Predigt zu Apostelgeschichte 2, 22+23, 32+33, 36-39 am Pfingsttag

Predigt zu Apostelgeschichte 2,22-39 Pfingsten Pfingsttag Petrus Pfingstpredigt Auferstehung Jeus Christus Kirchenfenster
Foto: Martina Heins


22 Ihr Männer von Israel, hört, was ich euch zu sagen habe! Jesus von Nazaret wurde von Gott bestätigt durch die machtvollen und staunenerregenden Wunder, die Gott durch ihn unter euch vollbracht hat; ihr wisst es selbst. 23 Den habt ihr durch Menschen, die das Gesetz Gottes nicht kennen, ans Kreuz schlagen und töten lassen. So hatte Gott es nach seinem Plan im Voraus bestimmt.
32 Diesen Jesus also hat Gott vom Tod auferweckt; wir alle sind dafür Zeugen. 33 Er wurde zu dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite erhoben und erhielt von seinem Vater die versprochene Gabe, den Heiligen Geist, damit er ihn über uns ausgießt. Was ihr hier seht und hört, sind die Wirkungen dieses Geistes!
36 Alle Menschen in Israel sollen also an dem, was sie hier sehen und hören, mit Gewissheit erkennen: Gott hat diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht.« 37 Dieses Wort traf die Zuhörer mitten ins Herz und sie fragten Petrus und die anderen Apostel: »Brüder, was sollen wir tun?« 38 Petrus antwortete: »Kehrt jetzt um und lasst euch taufen auf Jesus Christus; lasst seinen Namen über euch ausrufen und bekennt euch zu ihm – jeder und jede im Volk! Dann wird Gott euch eure Schuld vergeben und euch seinen Heiligen Geist schenken. 39 Denn was Gott versprochen hat, ist für euch und eure Kinder bestimmt und für alle, die jetzt noch fern sind und die der Herr, unser Gott, hinzurufen wird.«

Könnte diese Welt der Menschen nicht etwas friedlicher, glücklicher und zufriedener sein?

Die meisten Menschen sehnen sich nach etwas, was ihr Leben heiler und glücklicher macht. Kennen Sie diese Sehnsucht auch, wenn Sie Nachrichten sehen, Probleme im eigenen privaten Leben oder am Arbeitsplatz haben, es im Miteinander Schwierigkeiten gibt oder Sie Ihr eigenes Versagen sehen, obwohl Sie es gut machen wollten?

Doch was soll man tun?

Um diese Frage nach einer besseren Zukunft drehen sich sehr viele Gedanken, Diskussionen, Bücher und Fernsehsendungen. Politiker weltweit haben darüber sehr unterschiedliche Vorstellungen und die Parteien versprechen mit sehr unterschiedlichen Programmen eine bessere Zukunft. Kennen Sie die „logen“? Das sind Psychologen, Theologen, Soziologen, Politologen und andere …logen. Diese sogenannten Experten mischen sich ein und geben Ratschläge, wie das eigene Leben und die Gesellschaft besser gelingen kann. Viele Menschen suchen nach Antworten in unzähligen religiösen oder sonstigen Methoden, oder bei den „logen“, und andere bauen sich ihr eigenes Lebens-System auf oder resignieren und machen einfach irgendwie weiter.

Und nun kommt inmitten all dieser Experten, Gebildeten, Juristen, Politiker und aller „logen“ und was es sonst noch an hochkarätigen Personen gibt der einfache und ungebildete Fischer, Petrus, und sagt:

Die Antwort auf alle Fragen und Sehnsüchte in der Gesellschaft und eurem persönlichem Leben ist Jesus!

Deren Antwort kann man sich vorstellen:

Wir haben uns gerade von all dem befreit, sind aufgeklärte Menschen, Religion darf im öffentlichen Leben keine Rolle spielen, Religionsunterricht, Kreuze und anderes Religiöses muss entfernt werden, denn wir sind endlich so weit, dass wir uns auf unsere menschliche Vernunft, unseren Geist verlassen.

Predigt zu Apostelgeschichte 2,22-39 Pfingsten Pfingstpredigt 1. Petrus 5, 7 Jesus Vertrauen Kreuz
Foto: Martina Heins
Petrus würde darauf antworten:

Das ist genau euer Problem! Ihr habt Jesus aus eurem Leben hinausgeworfen und ihn damit wieder gekreuzigt, weil ihr meint, es besser zu wissen. So werdet ihr verlorengehen, im Leben, für die Gesellschaft und in Ewigkeit. Was ihr braucht ist nicht mehr von eurem Geist, nicht mehr Experten, sondern ihr braucht den Geist Gottes, den Heiligen Geist, um eine Antwort und Lösung für eure Probleme zu bekommen, um eure Sehnsucht nach einem guten und heilen Leben stillen zu können.

Und einhellig würde als Reaktion von allen Lebensexperten kommen:

Der spinnt! Das ist geradezu gefährlich. Jesus ist vielleicht noch als gutes Vorbild für einige Bereiche des Lebens hilfreich, aber was sollen wir mit dem Heiligen Geist? Was soll das überhaupt sein? Damit kann man in unserer Zeit das Leben und die Gesellschaft nicht mehr gestalten.


Und was sagen wir? Brauchen wir selbst und andere Menschen den Heiligen Geist?

Mit dem Heiligen Geist ist das so eine Sache. Irgendwie glauben wir daran, aber so richtig können wir mit ihm auch nichts anfangen. Unter Jesus kann man sich was vorstellen. Gott ist auch noch denkbar, aber der Heilige Geist ist irgendwie so unkonkret und unfassbar.

Wie soll man den Heiligen Geist verdeutlichen?
Predigt zu Apostelgeschichte 2,22-39 Pfingsten Pfingstpredigt Taube Heiliger Geist
Foto: Martina Heins

Vor einiger Zeit las ich eine Geschichte, in der sich folgende Begebenheit abgespielt haben soll: Ein Pastor wollte jedes Jahr zu Pfingsten das Pfingstwunder veranschaulichen, und jedes Mal, wenn er aus der Pfingstgeschichte den Satz „Und der Heilige Geist senkte sich herab vom Himmel wie eine Taube“ las, dann musste der Küster eine Taube durch die Dachluke herablassen. In einem Jahr passierte dann beim ersten Mal nichts. Der Pastor wiederholte den Satz, aber es passierte wieder nichts. Beim dritten Mal schaute der Küster schließlich von oben herunter und sagte: „Die Taube ist von der Katze gefressen wurden. Soll ich die Knochen noch runterschmeißen?“. Der Versuch des Pastors, den Heiligen Geist zu veranschaulichen, war damit grundlegend gescheitert.
Irgendwie scheint es schwer, den Heiligen Geist zu erklären.

In Johannes 3, 8 macht Jesus deutlich, dass wir wie beim Wind den Heiligen Geist nicht sehen, aber seine Wirkungen spüren können.

Und diese Wirkungen sind gewaltig in allen Bereichen des Lebens. Das Neue Testament ist voll von Geschichten darüber und das ganze Buch der Apostelgeschichte ist eine Beschreibung der Wirkungen des Heiligen Geistes.
Wie sehr könnten wir von diesem Einfluss Gottes mehr gebrauchen, dass er uns mit seiner Art beeinflusst und verändert in unserem Umgang miteinander, im Umgang mit der Umwelt, in der Arbeit der Kirche, im Umgang mit Gott oder auch in unserem eigenen Tun! Wäre das nicht großartig?

Was sollen wir tun in all den Wirrungen der Meinungen, in denen Jesus und der Heilige Geist kaum eine Rolle spielen?

Das war die Frage, die die Menschen damals Petrus stellten: Was sollen wir tun?

Die Antwort von Petrus ist eindeutig und er zeigt damit den einzigen Weg auf: Kehrt um und wendet euch zu dem hin, der vollkommen im Geist Gottes gelebt hat, Jesus Christus!

In der Taufe sagt Gott euch zu, dass er sich mit euch verbinden will. Jetzt wendet euch zu ihm und setzt euch seinem Einfluss aus!

Die Menschen damals mussten es zum ersten Mal tun, aber es ist eine ständige Aufgabe für uns,

denn es gibt so viele Dinge, die uns beeinflussen wollen. Sie dröhnen uns voll und beeinflussen unser Denken und Handeln. Da ist es wichtig, dass wir uns immer wieder bewusst dem Einfluss Gottes aussetzen und uns zu Jesus Christus hinwenden. In Apostelgeschichte 2, 42 wird dann gezeigt, wie die Christen sich immer wieder Jesus zugewandt haben, indem sie sich mit Gottes Wort beschäftigten, beteten, christliche Gemeinschaft lebten und das Abendmahl feierten.

Predigt zu Apostelgeschichte 2,22-39 Pfingsten Pfingstpredigt Kirchliche Feiertage Ewigkeitssonntag Himmel
Foto: Martina Heins
Und so werden wir auch aufgerufen, uns Jesus zuzuwenden,

wenn wir Probleme haben im eigenen privaten Leben, am Arbeitsplatz oder sonst wo. Jesus kann uns den Weg zeigen, sie zu lösen oder anders damit umzugehen. Gottes Geist ist kreativ und hat einen anderen Horizont als wir, nämlich den Horizont Ewigkeit. Wenn wir uns einsam fühlen, füllt seine Liebe uns an und wir wissen uns geliebt Wenn wir voller Sorgen sind und uns vom Schicksal getrieben fühlen, gibt er uns Ruhe, Frieden und Geborgenheit. Wenn wir uns ganz stark fühlen, kann Gottes Geist unsere Kraft in die richtigen Bahnen lenken, und wenn wir uns schwach fühlen und vor uns das Leben oder der Tod steht wie eine unüberwindliche Mauer, hat Gottes Geist die Kraft, alles zu überwinden und uns neues Leben zu geben.

Gottes Geist eröffnet in allen Bereichen des Lebens und für die Ewigkeit den Horizont der Ewigkeit.

 

Predigt zu Apostelgeschichte 2,22-39 Pfingsten Pfingstpredigt Pfingsttag Andachten Impuls der Woche Predigt zu Lukas 22, 47 - 53 Hebräer 11, 8 - 10 Lukas 4, 16 - 31 Matthäus 8, 23 - 27 Lukas 2, 8 - 18 Philipper 4, 6-9 Matthäus 11, 28-30 Epheser 1,15-23 Johannes 20, 11-18 Ostern Auferstehung Jesus Christus Predigt Rettung Frieden Weihnachten heilig Abend Sturmstillung Jesus rettet die Jünger Stürme des Lebens Hilfe mit Jesus unterwegs sein
Foto: Martina Heins


Auch wenn wir uns Jesus zuwenden, werden wir nicht ohne Probleme und Fehler sein, aber wir sind dann unzertrennlich mit ihm verbunden und gehören zu Gott, unserm himmlischen Vater.

Es zählt dann nicht mehr, was wir tun oder können, sondern was er tut, an uns und durch uns. Nicht unsere Kraft ist entscheidend, sondern seine Kraft, und mit Gottes Kraft gilt, was Paulus in Römer 8, 38 schreibt, dass nichts uns trennen kann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist. Und dadurch gehen wir auf die vollkommene Gemeinschaft mit Jesus in der Ewigkeit zu. Wenn wir im Einfluss Jesu stehen und von seiner Art geprägt werden, dann ist das so, als wenn eine Blume im Sonnenschein aufblüht und ihre wunderschöne Blüte zeigt. Jeder von uns ist eine besondere Blume, die unter dem Einfluss Gottes ihre wunderschöne Blüte entfalten kann, und alle zusammen sind wir als christliche Gemeinschaft dann ein bunter Blumengarten Gottes. So erfahren auch wir die Wirkung des Heiligen Geistes auf vielfältige Weise.
Und können wir nicht auch davon berichten, wie er schon in uns und durch uns, in unserem Leben und in der christlichen Gemeinschaft gewirkt hat. Wenn wir das zusammentragen würden, würde ein Reichtum an Erfahrungen sichtbar werden.

Was für eine wunderbare Botschaft haben wir, dass Jesus auch bei uns durch seinen Heiligen Geist wirken will. Das bedeutet Hoffnung für uns und für die Welt.
Predigt zu Apostelgeschichte 2, 22+23, 32+33, 36-39
Hier finden Sie alle Predigten zum Lesen
Hier finden Sie für die sonntäglichen Gottesdienste Begrüßungen und Gebete