Predigt zu Matthäus 4, 17 am 2. Sonntag nach Epiphanias

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Predigt zu Matthäus 4, 17 3. Sonntag nach Epiphanias Trauer Trost Himmelreich Sterben Kirchenmalerei Kirche in der Abtei Badia Südtirol
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      Jesus sagt: „Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.”


Das Reich Gottes gibt uns eine wunderbare Aussicht.

Dort ist alles das vorhanden, was bei Gott gilt: Sein Wille wird gelebt, seine Liebe erfahren, wir können mit ihm reden, Geborgenheit erfahren, und es gibt dort keinen Tod, kein Leid, keinen Schmerz, keine Ungerechtigkeit, sondern sein umfassender Friede bestimmt alles. Das wird in dem Abschnitt aus der Bibel beschrieben, der oft bei Trauerfeiern vorgelesen wird, aus Offenbarung 21, 4: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“


Wie es im Einzelnen sein wird, wissen wir nicht, aber ich glaube, dass es viel schöner sein wird, als wir es uns jemals vorstellen können, weil es mit Gott so unendlich schön sein wird. Darauf freue ich mich, und manchmal habe ich Tage, da sehne ich es herbei, wie Paulus es in Philipper 1, 23 sagt: „Ich habe Lust abzuscheiden und bei dem Herrn zu sein.“

Kennen Sie diese Vorfreude darauf?

Die Botschaft von heute ist wohl genauso groß: Das Himmelreich ist nahe!

Gottes Welt, sein Einflussbereich, alles das, was wir über Gott ewige Welt wissen, ist schon nahe bei uns, und wir können es erfahren. Die Ewigkeit Gottes ist nicht nur Hoffnung für die Zukunft, sondern schon jetzt erfahrbar.

Predigt zu Matthäus 4,17 3. Sonntag nach Epiphanias offenes Tür Himmelreich Jesus Christus offenes Hoftor in Wittenberg Schwarzes Kloster Martin Luther
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Stellen Sie sich das einmal ganz konkret vor:

Das Himmelreich ist neben Ihnen. Wenn Sie Jesus bei sich haben, dann ist es da. Die Tür dazu ist offen. Jesus hat sie für uns geöffnet. Er hat das Reich Gottes zu uns gebracht. Und durch den Glauben können wir die Gemeinschaft mit ihm erfahren und darin leben. Es ist da, jeden Tag, immer! Wir müssen es aber auch in Anspruch nehmen und zu ihm gehen.

Darum sagt Jesus: Kehrt um, immer wieder!

Ändert eure Richtung im Leben, immer wieder neu! Kehrt um, denn die Antwort auf eure tiefsten Lebenssehnsüchte findet ihr nur hier bei mir. Ihr sucht es an falschen Stellen. Wir suchen es meistens in irgendwelchen Dingen dieser Welt, die das Leben uns bieten kann: Wir suchen es in Erfolgen, in menschlichen Beziehungen und Anerkennung, in materiellen Dingen, in Urlaubsreisen, einem besserem Auto, schönerem Garten, in der Hauseinrichtung, in Spaß und Vergnügen, denn alles soll Spaß machen, und darin, dass andere mir das Leben angenehm machen sollen. Die Liste können wir noch sehr weit fortführen. Für all diese Dinge strengen wir uns an und, verbiegen unsere Persönlichkeit, nur um daran zu kommen
Die Bibel sagt immer wieder: Lasst es doch bleiben, denn es führt euch nicht zum Ziel. Tut Buße! Seht ein, dass es falsch ist und kehrt um zu Jesus.

Aber nun kommt der entscheidende Satz hinterher: Denn das Reich Gottes ist nahe!

Dieser Satz ist die Zusammenfassung der Botschaft Jesu und seines ganzen Wirkens. Alles, was danach im Evangelium steht, erklärt diesen Satz: die Bergpredigt mit der guten Orientierung, die Wunder Jesu, die darauf hinweisen, dass es in Gottes Welt kein Leid, keinen Tod mehr gibt, die Gleichnisse, die uns zeigen, wie es in Gottes Welt ist und worauf es ankommt, und die Leidensgeschichte Jesu, die uns zeigt, wie wir Menschen sind, dass wir das Heil Gottes ablehnen, aber die uns auch zeigt, wie Gott ist, dass er trotzdem an seiner Liebe festhält. Und am Ende steht die Auferstehung Jesu, die uns zeigt, dass der Sieg Gott gehört. Keine Macht der Welt kann ihn besiegen.

Darum ruft Jesus uns Menschen auf: Kehrt dahin um, damit ihr das Hell Gottes erfahrt und daraus lebt.

Seit dieser Zeit haben die Christen den Auftrag, diese Botschaft als Nachfolger Jesu in die Welt zu bringen, zuerst die Jünger und dann viele Menschen bis hin zu uns. Diese Botschaft sollen wir zu den Menschen von heute bringen, zu den Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunden, Kindern, Jugendlichen und allen anderen.

Nun fragen viele: Geht das überhaupt noch, wollen die Menschen das?

Oft höre ich: Damit kann man den Konfirmanden nicht mir kommen. Das finden Jugendliche nur langweilig. Die wollen etwas anderes, was Spaß macht, und auch Erwachsenen darf man nicht gleich mit der Bibel kommen. Das interessiert heute niemanden mehr.    

Predigt zu Matthäus 4, 17 3. Sonntag nach Epiphanias Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias Freude die Namen sind im Himmel geschrieben Römer 14,16-19 Gottes Liebe und Treue in Jesus Christus Herz und Kreuz
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Ich glaube, dass es stimmt, dass viele etwas anderes wollen als das Wort Gottes. Aber war das früher anders?

Zur Zeit Jesus war es jedenfalls nicht anders. Ist das nicht gerade das Problem unseres Menschseins, was in der Bibel ausführlich beschrieben wird, dass die Menschen nichts von Gott wissen wollen? Es mag Zeiten gegeben haben, in denen die Menschen eher für das Leben in der Kirche zu gewinnen waren. Das mag verschiedene Gründe haben, aber darum geht es hier nicht. Die Kirche ist ja kein Verein, den es zu vergrößern gilt oder der am Leben erhalten werden muss. Es kommt nicht darauf an, die Kirche am Leben zu erhalten, sondern diese Botschaft zu den Menschen zu bringen.

Aber wenn das stimmt, dass viele Menschen das nicht wollen, was heißt das für uns als Einzelne und in der Kirche?

Wir können daraus die Konsequenz ziehen: Dann lassen wir es eben oder reden nur ab und zu davon, wenn es nicht so auffällt. Vielleicht hätten wir sogar Erfolg damit und würden viele Jugendliche und Erwachsene in die Gottesdienste und Gruppen bringen. Aber wozu ist die Kirche denn dann noch da? Als Kirche verliert sie dann ihre Existenzberechtigung, oder hätte Jesus das auch gemacht?

Wenn wir den Eindruck haben, die Menschen wollen die Botschaft nicht hören, müssen wir dann nicht, wie Jesus, umso deutlicher und auffälliger davon reden, damit sie sie vielleicht doch hören und annehmen und gerettet werden.

Ist es nicht ein Gebot der Liebe, es den Menschen zu sagen, wenn sie Trost brauchen, und wir wissen, wo es ihn gibt; wenn sie in den Abgrund rennen, und wir wissen den rettenden Weg? Ich möchte uns allen Mut machen, diese Botschaft nicht zu verstecken, sondern deutlich zu sagen, denn das ist unser Auftrag in der Nachfolge Jesu und die Menschen brauchen sie, auch wenn sie es manchmal selber nicht wissen.

Aber wir selbst sollten auch immer wieder das erste tun: die Botschaft Jesu selber hören.

Wie oft lassen wir uns in unserem Alltag von den Dingen der Welt bestimmen, die wir vorhin genannt haben. Diese Dinge bestimmen oft auch unser Handeln als Christen und entscheiden darüber, ob wir uns freuen oder ärgern, ob wir optimistisch und voller Tatendrang oder aber frustriert und deprimiert sind.

Predigt zu Matthäus 7, 14 3. Sonntag nach Epiphanias 8, 23 - 27 Sturmstillung Jesus rettet die Jünger Leuchtturm Licht im Sturm am Meer in Irland
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Kehrt um! Das ruft Jesus uns auch immer wieder zu, damit wir hinhören, was er sagt,

denn wichtig ist, sagt Jesus in Lukas 10, 20, „dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Und in Matthäus 11, 28-30: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ In Matthäus 7, 24 sagt Jesus „wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.“, und in Markus 8, 35: „Wer sein Leben behalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s behalten.“

Jesus fordert seine Jünger und uns heraus: Folge mir nach, denn das Himmelreich Gottes ist nahe und erwartet uns, eine ganz Ewigkeit lang.
Predigt zu Matthäus 4, 17
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