Predigt zu Lukas 10, 17-21 am 1. Sonntag nach Epiphanias

Predigt zu Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias 1. Johannes 5, 4 Himmel Sonnenschein Wolken Ewigkeit
Foto: Martina Heins


17 Die Zweiundsiebzig (Jünger Jesu) aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. 18 Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. 19 Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. 20 Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.

 



Wie schön wäre es doch, wenn man sich immer freuen könnte

und die Freude das ganze Leben durchdringen und das Leben in einer Gemeinde prägen würde, so wie in vielen Gemeinden das Lied „Unser Leben sei ein Fest, Jesu Geist in unserer Mitte“ voller Inbrunst gesungen wird.

Kennen Sie die Gebote Gottes?

Am Bekanntesten sind die 10 Gebote, aber auch die Worte Jesu „Sorget nicht!“ oder „Fürchtet euch nicht!“ sind Gebote. Ein weiteres Gebot finden wir in Philipper 4, 4, wo Paulus schreibt: „Freuet euch im Herrn alle Wege!“
Es gibt in der Bibel viele Stellen, die über die Freude und das Fest reden und einige sind Gebote und in Gemeindeveranstaltungen wird viel darüber geredet. Aber wie bekommen wir das hin, dass wir als Christen nicht nur darüber reden, sondern wirklich feiern und die Zusammenkünfte von Christen keine bitterernsten, sondern fröhliche Treffen werden?

Wie ist es das bei Ihnen? Freuen Sie sich? Wenn Ja, worüber freuen Sie sich:

über ihre Gesundheit, ihre Erfolge, ihre Familie, oder in der Gemeinde über nette Menschen, eine große Gemeinschaft oder über schöne und abwechslungsreiche Gottesdienste? Darüber kann man sich auch freuen! Aber was ist, wenn das alles nicht mehr da ist, wenn einem plötzlich einer querkommt und man sich furchtbar ärgert, etwas geschieht, was einem die Pläne durchkreuzt oder Schlimmeres oder im Gottesdienst nur fünf Leute sitzen, die einem noch nicht einmal sympathisch sind? Ist dann die Freude vorbei?

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Foto: Martina Heins

Die Bibel spricht von einer anderen Freude!

Freut euch nicht über das, was ihr habt oder erreicht habt, sondern freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.
Nehmen Sie das für sich ganz persönlich: Freuen Sie sich, dass Sie im Himmel bekannt sind und Bürgerrecht im Himmel haben; dass Gott Sie hier kennt, weil Sie durch Jesus Christus sein Kind sind; dass Gott auf Sie wartet in der Ewigkeit, er Sie bald ganz bei sich hat und Sie ganz bei ihm sein können.




Freuen Sie sich ganz kindlich und einfach darüber, dass Sie das Allerwichtigste im Leben, Sterben und für die Ewigkeit haben, dass Gott Ihnen durch Jesus Christus das geschenkt hat? Was für eine Gnade und ein Vorrecht. Stellen Sie sich einmal vor, das wäre nicht so. Wie furchtbar, wie bedauernswert sind Menschen, die diese Gewissheit nicht haben.

Das ist auch die Freude Jesu, die Freude im Himmel, wenn einer gerettet wird.

In Lukas 15,10 sagt Jesus: „So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“ Und in Lukas 10,21 heißt es: „Jesus freute sich im Heiligen Geist, weil die Unmündigen das (Evangelium) erkannt haben.“

An dieser Freude können und sollen wir Anteil haben, uns mitfreuen. Es ist beeindruckend, wenn man diese Freude bei Christen erlebt.

Ich habe es oft bei Menschen auf dem Sterbebett erlebt und besonders hat mich in jungen Jahren ein blinder Mann beeindruckt, der die Freude des Glaubens ausgestrahlt hat.                       

Nun können wir noch viel über Freude reden, und es ist schon viel geredet worden. Was hindert uns daran, dass diese Freude in uns und unter uns bestimmend ist und alles durchdringt.

Würde ein Fremder in einem sonntäglichen Gottesdienst erkennen, dass sich dort Menschen treffen, die von der himmlischen Freude durchdrungen sind?

Der Hauptgrund für die fehlende Freude ist unsere falsche Abhängigkeit, dass unsere Freude von falschen Dingen abhängig ist.

Zum einen sind es unsere allzu menschlichen Eigenschaften

wie zum Beispiel Neid, Missgunst, Habgier, Machtsucht, Eitelkeit und Stolz, alles Eigenschaften, mit denen wir uns selbst in den Mittelpunkt stellen mit der für uns dann wichtigsten Frage: Komme ich zum Zug? Das kann sich im kleinen privaten Rahmen abspielen oder auch oft allzu viel im Leben einer Gemeinde. Das bestimmt uns und eine Gemeinde oft mehr als das große Geschenk der unverdienten Gnade.

Predigten zum Lesen Predigt zu Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias Gottesdienst Freude im Gottesdienst Freud im Leben Zum anderen lassen wir uns von den Umständen des Lebens, ob sie gut sind oder nicht, bestimmen,

zum Beispiel von menschlichen Beziehungen, materieller Sicherheit, Gesundheit oder Gewohnheiten. Darauf ist ein Großteil unseres Trachtens gerichtet, dass das in Ordnung bleibt und nach unseren Vorstellungen läuft. Wir mühen uns, sorgen, beten und sind fröhlich, wenn alles stimmt und traurig, wenn wir es verlieren. Wir spüren die Abhängigkeit davon, wenn uns davon etwas verloren geht oder zu zerbrechen droht. Unsere Freude ist oft mehr abhängig von den Umständen als davon, dass wir für die Ewigkeit gerettet sind. Und wenn das auch in unseren Gemeinden so ist, dann können wir nicht erwarten, dass da plötzlich die Freude vorherrscht und ausstrahlt. Gottesdienste werden dann eher träge und schleppend und Jubellieder werden mit gleichförmigen Gesichtern gesungen.

Dass unsere Freude von diesen Dingen abhängig ist, ist menschlich, aber es ist auch Unglaube, Sünde, Schuld und mangelndes Gottvertrauen.

Unser Denken, Handeln, Fühlen wird dann mehr von den weltlichen Dingen bestimmt als von Christus, der Blick ist nicht auf Christus gerichtet, sondern auf die Dinge dieser Welt und das Herz ist mit den Dingen der Welt angefüllt und nicht mit Christus.
Dabei ist das, wofür wir oft kämpfen, worüber wir traurig sind oder uns freuen doch nur ein irdisches „Geplänkel“ und sehr vergänglich: Diese Freude und auch das Leid und die Trauer sind vergänglich.
Jesus sagt in Markus 8, 35: „Wer sein Leben behalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s behalten.“ Jesus sagt damit: Wer seine Abhängigkeit von den Dingen dieser Welt aufgibt, der wird bei ihm das eigentliche Leben gewinnen.

Wenn wir doch aufhören würden, um all diese irdischen Dinge zu kämpfen: Es gibt einen viel wichtigeren Kampf: der Kampf zwischen Himmel und Hölle.

Und entscheidend, wirklich wichtig ist, auf welcher Seite wir dort stehen und auf welcher Seite andere Menschen dort stehen, wer wird gerettet, wer geht verloren? Kommt Christus zum Zug oder der Teufel? Freuen Sie sich, dass ihr Nachbar gerettet ist, auch wenn er unsympathisch ist? Sind Sie traurig, dass ihr Arbeitskollege verloren ist, auch wenn er sehr nett ist?

Jesus macht hier deutlich: Unsere Freude soll sich auch nicht festmachen an unseren Erfolgen, auch wenn sie noch so geistlich sind, sondern es ist die größte Freude im Himmel, es wird ein Fest gefeiert, wenn ein Mensch gewonnen und für die Ewigkeit gerettet wird.

Ist das auch unsere Freude als Einzelne und in der Gemeinde? Freuen wir uns von ganzem Herzen, dass wir selbst für die Ewigkeit gerettet sind und wenn ein anderer gerettet wird? Christus lädt uns ein, mit ihm darüber fröhlich zu sein, deshalb mit ihm zu feiern.

Predigt zu Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias Freude die Namen sind im Himmel geschrieben Römer 14,16-19 Gottes Liebe und Treue in Jesus Christus Herz und Kreuz
Foto: Martina Heins

Diese Freude ist unabhängig davon, ob wir zum Zug kommen und von positiven oder negativen Situationen des Lebens, wenn wir uns nur darüber freuen, dass Christus in unserem Leben gesiegt hat, und dass dieser Sieg in der Ewigkeit offenbar wird.

Ein Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch lautet: „In dir ist Freude in allem Leide.“ Und in der Offenbarung des Johannes wird mitten in der Verfolgung der Christen der Sieg Jesu Christi verkündigt, damit die Menschen, die alles verlieren, sogar ihr Leben, sich freuen mit der himmlischen Freude. Und im Psalm 73, 28 heißt es: „das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / und meine Zuversicht setze auf Gott den HERRN.“ Jeden Sonntag wird in Gemeinden Gottesdienst gefeiert, weil der Sonntag der Tag der Auferstehung Jesu ist. Die Auferstehung Jesu ist der Sieg Gottes über Tod und Teufel. Und darum sollen Gottesdienste jubelnde Siegesfeiern sein und keine Trauerveranstaltungen.

 
Ich weiß wohl, dass es leicht ist darüber zu reden und schwer, das zu leben.

Man kann diese Freude auch nicht machen, auch nicht durch neue Lieder, andere Gottesdienstformen, einen lockeren Pastor, Witze oder sonst etwas, sondern das muss im Herzen jedes einzelnen entstehen. Aber wenn es da ist, dann soll man die Lieder singen, mit denen man diese Freude ausdrücken kann, kann man Humor haben und muss nicht alles so ernst nehmen, kann man lachen, wie das Osterlachen, das die Freude über den Sieg Christi zum Ausdruck bringt.

Es ist nicht einfach, aber diese Veränderung der Abhängigkeit ist das Geheimnis des Evangeliums,

des Trostes, der Liebe und der Hoffnung im Leben und Sterben, und das ist spürbar, wo es gelebt wird durch die alleinige Abhängigkeit an Jesus Christus, und Gemeinden sind dafür da, daß wir uns daran erinnern.

Wir können als einzelne und als Gemeinden hängen bleiben im menschlichen „Geplänkel“. Vielleicht bekommen wir sogar freudige Feiern hin, aber es sind dann keine Feiern mit Christus, keine Gottesdienste, die wirklich zu Herzen gehen.

Mit Christus uns freuen und feiern werden wir dann, wenn wir uns zuallererst über das freuen, worüber Christus sich freut, dass wir gerettet sind und wenn jemand anderes gerettet wird.
Predigt zu Lukas 10, 17-21
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