Predigt zu Römer 8, 31-39 am Neujahrstag

Predigt zu Römer 8, 31 - 39 Jeus Liebe Herz Kreuz
Foto: Martina Heins
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31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Ist Gott für uns? Ist Gott für Dich?

Das ist die wichtigste Frage des Lebens!

Stellen Sie sich vor, Gott wäre gegen uns, weil wir nicht so vollkommen sind, wie er sich das gedacht hat. In manchen Gesprächen, wenn Menschen schweres Leid erlebten, wurde mir die Frage gestellt: „Was hat Gott gegen mich?“. Ist es möglich, dass Gott gegen uns ist, wenn wir etwas Falsches getan haben. Was wäre, wenn Gott gegen jeden Menschen angehen würde, der böses tut. Wer hätte dann eine Chance? Was wäre, wenn er die Sonne nicht über Böse und Gute aufgehen ließe, sondern nur über die Guten. Wer hätte dann eine Chance?

Wenn Gott gegen uns ist, dann hilft uns nichts.

Dann gibt es keine Hilfe im irdischen Leben, keinen sicheren Halt, keine gute Orientierung, keinen Schutz keine Hoffnung im Sterben, im Gericht und für die Ewigkeit, und dann hilft keine Weisheit, kein Besitz und keine Macht oder sonst etwas. Wenn Gott gegen uns ist, dann sind wir verloren!

Aber wie kann Gott für uns sein? Wie kannst du sicher sein, dass er für Dich ist?

Glaubst du sicher zu sein vor Gott, weil du zur Kirche gehst, ein gutes Leben führst und meistens anständig bist oder weil dein Leben bisher glatt gelaufen ist? Von dem, was wir vorweisen können, kann es keine Gewissheit geben, dass Gott für uns ist. Es ist eigentlich unmöglich, dass Gott für uns ist. Zu weit sind wir von ihm entfernt.

Das einzige, was uns Gewissheit geben kann, ist, dass Gott es uns zusagt: Ich bin für Dich!

Predigt zu Römer 8, 31 - 39 Philipper 4, 4 Krippe Weihnachten Freude Jesus Geburt Weihnachtskrippe Holzkrippe
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Gott sagt es uns in Jesus zu, dass er mit uns ist. Der Name „Jesus“ bedeutet „Gott hilft“. Und eine andere Bezeichnung für Jesus lautet „Immanuel“, was „Gott ist mit uns“ heißt. Dass Gott für uns ist, ist einfach Gnade, ein Geschenk, vollkommene Liebe. Diese Zusage hat Gott mit dem Größten bestätigt, was es gibt. Er hat sich für uns hingegeben. In Jesus hat er sich der Ungerechtigkeit und Gewalt der Menschen ausgesetzt, sich töten lassen, um uns zu zeigen, wie sehr er uns liebt und dass er für uns ist.
Darum sagt Paulus in Vers 32: „Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ Wenn er uns den Sohn geschenkt hat, wird er uns dann noch irgendetwas vorenthalten?

Die Frage ist: Willst Du, dass Gott für Dich ist im Leben, im Sterben, im Gericht und bis in die Ewigkeit?

Wenn du das willst, dann geh auf den Tausch ein, den Jesus anbietet.

Vertraue ihm dein Leben an! Gib ihm dein Leben mit allem, was dazu gehört an guten und schlechten Taten, an guten und schlechten Eigenschaften, deiner Vergangenheit und Zukunft und folge Jesus nach. Werde sein Jünger und er wird dein Herr. Von ihm bekommst du neues Leben aus der Ewigkeit und unter seiner Führung wirst du alles erfahren und bekommen, was der Himmel zu bieten hat, was in Gottes Welt gilt. Schenke seinem Wort Glauben und vertraue von ganzem Herzen auf ihn. Das ist der Tausch, den er dir anbietet. Willst du das?
Auf die Frage, ob Gott für uns ist oder gegen uns, finden wir keine Antwort, wenn wir auf uns schauen, was wir haben und vorweisen können, auch nicht, wenn wir darauf schauen, wie sich unser Leben als Christ verändert hat. Darauf finden wir nur eine Antwort, wenn wir der Zusage Jesu glauben: Ich habe es für dich getan. Diese Zusage erhalten wir persönlich in der Taufe. Wir müssen sie nur glauben.

Allein Jesus ist die Antwort! Eine andere gibt es nicht. Aber mit Jesus bekommen wir den ganzen Himmel!

Nun sagt Paulus in Vers 33+34:  Wenn Gott für uns ist, wer will uns dann noch anklagen oder verdammen!

Vielleicht sind es Menschen, die uns sagen oder es uns zeigen, dass wir nicht gut genug sind, um im Leben oder im Glauben mitzuhalten. Wenn Gott für uns ist, hat das keine Bedeutung mehr. Manchmal ist es unser eigenes Gewissen, das uns anklagt, oder wir selbst mit unseren Maßstäben sagen es uns, dass wir nicht ausreichend sind für den Segen Gottes hier und nicht für die Ewigkeit. Doch Gott ist größer und wichtiger und sein Wort gilt. Und dann ist da der Teufel, der uns immer wieder einflüsternd fragt, ob wir denn genug vorweisen können: Tust du genug? Glaubst du, dass du liebenswert bist? Glaubst du, dass Gottes Zusage für dich gilt und du für Gott wertvoll bist? Der Teufel kennt unsere Schwächen, wo wir zu packen sind.

Und deshalb ist die Frage, wem wir mehr glauben, den Anklägern oder Jesus?

Martin Luther schildert oft seine Kämpfe mit dem Teufel, dem er dann geantwortet hat: „Teufel, geh weg! Luther ist nicht zu Hause, hier ist nur Christus.“, oder „Ich bin getauft, es ist mir zugesagt und darauf baue ich.“
Wenn die Gerechtigkeit und die Rettung von uns abhängen würden, dann gäbe es immer einen Grund zur Anklage, weil wir sündig sind. Wenn die Rettung und Gerechtigkeit aber von Gott abhängen, die er uns schenkt, dann ist jede Anklage ein Angriff gegen Gott. Wir würden dann ja behaupten, dass das, was er uns in Jesus schenkt, nicht ausreichend ist, und dass man Gottes Zusage nicht trauen kann.

Nein! Gottes Wort gilt! Und wenn du seinem Wort vertraust, dann kann dich niemand anklagen, verurteilen oder verdammen, nicht einmal du selbst.

In den Versen 35 – 38 stimmt Paulus dann einen Lobgesang auf die Liebe Gottes und einen Hohngesang auf die Feinde des Lebens an.

Paulus sagt: Mit Jesus steht mir der Himmel offen und niemand kann ihn schließen. Mit Jesus steht für mich alles bereit, was es im Himmel gibt an Freude, Trost, Hoffnung, Frieden, Freude und vielem mehr. Nichts kann mich davon mehr trennen, von der Liebe Christi!

Diese Gewissheit ist für Paulus so überragend, dass es ihm nun nichts mehr ausmacht, wenn er in der Nachfolge Jesu leiden muss, wenn er verspottet wird, im Gefängnis sitzt oder sogar getötet wird.

Paulus nennt hier einige Beispiele seines Leidens und im 2. Korinther 11, 23-29 schildert er es ausführlich.
In der Nachfolge Jesu leiden zu müssen, das kann uns erschrecken, aber wenn die Gewissheit der ewigen Verbundenheit mit Christus auch für uns überragend schön und wichtig ist, dann kann es uns nichts anhaben, denn wir gehören zu Christus und der Himmel steht uns offen.
In der 4. Strophe von Martin Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ schreibt er: „Nehmen sie Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: lass fahren dahin, sie haben´s kein Gewinn, das Reich muss uns doch bleiben.“

Predigt zu Römer 8, 31 - 39 5. Mose 6, 4- 9 Matthäus 10, 34 - 39 Solus Christus Allein Christus
Foto: Martina Heins

Paulus schreibt in Vers 37: Das Leiden für Jesus macht mich noch gewisser im Glauben, im Festhalten an Jesus, weil es mir immer mehr verdeutlicht, dass ich zu Jesus gehöre, mit ihm leide und mit ihm siegen werde. Allein Jesus wichtig ist. Alles andere kann ich verlieren und werde ich sowieso verlieren, aber Christus bleibt. In Philipper 3, 7-14 schreibt Paulus, wie wichtig es für ihn ist, immer enger mit Christus verbunden zu sein, im Leiden und in der Auferstehung.

Nun macht es auch nichts, wenn Mächte gegen mich auftreten, die stärker sind als ich.

Es gibt diese Mächte, sie bedrohen mich, Sie versuchen alles, um mich von Christus loszureißen. Und ohne Christus wäre ich hoffnungslos verloren. Aber keine Macht ist mächtiger als Christus und deshalb können sie uns nichts anhaben. Damit ist nach Paulus für Christen die Angst gestoben. Sie ist überflüssig.
Jesus selbst sagt in Johannes 10, 27+28: „27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“
Und im Lied „Ein feste Burg“ heißt es in der 3. Strophe: „Und wenn die Welt voll Teufel wär, und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es muss uns doch gelingen.“

Predigt zu Römer 8, 31 - 39 Neujahr Neujahrsgruß Neues Jahr Hoffnung Jesus Wintertag Donnersberg
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Das ist die unerschütterliche Gewissheit des Glaubens an Jesus: Ich kann hier im Leben alles verlieren, und werde es eines Tages sowieso verlieren. Aber wenn ich bei Christus bin, dann bleibt der Himmel offen, hier im Leben und für die Ewigkeit.

Lieber Christ, wenn du so vollkommen geliebt, vollkommen geborgen, einfach gerettet bist, wenn Gott dir durch Jesus alle Gaben des Himmels zur Verfügung stellt, dann kannst du auch hingehen und Jesu Zeuge sein und alles für Jesus tun. Was macht’s, wenn sie dich verlachen, über dich spotten oder dir sonst Leid zufügen oder du Opfer bringen musst.

Du hast die Hauptsache des Lebens, und das ist Jesu Liebe und mit ihm den Himmel. Mit dieser Gewissheit können wir zuversichtlich in ein neues Jahr gehen.
Predigt zu Römer 8, 31-39
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