt, sich an seine Hilfe erinnern kann, ihm vertraut und seine ganze Hoffnung auf ihn setzt. In dieser Passionswoche haben wir die Möglichkeit dieses Vertrauen zu stärken, zu vertiefen oder auch wieder ganz neu zu entdecken. Damit wir in den Stürmen unseres Lebens und auf den schwierigen Wegen nicht untergehen, brauchen wir dieses Vertrauen in unseren guten Hirten, Jesus Christus.

Jesus hat sein Leben für uns hingegeben, damit wir leben. Er hat gesagt: „Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ (Johannes 10,11) und „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgegangen.“ (Johannes 5,24) Darum geht es in der Passionszeit. „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“ (Hebräer 10,35) Gehen Sie einfach und getrost im Vertrauen auf Jesus Ihren Weg und erfüllen seinen Auftrag in dieser Welt, mit dem besten Wegbegleiter den es gibt!

Jesus sagt uns: „Vertraue mir!“, „Frage mich doch zuerst, vertraue mir und dann geh‘ los!“, „Ich bin für dich da und helfe dir durch diesen Tag. Glaubst du das?“
Lassen Sie es zu, dass Jesus Sie in dieser Passionswoche so verändert und Ihr Vertrauen gestärkt wird.

Weitere biblische Texte zum Lesen und Nachdenken:

  • Psalm 23
  • Psalm 118,8
  • Matthäus 14,22 – 23
  • Matthäus 18,10 – 14
  • Lukas 8,22 – 25  
  • Johannes 10,27 – 28
  • Hebräer 10,35

Praktische Übungen zur Auswahl:

  • Nur 5 Wörter: „Ich vertraue dir, Jesus. Amen!“ Nur 5 Wörter, wie die Finger an einer Hand. Aber diese 5 Wörter können unser Leben grundlegend verändern. Eine Gedankenstütze haben wir durch unsere Hand immer bei uns. Wir brauchen nur auf unsere Hand zu schauen und uns an diese 5 Wörter zu erinnern, in jedem Augenblick des Tages, besonders in schwierigen, scheinbar unverständlichen, unlösbaren Momenten, Situationen und Konflikten kann uns diese Übung sehr helfen. In dieser Passionswoche wollen wir das intensiv einüben. In Gedanken kann man sich diese 5 Wörter auch auf die 5 Finger schreiben.
  • Denken Sie in dieser Passionswoche über folgende Fragen nach: Was hält mich von diesem Vertrauen in Jesus ab? Warum und von wem lasse ich mir mein kindliches Vertrauen in Jesus rauben? Was kann ich tun, um dieses Vertrauen zu finden und (wieder) zu stärken?
  • Lesen Sie in aller Ruhe die biblischen Texte, die oben angegeben sind und schreiben Sie sich dazu Ihre eigenen Gedanken zum Thema „Vertrauen“ auf.
  • Setzen Sie sich intensiv mit der Frage auseinander: „Glaube und vertraue ich dem Wort von Jesus?“
  • Überwinden Sie alles Misstrauen und den Kleinglauben in sich, in dem Sie sich in dieser Woche immer wieder sagen: „Ich lass mich von nichts und niemanden verunsichern und zweifle nicht (mehr) an den Zusagen Gottes!“
  • Lesen Sie zum Thema „Vertrauen und Kleinglaube“ die Geschichte von der Sturmstillung (Matthäus 8,23 – 27) und versetzen sie sich in die Lage der Jünger. Warum sind die Jünger so furchtsam, obwohl Jesus bei ihnen ist? Wie ist es bei uns, bei Ihnen? Sind wir, sind Sie auch so furchtsam – warum?
  • Werden Sie kreativ und erlauben Sie sich neue Wege im Vertrauen auf Jesus zu wagen! Entscheiden Sie sich 1000 x am Tag für Vertrauen, indem Sie das tun, was Jesus sagt:
    z. B. „Sorget nicht!“, „Fürchtet euch nicht!“, „Habt keine Angst!“, „Seid getrost!“
7 Ich bin Worte Jesu Passion Passionsweg Passions Projekt Dankbarkeit öffnet Türen Jesus öffnet Türen
Foto: Martina Heins

3. Passionswoche: Dankbarkeit öffnet Türen

In der dritten Passionswoche wollen wir uns intensiv mit dem Thema „Dankbarkeit“ beschäftigen und die Dankbarkeit einüben.

Warum ist die Dankbarkeit so wichtig? Im Epheserbrief 5,20 lesen wir: „Sagt Dank Gott dem Vater allezeit für alles.“ Und im 1. Thessalonicherbrief 5, 18 schreibt Paulus: „Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus für euch.“ Das ist leicht gesagt, leicht gelesen, aber doch schwer getan: dankbar sein allezeit, allewege für alles!“? Wie soll das gehen? Das ist (zu) viel verlangt!? Und doch, ist es Gott so wichtig. Warum? Was macht ein dankbares Herz aus, und was ein undankbares Herz? Martin Luther hat einmal gesagt: „Wir können gegen Gott kein größer und besser Werk tun noch edleren Gottesdienst erzeigen, denn ihm dankbar sein.“ Dankbarkeit – ja, ok! – aber für alles und allezeit? Das würde ja auch bedeuten, dass wir für die schwierigen Momente und Zeiten in unserem Leben dankbar sein sollen, für Probleme und Hindernisse, die sich uns in den Weg stellen.
                                                               Wir merken bereits durch diese Gedanken, dass sich durch Dankbarkeit neue Türen und neue Perspektiven für unser Leben öffnen können!

Es geht Jesus darum, dass wir eine dankbare Grundhaltung entwickeln.

Denn Dankbarkeit und Zufriedenheit machen das Leben einfach froher, sinnvoller und befreien uns von so mancher Last. Wir können von Jesus lernen, das Leben in Dankbarkeit zu genießen – egal, was passiert und auf uns zukommt.
Auch Jesus dankte Gott in schier ausweglosen Situationen – lesen Sie dazu einmal die Geschichten aus dem Matthäusevangelium: die Speisung der Fünftausend (Mat. 14,13 – 21) und die Geschichte vom Abendmahl (Mat. 26,17 – 30). Jesus wusste, der Dank zu Gott verändert alles, er ist die Grundlage für eine veränderte Perspektive. Dankbarkeit öffnet Türen!
Die Dankbarkeit kann unseren Charakter grundlegend verändern. Wer dankbarer lebt, lebt zuversichtlicher und erfüllter. Denn überall finden man dann Gottes Spuren, über die man sich freuen und dankbar sein kann. Dankbarkeit öffnet den Weg zum Herzen und zur Liebe Jesu.

Weitere biblische Texte zum Lesen und Nachdenken:

  • Psalm 106,1
  • Matthäus 14,19
  • Matthäus 26,26
  • Epheser 5,20
  • Kolosser 1,3 – 5 und 2,7
  • Philipper 4,6
  • Thessalonicher 5,16 – 18

Praktische Übungen zur Auswahl:

  • Drei Eicheln, Kastanien oder drei andere Dinge: Damit ich die Dankbarkeit nicht wieder so schnell vergesse, habe ich mir ein kleines Hilfsmittel angewöhnt. In vielen Jackentaschen stecken bei mir drei kleine Eicheln, Nüsse oder kleine Kastanien. In der Herbstzeit bei einer Wanderung finden wir sie ja überall. Diese drei kleinen Eicheln in der Tasche erinnern mich daran, für mindestens drei Dinge im Laufe des Tages dankbar zu sein. Für jede Dankbarkeit wandert eine Eichel oder Nuss von der linken in die rechte Jackentasche. Am Ende des Tages sind sie immer alle in der rechten Tasche und oft würden mir noch mehr Dinge oder Momente des Tages einfallen, wofür ich Gott danken möchte. Wenn ich die drei Nüsse oder Eicheln in der Hand spüre, werde ich schon dankbar. Dankbarkeit kann man also wirklich einüben – allezeit, allewege – so wie es in unserem Bibelwort heißt. Manchmal habe ich die drei Eicheln schon in Jackentaschen gefunden, die ich lange Zeit nicht anhatte und sofort erinnerte ich mich an diese Geschichte der Dankbarkeit. Und dann wird mir wieder schlagartig bewusst, dass ich die Dankbarkeit immer mehr einüben möchte. Sie können natürlich auch gerne drei andere Dinge für diese Übung verwenden, wenn Sie keine Eicheln oder Nüsse zur Hand haben.
  • Eine andere Einübung in die Dankbarkeit ist es, wenn man sich einen Zettel mit dem Wort „Dankbarkeit“ an einem gut sichtbaren Ort zuhause oder am Arbeitsplatz hinlegt.
  • Versuchen Sie anderen Menschen in ihrer nächsten Umgebung öfter und bewusster „Danke zu sagen“ und beobachten, was sich bei Ihnen und den Menschen dann verändert. Lassen Sie sich aber nicht gleich entmutigen oder geben enttäuscht auf, wenn Sie den Eindruck haben, dass sich dadurch nicht gleich alles verändert und bleiben Sie offen für die Dinge, die Gott in Ihrem Leben dadurch verändern möchte.
  • Überlegen Sie in dieser Woche einmal in einer ruhigen Zeit, wem Sie in Ihrem Leben für etwas dankbar sind. Das Ereignis, die Begegnung kann Jahre oder sogar Jahrzehnte zurückliegen. Es können ganz kleine Begebenheiten oder größere Ereignisse gewesen sein, die Ihnen dabei wieder in den Sinn kommen. Das spielt keine Rolle. Und dann werden Sie kreativ und mutig und sagen diesem Menschen von Herzen „Danke“!
  • Lesen Sie das Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch 455: „Morgenglanz leuchtet“ und wenn es Ihnen möglich ist, singen Sie es täglich. Vielleicht lernen Sie den Text auch auswendig, damit Sie diese Dankbarkeit und Freude oft in Ihrem Herzen aufleuchten lassen können. Das stärkt Ihre Dankbarkeit und Lebensfreude. Und noch ein weiteres altes evangelisches Kirchenlied (EG 451) kann uns helfen die Dankbarkeit im Herzen zu vertiefen. Es beginnt mit den Zeilen: „Mein erst Gefühl sein Preis und Dank, erheb ihn meine Seele. Der Herr hört deinen Lobgesang, lobsing ihm meine Seele.“ Versuchen Sie es! Versuchen Sie es wörtlich zu nehmen und morgens als erstes zu danken und zu loben. Lesen oder singen Sie das Lied oft. Sie werden erfreut und erstaunt sein, wie es Sie verändert! Es öffnet Ihnen neue Türen und Sie gehen verändert, mit einer neuen Perspektive in den neuen Tag hinein.  Sie können Trost und Ermutigung durch diese Lieder erfahren und dass macht Sie dankbar und froh. Mein Tipp: Sie können das Lied auch stumm in sich singen oder summen. Am Arbeitsplatz oder in anderen Situationen kann man ja nicht immer laut singen.
  • Überlegen Sie sich ganz praktisch, wohin Sie ein Tag führen würde, der voller Undankbarkeit geprägt ist. Sie werden an dieser kleinen Übung schnell merken, wohin Sie ein dankbares Herz in Christus führen möchte. Dankbarkeit macht stark, Undankbarkeit macht schwach!
  • Versuchen Sie in dieser Passionswoche voller Dankbarkeit zu leben und verbieten Sie sich zu denken: „Ja, aber…!“ Es gibt immer genügend Gründe, die uns daran hindern dankbar zu sein. In dieser Passionswoche wollen wir den Gedanken: „Ja, aber, es lohnt sich nicht dankbar zu sein. Es gibt so viel, was nicht gut ist!“ einmal ganz bewusst beiseite zu schieben – versuchen Sie es – nur eine Woche lang und dann denken sie darüber nach, wie es Ihnen gefallen hat, so zu leben. Und wenn es Ihnen auch nur etwas mehr Freude gemacht hat, dann sollten Sie dran bleiben und es weiter einüben!
7 ich bin Worte Jesu Passion Passionsweg Passions Projekt Jesus bringt Licht in unser leben Beten bringt Licht in unsere Leben Gebet Laterne Home - Licht der Hoffnung - Gebet für den Frieden
Foto: Martina Heins

4. Passionswoche: Beten bringt Licht auf unseren Weg

Die vierte Passionswoche nimmt uns mit auf den Weg des Betens und damit ins helle Licht.

„Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“, so steht es im Jakobusbrief 5,16. Durch das Gebet kann Licht in unsere finstersten Stunden kommen.
Im Gebet, in der Stille und Ruhe zu Gott kommen, ihm zu Füßen sitzen, alles erzählen, alles sagen, um alles bitten können, das ist ein besonderes Geschenk des Glaubens. Jesus selbst hat uns das „Vater Unser“ (Matthäus 6,9 – 13) gelehrt, damit wir wissen, wie wir beten können.

 




Für Jesus war das vertrauensvolle Gebet selbstverständlich. Oft wird davon berichtet, wie er in der Stille zu Gott betet. „Und als Jesus das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten.“ (Matthäus 14,23) Und in seiner schwersten Stunde am Ölberg, vor der Kreuzigung, ging Jesus im Garten Gethsemane an eine einsame Stelle, warf sich auf die Erde und betete, dass wenn es möglich wäre, diese Stunde an ihm vorrüberginge. (Markus 14,35) In diesem Moment bittet er Gott darum, dass er diesen bitteren Kelch von ihm nehmen möge, aber auch darum, dass in allem Gottes Wille geschehen möge. (Markus 14,36) 

Jesus kannte also sehr genau die Kraft des Gebetes, auch in scheinbar ausweglosen Situationen wendet er sich an Gott, unseren Vater im Himmel im Gebet. Er weiß, dass das ehrliche Gebet Zweifel zerstreuen kann, neue Zuversicht und Hoffnung gibt, dass dadurch neues Vertrauen in Gottes Führung und Wege wachsen kann. Jesus sagt in Johannes 13,15: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.“ Ich denke, dieser Satz gilt für alles, was wir von Jesus lernen können, also auch für das Beten.   

Beten ist etwas sehr Persönliches und es ist in der Stille, im stillen Kämmerlein (Matthäus 6,6) gut aufgehoben.

Gott können wir alles sagen, auch das, was wir einem anderen Menschen nie anvertrauen würden. Denn wir wissen, bei ihm ist alles gut aufgehoben! In seiner großen Liebe sind wir geborgen und es kann wieder hell werden in unserem Leben.   

Weitere biblische Texte zum Lesen und Nachdenken:

  • Psalm 119,105
  • Matthäus 7,7 – 11
  • Lukas 11,33 – 36
  • Johannes 12,46
  • Römer 12,12
  • Epheser 5,8 – 9
  • Thessalonicher 5,16 – 18

Praktische Übungen zur Auswahl:

  • Beten Sie täglich. Die Zeit dafür bestimmen Sie selbst. Es gibt keine guten oder schlechten Zeiten zum Beten. Je nachdem ob Sie lieber früh aufstehen oder abends lange wach bleiben können, planen Sie dafür bewusst Zeit ein. Sie können z.B. früher aufstehen, um Zeit für ein ruhiges, stilles Gebet zu haben. Bevor die Termine und die Welt auf Sie einstürmen, können Sie beten und so Kraft und Orientierung von Jesus erbitten. Oder Sie beten abends in einer bewussten Zeit der Ruhe und Stille, um Gott noch einmal alles zu sagen, zurückzugeben an Dank und Sorgen und Lasten des Tages.
  • Ziehen Sie sich im Laufe des Tages öfter kurz zurück und beten still. Dazu brauchen Sie keinen besonderen Ort. Beten geht immer und überall – allezeit und allewege!
  • Es kommt nicht auf die Länge unserer Gebete an, sondern darauf, ob sie uns ein Herzensanliegen sind. Ein beeindruckendes kurzes Gebet las ich einmal in einem Buch. Da wurde von einem einfachen Mann berichtet, der jeden Tag zur selben Uhrzeit in seiner Mittagspause in eine Kirche kam, kurz vor dem Altar stillstand und dann die Kirche wieder verließ. Als er auf dieses Verhalten von einem Pastor der Kirche angesprochen wurde, antwortete er: „Ich sage nur kurz: Herr Jesus, hier bin ich! und dann gehe ich wieder, mehr Zeit habe ich nicht. Aber diese Zeit nehme ich mir ganz bewusst, jeden Tag! Das ist mir sehr wichtig!“
  • Werden Sie kreativ! Lassen Sie sich durch nichts und niemanden vom Gebet abhalten. Es ist die wichtigste „Tankstelle“ im Laufe eines Tages. Stellen Sie sich vor, der Tank Ihres Autos ist fast leer und Sie müssen eigentlich noch tanken, denn Ihr Weg heute ist noch weit. Dann fahren Sie doch auch nicht einfach weiter und sagen sich: „Zum Tanken habe ich keine Zeit! Das muss warten, bis ich mal wieder Zeit dazu habe!“ Besser ist es, wenn Sie gleich auftanken, volltanken und dann mit neuer Kraft weiterfahren.
  • Wenn Sie in einem Gespräch sind, telefonieren, Menschen zuhören müssen, Entscheidungen treffen müssen oder in konfliktiven Situationen etwas sagen müssen, dann halten Sie ganz kurz inne und beten für sich in der Stille, bevor Sie antworten oder reagieren, z.B. „Jesus, hilf mir jetzt!“ oder „Jesus, bitte sag du mir, wie ich antworten soll.“ Diese superkurzen Momente der Besinnung auf Jesus bringen Licht auf Ihren Weg, in Ihr Gespräch, in eine scheinbar ausweglose Situation, in eine Entscheidung. Probieren Sie es von ganzem Herzen aus!
  • In Psalm 119,105 steht: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“ Stellen Sie sich ganz konkret bei diesem Bibelvers eine alte Laterne vor, z.B. wie sie früher von den Nachtwächtern getragen wurden. Diese Laternen beleuchteten den Weg nur für den nächsten Schritt. Man konnte nicht die ganze Straße damit ausleuchten, aber man konnte Schritt für Schritt damit sicher das Ziel erreichen. Genauso ist es mit Gottes Wort und seinen Zusagen. Lernen Sie mit diesem Bild von der Laterne Jesus mehr zu vertrauen, seinen Wegweisungen, seinem Licht zu vertrauen und in diesem Vertrauen zu beten. Er führt Sie Schritt für Schritt weiter.
  • Erlauben Sie sich anders zu leben: mit Gottvertrauen, mit Jesus, von ganzem Herzen, voll Güte, Freundlichkeit, Barmherzigkeit und einem offenen Blick. Das alles können wir lernen und erleben, Schritt für Schritt, wenn wir im Gebet ohne Unterlass die Nähe zu Jesus suchen und vertiefen.
7 ich bin Worte Jesu Passion Passionsweg Passions Projekt Stolpersteine Steiniger Wanderweg Steine im Weg
Foto: Martina Heins

5. Passionswoche: Sorgen sind die Stolpersteine auf dem Weg

Sorgen und Ängste begleiten uns nicht nur in dieser fünften Passionswoche. Sie sind unsere „Stolpersteine“ im ganzen Leben. Was ist genau damit gemeint?

Sind Sie schon einmal auf einem steinigen Weg gewandert? Ich schon oft! Dabei muss man sehr konzentriert sein, nach unten auf den Weg schauen und dann stolpert man doch einmal, weil man die Höhe der Kanten und Ecken des Steines nicht richtig eingeschätzt hat, abgelenkt war oder schon müde und erschöpft die Füße nicht mehr richtig anhebt. Das kann dann sehr schmerzhaft sein. So ist es auch oft in unserem Leben. Wir wandern manchmal ganz ruhig durchs Leben und dann tauchen plötzlich Probleme, Sorgen, Ängste vor uns auf. Manche sind wirklich da, manche reden wir uns auch nur ein oder lassen sie uns von anderen einreden. Wir versuchen sie zu bewältigen, sind achtsam, konzentriert und stolpern trotzdem darüber. Oft liegt es einfach daran, dass wir die Situation falsch eingeschätzt haben, falsche Erwartungen an uns oder den Weg hatten oder unsere Perspektive auf die Dinge begrenzt ist. Jesus sagt uns: „Sorget nicht! Was könnt ihr mit all‘ euren Sorgen erreichen? Vertraut mir und meinen Wegen.“ (Matthäus 6,25 – 34). Das ist leichter gelesen, als getan! Wir möchten Jesus dann gerne antworten: „Du kennst unsere Sorgen nicht, Jesus!“.

Warum können wir das Sorgen einfach nicht lassen?

Vielleicht ist es eine Frage der Prioritäten im Leben. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zufallen“, sagt uns Jesus dazu in Matthäus 6,22. Wenn wir Jesus an die erste Stelle im Leben setzen, dann lesen wir hier die Zusage, dass wir uns auf ihn verlassen können. Vielleicht entwickeln sich die Dinge nicht immer so, wie wir sie uns wünschen, aber immer so, wie Jesus es möchte und dann ist es auch gut und richtig für uns.

Vielleicht stolpern wir im Leben nur so oft über unsere Sorgen, weil wir die Erfüllung unserer Wünsche an den falschen Stellen suchen und erwarten, z.B. in der Arbeit, im Erfolg, in anderen Menschen, in Reichtum, in Vergnügungen und anderen Dingen. Wir sagen und wünschen uns vielleicht: „Erst muss Frieden herrschen in der Welt, dann kann ich ohne Sorgen leben!“ Diese Zeit wird es leider nicht geben. In der Welt wird es immer Streit, Zank, Missgunst, Neid, Leid, Gewalt und Krieg geben.  Jesus hat das gewusst und uns deshalb gesagt: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16, 33)  

Wie schön wäre es, wenn wir gar keine Zeit mehr hätten, uns Sorgen zu machen, weil wir in so enger Gemeinschaft mit Jesus leben, dass für Sorgen und Ängste überhaupt kein Platz mehr wäre.

Lassen Sie die Welt mit ihren Sorgen und Ängsten in dieser Passionswoche einmal los und empfangen dafür Christus und seinen Frieden, seine Liebe. Jesus hat gesagt: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33). Wir wollen in dieser Woche ins Staunen darüber geraten, wie schön es ist, immer weniger von dieser Welt zu erwarten und immer mehr von Jesus. Denn er hat die Macht und die Kraft, die Dinge wirklich zu verändern. Aber wir müssen immer bei uns anfangen, es zulassen, uns von Jesus verändern zu lassen und nicht bei den anderen Menschen oder der Welt eine Veränderung erwarten.

Versuchen wir in dieser Passionswoche unsere Sorgen, Ängste und Probleme einmal aus dieser Perspektive zu sehen und lernen wir von Jesus, einen neuen Weg damit besser umzugehen.

Jesus sagt uns: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle genüge haben sollen.“ (Johannes 10,10). Wir haben seine Zusage im „Ich-bin-Wort“ aus Johannes 6,35 gelesen. Wir können uns auf sein Wort wirklich verlassen!
Sorgen sind auch ein Ausdruck von Misstrauen gegenüber Jesus. Es ist mangelndes Vertrauen in seine guten Pläne für uns. Vertrauen macht mutig, Misstrauen macht ängstlich! Auch wenn wir es oft nicht verstehen und erklären können, warum gerade etwas so geschieht, wir können Jesus vertrauen, auch inmitten widriger Umstände. Wir können uns jeden Tag neu für Vertrauen in Christus und gute Gedanken entscheiden, die sich immer wieder Jesus neu zuwenden und sich auf ihn konzentrieren.   

Weitere biblische Texte zum Lesen und Nachdenken:

  • Psalm 127,2
  • Matthäus 6,24 – 34
  • Lukas 10,38 – 42
  • Johannes 10,10
  • Johannes 16,33
  • Philipper 4,4 – 7
  • Petrus 1,7

Praktische Übungen zur Auswahl:

  • Schreiben Sie auf Zettel einen Gedanken, kurze Erinnerungssätzen oder nur ein Wort/Wörter, die sie an Jesus und seine Lehre erinnern. Zum Beispiel könnte darauf stehen: „Sorget nicht!“ oder „Hab‘ keine Angst!“ Legen Sie diese Zettel an Stellen, wo Sie oft daran erinnert werden.
  • Versuchen Sie Ihre Stolpersteine mit Gottes Hilfe aus dem Weg zu räumen: Nehmen Sie sich einen Stein und schreiben darauf Ihre Sorgen und Ängste. Diesen Stein können Sie dann im Gebet an Jesus abgeben und ihn bitten, sich darum zu kümmern.
  • Wir können versuchen, die Sorgen, das Böse mit Gutem zu überwinden, wie es im Römerbrief 12,21 heißt: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Was ist „das Böse“? Es könnte z.B. das tägliche zermürbende Sorgen sein, Furcht, Misstrauen, Zweifel, Undankbarkeit, Lieblosigkeit usw. Und „das Gute“? Das könnte das Vertrauen in Jesus sein, Liebe, Dankbarkeit, Freude, Zuversicht, Hoffnung, Barmherzigkeit, Humor, Fröhlichkeit, ein Lächeln, ein Lied und vieles mehr. Damit wir uns das besser einprägen, gibt es dazu eine kleine einfache kreative Aufgabe: Schreiben Sie sich auf ein Blatt die zwei Wörter „das Böse“ auf und dann malen Sie links und rechts davon einen Kreis, malen ihn farbig an und dann zeichnen Sie über den Worten „das Böse“ einen Bogen vom Kreis vor dem Wort zum Kreis nach dem Wort, mit einem Pfeil zum zweiten Kreis. Diesen Bogen können Sie ebenfalls farbig anmalen. Und über diesen Bogen schreiben Sie nun die zwei Wörter „das Gute“. Sie können in den ersten Kreis das Wort „ich“ schreiben und in den zweiten Kreis das Wort „gutes Leben“. Dieses Bild veranschaulicht für Sie ganz deutlich, was Sie heute lernen möchten: das Böse mit dem Guten zu überwinden. Das Böse steht zwischen uns und dem guten Leben, dass Jesus für uns möchte. Wenn wir „das Böse“ überwinden, kommen wir zum guten Leben. Legen Sie sich den Zettel mit diesem Bild irgendwohin, wo Sie im Laufe des Tages möglichst oft daran erinnert werden.
  • Sie können die Sorgen und Ängste, die Furcht abweisen, indem Sie „Wächter“ vor Ihr Lebenshaus stellen. Diese „Wächter“ können sein: die Dankbarkeit, die Liebe Christi, der Friede Christi, das Vertrauen in seine guten Wege. Sie können sich dazu ein Bild malen – ganz einfach, mit wenigen Strichen. Das können Sie auch! Versuchen Sie es! Malen Sie ein kleines Haus – so, wie es Ihnen gerade in den Sinn kommt. Schreiben Sie darüber oder hinein: „Mein Lebenshaus“. Nun schreiben Sie die Worte davor oder darüber, die Sie als Wächter davorstellen möchten, damit die Sorgen und die Ängste Ihr Lebenshaus nicht zerdrücken und zerstören können. Zum Beispiel könnte dort stehen: Jesus, Dankbarkeit, Freude, Liebe, Zuversicht, Hoffnung, Gebet … schreiben Sie auf, was Ihnen dazu einfällt.
  • Lesen Sie die Bibelstelle von Martha und Maria (Lukas 10,38 – 42) und ersetzen Sie im Vers 41 den Namen „Martha, Martha…“ durch Ihren eigenen Namen. Lesen Sie sich die Verse 41 und 42 mit Ihrem Namen in dieser Passionswoche oft laut vor. Noch besser: Sie lernen diese Verse auswendig. Sie können sich diese Sätze gar nicht oft genug ins Gedächtnis rufen!
  • Versuchen Sie einen ganzen Tag konzentriert und vertrauensvoll unter dem Wort Gottes aus dem 1. Petrusbrief 5,7 zu leben: „Alle eure Sorge werft auf Jesus; denn er sorgt für euch!“ Im Kindergottesdienst habe ich dazu mit den Kindern einmal einen kleinen Ball gebastelt und diesen Vers darauf geschrieben. Dieser kleine Ball liegt immer noch auf meinem Schreibtisch und wenn mir danach ist, kann ich ihn einfach durch den Raum werfen.
  • Schreiben Sie spontan auf einen großen Zettel, was Ihnen beim Wort „Stolpern“ alles noch einfällt, z.B. hinfallen, es steht uns etwas im Weg, manchmal stehe ich mir selbst im Weg, über die eigenen Füße stolpern, taumeln, ohne festen Halt usw. Alles, was Ihnen dazu einfällt. Und dann setzen Sie es in Beziehung zu den Bibelstellen und zu dem, was Sie von Jesus dazu in dieser Passionswoche schon gelernt haben. Überlegen Sie in aller Ruhe, wie Sie das Sorgen, die Stolpersteine in Ihrem Leben überwinden können. Bringen Sie Ihre Gedanken im Gebet vor Gott und lassen sich von ihm helfen und einen neuen Weg zeigen. Wir können immer wieder neu anfangen!
7 ich bin Worte Jesu Passion Passionsweg Passions Projekt Jesus ist der Weinstock Weinrebe Weintraube Frucht bringen
Foto: Martina Heins

6. Passionswoche: Frucht bringen in der Verbindung mit Jesus

In der sechsten Passionswoche wollen wir bedenken, in welcher engen Verbindung wir mit Jesus stehen und welche guten Früchte daraus hervorwachsen können.

Die Früchte sind unsere Gaben, die wir mit anderen teilen können. Doch zunächst wollen wir das „Ich-bin-Wort“ für diese Woche aus Johannes 15,59 genauer betrachten.  
Das Bild vom Weinstock, an dem die Reben hängen, große Früchte, Trauben in hellem Grün und dunklem Violett – wer kennt das nicht! Ein wunderschöner Anblick! Es ist ein ganz besonderes Erlebnis im Herbst in einem Weinberg spazieren zu gehen und die Reben so voller schöner Früchte zu sehen. Ein guter Weinstock bringt viele gute Früchte hervor. Ohne diesen Weinstock gibt es keine Früchte, keine Ernte, keine Trauben, die man weitergeben könnte. Oder könnten Sie sich Reben und Weintrauben vorstellen, die ganz von allein an den Drähten im Weinberg hängen? Es kommt also auf die Verbindung zwischen dem Rebstock und den Reben an.


Und wie sieht es mit unserer Verbindung zu Jesus aus?

Um in dem Bild zu bleiben: Jesus ist der Weinstock, wir sind die Reben. Nur wenn wir in ihm bleiben, können wir Früchte hervorbringen, um sie dann an andere weitergeben zu können. Jesus sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun!“  Aber in der Verbindung mit Jesus können wir Frucht bringen, ist unsere Arbeit fruchtbar, also nützlich. Man kennt auch den Satz: Es hat gefruchtet, d.h. es ist von Nutzen gewesen. Wir möchten doch gerne von Nutzen sein, anderen nützlich sein!

Wir möchten mit anderen die Früchte unserer Arbeit ernten und genießen. Wenn wir an der engen Verbindung mit Jesus festhalten, sie stärken und ausbauen, können auch wir viele Früchte hervorbringen. Lassen Sie sich durch nichts und niemanden von dieser engen Beziehung zu Jesus abbringen oder sogar trennen! In Epheser 5,8 – 9 werden einige dieser Früchte aufgezählt: „Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ Gleich in den Versen danach wird auch von den „unfruchtbaren Werken der Finsternis“ gesprochen. Es gibt also auch das Gegenteil der guten Früchte in dieser Welt. Denen sollen wir uns auf keinen Fall anschließen.

Eine Frucht, die wir durch Jesus erhalten haben und weitergeben können, beschreibt Paulus im Kolosserbrief 1,6. Dort steht: „das Evangelium, das zu euch gekommen ist, wie es auch in aller Welt Frucht bringt und auch bei euch wächst von dem Tag an, da ihr’s gehört und die Gnade Gottes erkannt habt in der Wahrheit.“ Eine Frucht, sagt Paulus hier, ist das Evangelium von Jesus Christus, die Frohe Botschaft, die ihr weitergeben könnt.
Im Galaterbrief wird es noch konkreter: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit…Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten, einander nicht herausfordern und beneiden.“ (Galater 5,22 – 26)

Wir denken bei „Früchten“ und Gaben, die wir teilen können, vielleicht zuerst an Geld, Besitz oder materielle Güter. Im Galaterbrief werden dagegen ganz andere „Früchte“ aufgezählt. Das sollte uns in dieser Passionswoche zu denken geben und wir können ganz neu und kreativ darüber nachdenken, was wir eigentlich alles weitergeben können. Einem anderen Menschen Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit zu geben, ist doch viel mehr als Geld und Besitz.

Bei allem, was wir tun, sollten wir stets an das Wort von Jesus denken, dass wir im Johannesevangelium 15,16 lesen können:

„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe.“ Jesus selbst traut uns also viel zu und er hat uns erwählt, damit wir in der Verbindung mit ihm gute Früchte bringen.

Weitere biblische Texte zum Lesen und Nachdenken:

  • Lukas 6,38
  • Lukas 10,25 – 28 + 29 – 37
  • Korinther 8,7 – 9
  • Johannes 14,27
  • Johannes 15,5
  • Markus 4,1 – 20
  • Mk 4,30 – 33

Praktische Übungen zur Auswahl:

  • Starten Sie in den Tag mit einem Gebet: „Herr hilf, dass meinen guten Gedanken, die ja von dir kommen, gute Taten folgen, die von dir gelenkt werden. Amen.“ Und nehmen Sie das Wort von Paulus mit auf den Weg durch Ihren Tag: „Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes.“ (Philipper 1,9.11)
  • „Wann, wenn nicht heute?!“ Zugegeben: Es ist ein Wagnis anders zu leben und ein Abenteuer. Mit Jesus können wir es wagen und in dieser Woche in enger Verbindung mit Jesus leben und in seinem Sinn und Geist Früchte der Liebe weitergeben. Die Liste aus dem Galaterbrief können wir gerne erweitern: Zeit, Freundlichkeit, Demut, Dankbarkeit, Freude, Hoffnung, Zuversicht, Zuhören, Mit-gehen, Gebet und Fürbitte, Barmherzigkeit, Glaube, Gnade, Nähe, Wissen, Erfahrung, Lächeln, Aufmerksamkeit, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Geborgenheit, Zufriedenheit, Langmut usw. Schreiben Sie sich eine eigene Liste, was Sie in dieser Passionswoche an andere Menschen als Frucht der Liebe weitergeben möchten.
  • Jesus traut uns etwas zu. In der Verbindung zu ihm können wir ganz neu werden. Sagen Sie sich in dieser Woche oft die folgenden Sätze: Ich bin nie einsam, denn du Herr bist ja immer bei mir! Ich bin nicht wertlos, denn bei dir Herr habe ich einen bleibenden Wert, den mir niemand rauben kann! Ich bin nicht schwach, denn du Herr bist in den Schwachen mächtig! Ich verlasse mich auf deine Zusagen, die wirklich halten und nicht zerfallen!
  • Fragen Sie Jesus am Anfang eines neuen Tages ganz ehrlich und offen: Jesus, was kann ich heute für dich tun? Lassen Sie Ihre eigenen Vorstellungen und Pläne und verlassen sie sich ganz auf Gottes Wegführung durch den Tag.
  • Öffnen Sie Ihre Augen für Gottes unbegrenzte Möglichkeiten. „Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.“ (Psalm 36,6) Er möchte mit Ihnen neue Wege gehen, damit Sie all das Gute ausschöpfen können, dass er in Sie hineingelegt hat. Wagen Sie und vertrauen Sie den neuen Wegen mit Jesus und entdecken Sie die Schöpferkraft Gottes in sich, in der Natur, in anderen Menschen und bringen Sie Früchte des Heiligen Geistes in diese Welt. Jesus freut sich darüber, wenn Sie in seinem Sinne „Frucht“ bringen.
  • Wenn wir in enger Gemeinschaft mit Jesus leben und bleiben, ist kein Erlebnis, keine Erfahrung vergeudet oder sinnlos. Alles macht Sinn, wenn wir uns vertrauensvoll in seine Hand geben, auch schwere Schicksalsschläge, Probleme und Heraus-forderungen bekommen so eine andere Bedeutung. Lesen Sie dazu den Vers aus dem Römerbrief 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ „Alle Dinge“ – dieser Gedanke ist uns vielleicht zunächst fremd, aber wir können ihn lernen. Lassen Sie aus jedem Problem etwas Gutes entstehen!
  • „Und alles, was ihr tut mit Worten und Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“ (Kolosser 3,17). Wenn Sie etwas tun, versuchen Sie diesen Vers dabei im Auge zu behalten. Und denken Sie bitte daran: Jesus freut sich auch über unsere kleinsten Glaubensschritte!
7 Ich bin Worte Jesu Passionsweg Passion Passions Projekt Backrezepte Christliches Backen Liebe Dankbarkeit Freude Jesus Liebe ist der Weg des Lebens Rezepte Hausarbeit Kochen Backen Putzen Bügeln
Foto: Martina Heins

7. Passionswoche: Liebe ist der Weg

Die Liebe war der Ausgangspunkt unseres Passionsweges und ist das Ziel. Wir sind in der siebten Passionswoche angekommen. Hier schließt sich der Kreis. Die Liebe verbindet den Anfang und das Ende dieses Weges.

Jesus ist diesen Weg der Liebe für uns bis zum Ende gegangen, bis ans Kreuz und er hat uns ein Gebot mit auf den Weg gegeben: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe.“ (Johannes 15,12). 
In Jesus haben wir alles, was wir brauchen, sowohl für dieses Leben als auch für das kommende Leben in seiner Ewigkeit. Wir sind unterwegs mit Jesus durch diesen Tag, durch unser Leben, bis hinein in seinen Himmel – jeden Tag kommen wir diesem Ziel näher und entfernen uns ein Stück mehr vom Leben hier auf der Erde. Wir brauchen uns vor diesem Gedanken nicht zu fürchten, denn Jesus geht diesen Weg ja mit uns. Wir sind mit Jesus gemeinsam unterwegs zum Himmel, in seine Ewigkeit. Am Ende unseres Lebensweges erwartet uns das Tor zum Himmel. Wir können in Frieden vorangehen und in Freuden ankommen! Unsere Zukunft ist in Jesus absolut gesichert! Wir sind Jesu Schäflein und gehören fest zu seiner „Herde“. Dieses Erbe kann uns dann nichts und niemand mehr streitig machen. „Wir können uns freuen, dass unsere Namen im Himmel geschrieben sind.“ (Lukas 10,20). Jesus hat uns fest zugesagt: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ (Johannes 14, 19).

Deshalb können wir unseren Weg mutig in der Freiheit eines „Ostermenschen“ gehen.

Das ist die Gewissheit am Ende der Passionszeit. Das ist die frohe Botschaft zu Ostern, die wir uns zurufen dürfen: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“

Wir dürfen uns nur nicht vom Druck und den Ansprüchen dieser Welt vom Weg mit Jesus ablenken lassen. Unsere größte Herausforderung ist es, unsere Augen, unser Herz und unsere Seele ganz und allezeit auf Jesus zu richten, egal, was um uns herum passiert. Wir können dadurch lernen, die Dinge aus seiner Perspektive, mit seinen Augen zu sehen und das verändert alles.

In diesen sieben Passionswochen haben wir uns intensiv mit Gottes Wort beschäftigt und wir waren unterwegs mit Jesus auf dem Weg der Liebe, um von ihm zu lernen, das hat uns verändert. Das ist das Wichtigste, dass wir immer wieder zur Quelle, zu Christus und seinem Wort zurückgehen und uns von daher erneuern lassen.

Am Ende bleibt die Frage an jeden von uns: „Glaubst du Jesus und seinem Wort?“

Jeder muss seine Antwort auf diese Frage selber finden. Jeder muss seinen eigenen Weg mit Jesus finden und gehen. Wir sollen nicht andere Wege kopieren. Gehen Sie Ihren eigenen Weg! Aber gehen Sie ihn immer mit Gott, mit Jesus an Ihrer Seite.
Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Johannes 14,6) 
Und mit Paulus möchte ich die Hoffnung für uns alle ausdrücken: „…und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.“ (Philipper 1,6) 

Weitere biblische Texte zum Lesen und Nachdenken:

  • Johannes 10, 27
  • Römer 8, 31 – 39
  • Korinther 16, 13
  • Kolosser 2, 2-3
  • Kolosser 3, 12 – 14
  • Philipper 3, 13 – 14
  • Johannes 4, 17 – 19

Praktische Übungen zur Auswahl:

  • Schreiben Sie für sich auf, was Sie in diesen sieben Wochen von Jesus gelernt haben, was Sie noch vertiefen möchten und weiter einüben möchten.
  • Lassen Sie sich durch nichts und niemanden von Jesus ablenken oder abbringen. Wenn Sie merken, dass Sie es doch tun, dann versuchen Sie Ihre Gedanken schnell wieder zu Jesus zurückzuholen, z.B. mit dem Satz: „Jesus, hilf mir, mich wieder ganz auf dich zu konzentrieren.“ oder „Jesus hilf mir, meine Gedanken wieder auf dich auszurichten.“
  • Denken Sie in dieser letzten Passionswoche oft darüber nach, was Jesus auch für Sie am Kreuz getan hat.
  • Wenn Sie einen Ort der Schönheit, der Ruhe und Vergebung brauchen, suchen Sie ihn zuerst bei Jesus und in seinem Wort.
  • Bleiben Sie auch in den alltäglichen „langweiligen“ Routinearbeiten dankbar, liebevoll und vertrauensvoll, genügsam, zufrieden und freundlich – auch wenn es Ihnen schwerfällt oder sogar gerade gar nicht gefällt – dann eigentlich erst recht! Denn „wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.“ (Lukas 16,10)
  • Bitten Sie Jesus täglich darum, dass er Ihnen die Augen öffnet, damit Sie all das Gute, seine Liebe finden und erkennen können. Jeder Tag ist kostbar und Sie können ihn in der Liebe Christi leben.
  • Wenn Sie Ihren Ruhepol, in Jesus gefunden haben, haben Sie eine beruhigende Mitte, wo Sie immer wieder neue Kraft tanken können und mit Freude und Frieden erfüllt werden. Suchen Sie diese Dinge nicht mehr bei anderen Menschen oder in der Welt. Suchen Sie die Erfüllung Ihrer Sehnsucht nach Ruhe, Geborgenheit, Zufriedenheit und Liebe allein bei Jesus!

Die Bibeltexte sind überwiegend der Lutherbibel 1984 und 2017 entnommen.

Bibelausgaben in verschiedenen Übersetzungen finden Sie bei der Deutschen Bibelgesellschaft