Predigt zu Johannes 14, 12-14 am Sonntag Lätare

Predigt zu Johannes 14,12-19 Lätare Ostfriesland schöne Landschaft
Ostfriesland Foto: Martina Heins

Kennen Sie Deutschland?

Jeder, der in Deutschland wohnt, wird sagen: Natürlich kenne ich Deutschland! Ich lebe in diesem Land. Aber auch wenn man in dem Land wohnt, wird keiner behaupten können, dass er alle Teile, jeden Winkel, des Dorf und jede Stadt des Landes kennt. Vieles haben wir uns vielleicht auch angelesen oder von anderen gehört, aber es ist noch etwas anderes, wenn man längere Zeit dort lebt und erfährt, wie es dort wirklich ist. Unser ganzes Leben würde nicht ausreichen, um alles kennenzulernen. Es wäre deshalb dumm, zu behaupten, dass es das, was wir nicht kennen, auch nicht gibt.

So ist das auch mit unserem Glauben.

Wir leben im Glauben, wir sind Christen und wir kennen bestimmte Bereiche und Erfahrungen, und doch gibt es unzählig viele Bereiche, die wir noch nicht kennen. Unser ganzes Leben reicht nicht aus, um alles kennenzulernen. Wenn wir zum Beispiel die Bibel lesen, dann wird dort von unzähligen Erfahrungen im Glauben berichtet, und es werden Möglichkeiten, die der Glaube bietet, beschrieben, zum Beispiel die Erzählung in 2. Könige 20, dass König Hiskia eine Verlängerung seines Lebens um 15 Jahre erhält oder die vielen Wunder Jesu oder der Bericht vom Pfingstwunder in Apostelgeschichte 2. Unser Abschnitt, den wir nachher lesen, beschreibt die großen Möglichkeiten, die der Glaube an Jesus für uns bereithält. Vielleicht haben wir solche Stellen schon ein paar Mal gelesen und kennen sie, aber wir haben es selber noch nicht so erlebt. Wäre es nicht dumm, zu behaupten, nur weil wir es selbst noch nicht erlebt haben, dass es das nicht gibt und es nicht möglich ist?

Ich will unser Glaubensleben noch mit einem anderen Bild vergleichen:

Wir besuchen ein Königsschloss, in dem die Königsfamilie noch wohnt, aber ein Bereich ist offen für Besucher. Durch diesen Bereich gehen wir hindurch, besichtigen viele Räume und Gegenstände, treffen uns wieder und tauschen aus, was wir gesehen haben: große Räume, Bilder, Teppiche, alte und neue Gegenstände, Kronleuchter und vieles andere mehr. Und natürlich gibt es dort auch verschlossene Türen, die zu den Privatzimmern der Königsfamilie führen. Man möchte durchgehen und sehen, wie es dort drinnen aussieht, aber sie sind verschlossen.

So gehen wir als Christen im Glauben durch das Haus Gottes,

machen viele Erfahrungen, entdecken neue Bereiche und sehen wunderbare Dinge, und dann treffen wir uns und tauschen miteinander aus, was wir erlebt haben. Wenn wir uns noch mehr über unsere Erfahrungen austauschen würden, würden wir einen ungeheuren Reichtum entdecken. Aber wir erleben auch verschlossene Türen, Erfahrungen im Glauben, die wir in der Bibel lesen oder von anderen gehört haben, die uns aber unbekannt sind.

Predigt zu Johannes 14,12-19 Römer 15,5-7 Lukas 12,42-48 Ewigkeitssonntag Ewigkeit Tod Sterben Hoffnung 1. Thessalonicher 1,2-4 Andachten Predigt zu Römer 6,19-23 Weg Reise Apostelgeschichte 2,22-39 Pfingsten Pfingstpredigt Pfingsttag Andachten Impuls der Woche Predigt zu Lukas 22, 47 - 53 Hebräer 11, 8 - 10 Lukas 4, 16 - 31 Matthäus 8, 23 - 27 Lukas 2, 8 - 18 Philipper 4, 6-9 Matthäus 11, 28-30 Epheser 1,15-23 Johannes 20, 11-18 Ostern Auferstehung Jesus Christus Predigt Rettung Frieden Weihnachten heilig Abend Sturmstillung Jesus rettet die Jünger Stürme des Lebens Hilfe mit Jesus unterwegs sein
Foto: Martina Heins

Unser Text führt uns in die „Privatzimmer Gottes“, in den Bereich, der für uns verschlossen scheint, den Jesus aber für uns öffnet. Wir lesen aus Johannes 14, 12-14:

„12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. 13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn. 14 Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“

Was sich da auftut, ist unfassbar!

In Vers 12 heißt es, dass die Jünger Werke tun werden, die Jesus getan hat, und noch größere, zum Beispiel Kranke heilen, Menschen von okkulten Bindungen befreien und alles in Liebe und Eindeutigkeit tun. Und in den Versen 13+14 wird den Jüngern verheißen, dass alles, um was sie ihn bitten werden, er ihnen geben will, also zum Beispiel auch die Bitten um Gesundheit, um materielle Dinge, um die Kraft des heiligen Geistes und die richtige Führung im Leben. Jesus sagt: Ich will es euch geben.

Wenn wir sehen, welcher Horizont unseres Glaubens sich hier auftut, dann kann einem ganz schwindelig werden. Das übersteigt alles, was wir normal im Leben erleben, auch als Christen. Aber wir wären dumm, wenn wir meinen, das gibt es nicht, nur weil wir es noch nicht erlebt haben.

Aber wie kommt man da hinein durch diese Tür und zu diesen Erfahrungen des Glaubens?

Denn nicht jeder kommt da ohne weiteres hinein und das ist gut so, denn sonst würden wir Missbrauch treiben mit der Möglichkeit und Kraft, die Gott uns gibt, zum Beispiel indem unsere Bitten nur auf den eigenen Vorteil aus sind oder sogar zum Schaden anderer, oder wir um etwas bitten, um stolz zu sein und Anerkennung von anderen zu bekommen.

Predigt zu Johannes 14,12-19 Kolosser 4, 2- 4 Matthäus 28,1-6 Ich bin Worte Jesu Passion Passionsweg Passions Projekt Dankbarkeit öffnet Türen Jesus öffnet Türen Ostern Der Himmel steht für alle offen Beten Gebet öffnet verschlossene Türen
Foto: Martina Heins

Es gibt einen Schlüssel für diese Tür.

Jesus beschreibt diesen Schlüssel in verschiedenen Formulierungen, wie zum Beispiel „Wer in mir bleibt.“, „Wer an mich glaubt“, „Wer mein Wort hält“, „in meinem Namen“. Der Schlüssel ist, dass wir eins werden mit Jesus, mit seiner Liebe, mit seinem Wort, mit seinem Tun. Je mehr wir mit ihm eins werden, desto weiter dringen wir vor in diesen Bereich des Glaubens.

So müssen wir uns fragen: Glauben wir,

dass Jesu Wort wahr ist, auch heute noch; dass sein Wort, seine Zusagen und sein Gebote für uns gelten; dass sein Wort das wichtigste ist, wichtiger als alles andere? Und ist dies unser größter Wunsch, in der Einheit mit ihm zu leben, größer als alles andere? Dann öffnet sich diese Tür immer weiter und wir lernen immer neue „Zimmer“ kennen. Dazu lesen wir jetzt einen Abschnitt von Paulus aus Philipper 3, 7-14: „Was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. 8 Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, auf dass ich Christus gewinne 9 und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott kommt durch den Glauben. 10 Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, 11 damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten. 12 Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. 13 Meine Brüder und Schwestern, ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, 14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“

Jesus Christus hat uns eingeladen in sein“ Schloss“, in das „Haus des Glaubens“ zu kommen.

Und wir sind dieser Einladung gefolgt. Wir sind als Christen in seinem Haus und haben schon viele Räume kennengelernt. Mit diesen Versen lädt er uns ein, in diePrivaträume Gottes“ zu kommen.

Predigt zu Johannes 14,12-19 Jeremia 29,13-14 Jesaja 58,7-11 Erntedank Erntedankfest Erntedank Gottesdienst mit ganzem Herzen von Herzen Geben Danken
Foto: Martina Heins
Wer diese kennenlernen will, der muss mit seinem ganzen Herzen und mit aller Kraft fragen: Herr, was willst du, was ich tun soll

in meiner Familie, meinem Berufsleben, mit meinem Geld, und meiner Zeit, unter den Bekannten und Freunden, in allen Bereichen des Lebens, Herr, was willst du in meinem Leben und mit meinem Leben, denn mein Leben gehört dir?

Wir können nur langsam und Schritt für Schritt in diesen Bereich des Glaubens hineinwachsen.

Aber mit jedem Schritt wird uns dann deutlich, dass das Wort Jesu wahr ist und dass es das einzig richtige im Leben ist, sich ihm und seinem Wort ganz anzuvertrauen. Mit ihm erwarten uns immer wieder ganz neue und bereichernde Glaubenserfahrungen, die unser Leben verändern und erneuern.

Predigt zu Johannes 14, 12-14
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