Predigt zu 2. Könige 5, 1-3+9-15 am 3. Sonntag nach Epiphanias

Predigt zu 2. Könige 5, 1 - 15 Philipper 2, 12 - 13 Jesaja 42, 1 - 4 Stern Himmel Epiphanias Gottes Vollmacht
Foto: Martina Heins


1 Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. 2 Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans. 3 Die sprach zu ihrer Herrin: Ach dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.

9 So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. 10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. 11 Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien. 12 Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. 13 Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! 14 Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. 15 Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.

An diesem Abschnitt können wir lernen, was passieren muss, damit ein Mensch lernt, Gott zu vertrauen, und Gottes Hilfe zu erfahren.

Dabei geht es nicht nur um Krankheit, sondern auch um andere Probleme, um Schuld und anderes.

Zunächst braucht ein Mensch dazu Unterstützung von anderen Menschen.

In dieser Geschichte sind drei Menschen, die ihm dabei helfen, dass er die Hilfe Gottes erfährt. Zunächst ist da das israelitische Mädchen. Sie ist unscheinbar und wird nicht einmal mit Namen genannt, aber sie ist der Anlass dafür, dass Naamann sich überhaupt auf den Weg macht. Dann unterstürzen ihn die Knechte, deren Namen auch nicht genannt werden. Sie müssen Naamann ermutigen, doch auf das Wort Gottes zu hören und es zu tun. Und schließlich ist es der Prophet Elisa, der ihm den Weg zur Heilung zeigt. Als Botschafter Gottes, der im Auftrag Gottes handelt, ist er der Einzige, dessen Name genannt wird.

Das alles führt dazu, dass Naamann von Gott geheilt wird, Gottes Heil erfährt und von ganzem Herzen an Gott glaubt und Gott lobt und preist.
Überlegen Sie einmal, welche Menschen haben Ihnen geholfen, Gott zu vertrauen und Gottes Hilfe zu erfahren, und welchen Menschen haben Sie geholfen?

Aber bis es so weit ist, muss bei Naamann noch einiges anderes passieren:

Predigt zu 2. Könige 5, 1 - 15 Jesaja 40, 1- 11 12,1-6 Johannes 9, 1-9 Matthäus 11, 28-30 Geknickter Baum Lasten Angst Kraftlos Leid Katastrophe Stolz brechen
Foto: Martina Heins

Als Erstes muss sein Stolz gebrochen werden.

Naamann ist es gewohnt, die Dinge zu kontrollieren und alles zu bestimmen. Und so geht er auch mit Gott um. Er hat einen Plan, wie Gottes Hilfe aussehen soll. Der Stolz ist ein großes Hindernis, wenn es darum geht, Gottes Hilfe zu erfahren. Kennen Sie das, dass Sie beten und schon genau wissen, wie Gottes Hilfe aussehen soll und wann sie eintreffen soll. Wir denken, dass wir selbst am besten wissen, was gut für uns ist. Das ist der Stolz, mit dem wir Gott etwas vorschreiben wollen. Aber wissen wir wirklich so genau, was gut für uns ist?
Einmal kam eine junge Frau mit Selbstmordgedanken zu mir, weil ihr Freund sich von ihr getrennt hatte, und sie sagte, nur wenn der zurückkommt, kann ich glücklich sein. Ich merkte schon sehr schnell, dass ihr Problem ganz woanders lag. Wie viel mehr weiß Gott viel besser, wo wirklich unsere Probleme liegen und was wir wirklich brauchen. In dem Film „Bruce allmächtig“ sagt Gott zu Bruce: „Seit wann wissen die Menschen denn, was sie wirklich wollen.“ Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich Gott oft einen Weg zur Lösung meiner Probleme aufzeigen wollte, aber er machte mir deutlich, dass ich ihm vertrauen und einfach tun sollte, was er mir sagt.

Gott geht nicht auf unseren Wegen und lässt sich nichts vorschreiben. Er ist nicht unser Angestellter, sondern er ist der Herr.

Naamann will nicht akzeptieren, dass es nicht nach seinen Vorstellungen läuft. Sein Stolz bringt ihn dahin, dass er sich von Gott abwenden will. Viele Menschen wenden sich von Gott ab, weil Gott ihnen nicht geholfen hat, wie sie es wollten. Sie sagen: „Ich kann nicht mehr an Gott glauben. Ich habe gebetet und er hat mir nicht geholfen.“
Aber es war nicht Gott, der seine Hilfe versagt hat, sondern der eigene Stolz, der die wahre Hilfe Gottes verhindert hat.
Naamann muss demütig werden. Sein Stolz muss von Gott gebrochen werden und er muss ihn brechen lassen.
Demütig sein heißt,
sein Leben aus der eigenen Hand legen und es in Gottes Hand geben. Ich muss erkennen, dass ich hilfsbedürftig bin, den richtigen Weg nicht kenne und auf Gott hören, von ihm lernen und mich seinem Willen bedingungslos anvertrauen will.

Predigt zu 2. Könige 5, 1 - 15 Kreuzgang Demut lernen Stolz bechen Gottes Wege
Foto: Martina Heins
Demütig sein heißt nicht,

unterwürfig sein gegenüber Menschen, sondern gegenüber Gott. Ein gutes Beispiel von richtiger Demut wird uns in der Geschichte vom Hauptmann von Kapernaum in
Matthäus 8, 5-13 gezeigt, der gegenüber Menschen selbstbewusst auftrat und durchaus in der Lage war, Befehle zu erteilen, aber gegenüber Jesus kennt er seine Grenzen und unterwirft sich seinen Anweisungen.

So muss man Demut lernen.

Petrus musste es in der wunderschönen Geschichte von der Fußwaschung in Johannes 13, 1-20 lernen, und wir sehen in seiner Erfahrung der Verleugnung in Matthäus 26, 69-75,
wie sein frommer Stolz zerbricht.
So sollen wir Gott alles geben, die „verkorksten“, kaputten Ecken unseres Lebens, aber auch unseren Willen, unsere Kraft, unsere Liebe, unsere Pläne und Wünsche.
Den Stolz zerbrechen lassen und demütig werden, das tut weh. Es tut immer wieder weh, aber es ist sehr heilsam und öffnet uns die Tür zu Gott.

Und dann muss Naamann Gott gehorchen.

Er muss eine Anweisung befolgen, die er nicht logisch, die er falsch und banal findet, aber er muss es tun, um geheilt zu werden.
Zu unserem Stolz zählt auch, dass wir Gottes Wort und seine Anweisungen verstehen wollen. Und wenn wir sie verstanden und für gut befunden haben, dann sagen wir:
Ok, Gott, ich tue, was du willst! Aber Gott will, dass wir ihm einfach vertrauen, dass sein Wort gut ist, auch wenn wir nicht verstehen, warum, sondern dass wir es einfach tun
und ihm gehorchen.

Es gibt in der Bibel viele Anweisungen Gottes für ein gutes und gelingendes Leben,

zum Beispiel die 10 Gebote, das Doppelgebot der Liebe, das Gebot der Feindesliebe, dass wir uns nicht fürchten und nicht sorgen sollen, beten sollen, den Glauben weitersagen und uns treu zu Jesus bekennen sollen und viele gute andere mehr.

Warum tun wir nicht einfach, was Gott sagt, was Jesus uns aufträgt?

Wir sind zu stolz und meinen, dass die Dinge, die wir uns überlegt haben für unser Leben oder die andere uns sagen doch wichtiger und besser sind.
Ein Mann kam einmal zu mir und war völlig verzweifelt, weil er mit seiner schweren Last, die über seiner ganzen Familie hing, nicht mehr fertig wurde. Es war für ihn wie ein Fluch. Ich sagte ihm: Komm, wir gehen in die Kirche, knien nieder, beten und sie übergeben alles Jesus, geben ihr Leben in Jesu Hand. Er tat es und hat mir danach oft er erzählt, wie das sein Leben verändert hat.
Die Frau, von der ich vorhin erzählt habe, hat es nicht getan und die Hilfe Gottes nicht erfahren.
Der reiche Jüngling, der zu Jesus kommt, tut nicht, was Jesus sagt und erfährt nicht das Heil in der Gemeinschaft mit Jesus. Ganz anders war es bei Zachäus, dem Zolleinnehmer und Betrüger. Er übergibt alles Jesus und folgt ihm nach und sein Leben ändert sich.

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Foto: Martina Heins

Naamann erfährt das Heil Gottes,

weil er sich auf diesen Weg Gottes eingelassen hat. Er hat seinen Stolz zerbrechen lassen, ist demütig geworden und hat getan, was Gott ihm sagte, und weil er Menschen hatte, die ihm dabei geholfen haben, die ihn auf Gott hinwiesen, ihn ermutigten und ihm Gottes Botschaft sagten.

Dieser Abschnitt aus der Bibel, möchte uns ermutigen, diesen Weg zu gehen,

wenn wir Gottes Hilfe suchen und lernen wollen, ihm zu vertrauen: unseren Stolz zerbrechen lassen, demütig werden vor Gott und ihm einfach gehorchen.

Er soll uns ermutigen, anderen Menschen zu helfen, diesen Weg zu gehen.
Predigt zu 2. Könige 5, 1-3+9-15
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