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Trost in schweren Zeiten
Jesus Christus spricht voll Erbarmen, Anteilnahme und Liebe zu uns:
„Und auch ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen,
und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“
(Johannes 16,22)
Wer schon einmal voller Trauer, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit war, kennt diese Gefühle:
Alles ist schwer, belastend, da ist keine Hoffnung, nur Ohnmacht, kein wärmendes Gefühl, nur Enge und Kälte, kein Lichtblick am Horizont, nur Einsamkeit, nur Traurigkeit… Woher soll mir Hilfe kommen in so einer seelischen Notlage? Im Psalm 121, 1-3 lesen wir: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen und der dich behütet, schläft nicht.“
Können uns diese Zusagen der Bibel trösten, stärken, neuen Mut und Hoffnung geben?
Ich denke, ja! Wir müssen ihnen nur glauben und unseren Weg mit Jesus weitergehen.
Die Hoffnung, begründet in Gottes Zusagen, den Zusagen, die wir in der Bibel selber nachlesen können, ist der Kern des christlichen Glaubens. Diese Hoffnung und Zuversicht steht allen Menschen offen! In der Bibel finden wir Worte voller Trost und Zuversicht, voller Hoffnung und Ermutigung.
Mit der Bibel und Jesus trauern, aber auch hindurchkommen durch Trauer, Traurigkeit, Kummer und Mutlosigkeit ist möglich. Wir können es lernen!
Jesus Christus hat uns gesagt: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16, 33). Jesus hat uns nie ein leichtes Leben versprochen, aber er hat uns versprochen immer bei uns zu sein. Er kennt unsere Ängste, unsere Tränen, unsere Traurigkeit.
„Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“, sagt Jesus im Matthäus-Evangelium 28,20. Diese Zusage steht felsenfest, wir müssen ihr nur glauben. Glaube und Gottvertrauen, das ist es, was Jesus von uns möchte. „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“, so sagt es uns Jesus im Johannes-Evangelium 14,1.
Herzliche Anteilnahme, Liebe und aufrichtiges Mit-Leid finden wir in dieser vollkommenen Form nur bei Jesus. Bei Menschen können wir sie hier und dort etwas erleben. Aber Trösten ist eine Kunst, die nur wenige Menschen beherrschen! Wir erleben leider oft, dass sich Menschen von uns abwenden, wenn wir traurig sind. Der Tod, die Trauer kann sehr einsam machen. Das müssen viele Menschen leider in ihrem Leben erfahren. Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, verändert sich in einem Moment auf den anderen alles. Trauer und Ratlosigkeit breiten sich schnell aus. In Zeiten der Traurigkeit, der Trauer und des Alleinseins merkt man manchmal erst, wer wirklich zu einem steht und Worte des Trostes findet. Aber wer an Jesus glaubt, ist nie allein, ist nie einsam, nie wertlos und nie schwach. Im 2. Korintherbrief 12,9 lesen wir den tröstlichen Satz: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ und im Matthäus-Evangelium 5,4 sagt uns Jesus: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.“
Jesus weiß um unser Leid, wir können zu ihm gehen und ihm alles anvertrauen und von ihm im Gebet Hilfe erbitten und Trost erfahren. Jesus fragt uns: Warum weinst du? und wir können ihm alles anvertrauen!
Ein Gebet könnte vielleicht so lauten:
„Meine Trauer und Traurigkeit, all mein Leid, meine Schwachheit lege ich, Gott, in deine Hand. Ich überlasse alles dir. Ich werde damit nicht fertig. Schenke mir bitte neue Kraft, Hoffnung, einen festen Glauben und Zuversicht. Lass auch in meinem müden Herz wieder Freude aufflammen, warm und hell. Gib mir bitte Mut und neue Lebensfreude. Amen.“
Es kann sehr befreiend sein, Jesus im Gebet alles vor die Füße zu legen und dann von ihm neue Kraft und Trost zu erbitten. Denn woher soll man Kraft holen, wenn man sich selber kraftlos, ohnmächtig, müde und erschöpft fühlt? Wir brauchen Ermutigung in schweren Tagen. Schon immer haben Menschen solche schweren Zeiten durchleben müssen. In der Bibel wird uns in vielen Geschichten davon berichtet.
Jesus selbst ist am Tag vor seiner Gefangennahme kraft- und mutlos gewesen.
Er hat sich im Garten Gethsemane wieder in das Gottvertrauen hineingebetet, dass ihn dann durchgetragen hat durch alles Leid bis zum Kreuz, bis zur Auferstehung. Deshalb ist er auch in allem unser bester Tröster, denn er weiß, was es heißt, sich einsam, alleine, ohne Kraft und Hilfe zu fühlen (Matthäus 26, 36-46, Markus 14, 32-42, Lukas 22,39-46, Johannes 18,1-11). Vielleicht ist es auch deshalb so wichtig, dass seine Jünger ihm in diesem Moment nicht zur Seite stehen. Er ist ganz allein, auf sich gestellt. Auch das können und müssen wir in Zeiten der Trauer, der Traurigkeit und Mutlosigkeit leider durchleben. Jesus spricht im Garten Gethsemane von dem „Kelch, den er im Namen Gottes austrinken muss“. Er hat vorher gebetet: “Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ Der Kelch wurde nicht von ihm genommen, er musste ihn austrinken und den schweren Weg gehen. Aber er ist den Weg im Gottvertrauen gegangen.
Dietrich Bonhoeffer hat in seinem Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ gedichtet:
„Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand.“ (EG 652). Bonhoeffer musste einen schweren Weg gehen und den Kelch austrinken. Aber auch er ist ihn voll Gottvertrauen gegangen. Und so konnte er am Ende kurz vor seiner Hinrichtung sagen: „Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens.“ Bonhoeffer hat die Frage von Jesus aus dem Johannes-Evangelium mit „Ja“ beantwortet. Da sagt Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben, Glaubst du das?“
Auch wir müssen manchmal einen schweren bittern Kelch nehmen und austrinken, ein schweres Leid ertragen, Traurigkeit aushalten
und dann können wir uns von Jesus trösten lassen, denn er kennt unser Leid und weiß uns zu helfen. Wir können von Jesus lernen, uns wieder in das Gottvertrauen hinein zu beten und dann von Herzen zu sagen: „Herr, dein Wille geschehe und nicht meiner, denn dein Wille ist gut.“
Angst und Furcht macht uns unfrei, hält uns gefangen, eröffnet kein neues Leben, keine Hoffnung! „Christus erlöste die, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.“ (Hebräer 2,15). Wir können Trost aus dem Glauben an Jesus Christus schöpfen und aus Gottes Wort.
„Alles hat seine Zeit und jegliches Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ (Prediger 3,1)
Trauern hat seine Zeit und Trauer überwinden hat seine Zeit,
Traurigkeit hat seine Zeit und Fröhlichkeit hat seine Zeit,
Mutlosigkeit hat seine Zeit und Zuversicht hat seine Zeit,
Angst hat seine Zeit und Hoffnung hat seine Zeit,
Kummer hat seine Zeit und Freude hat seine Zeit.
Alles hat seine Zeit!
Mit den Flügeln der Zeit kann auch unsere Traurigkeit davonfliegen, wenn die Zeit gekommen ist!
Als hoffende und glaubende Menschen können wir dann wieder auf festem Boden stehen und himmelwärts schauen,
weil wir erkennen, dass Gottes Wege gut für uns sind, auch wenn sie schwer sind. Der Liederdichter Paul Gerhardt hat gewiss sehr schwere Zeiten im Leben durchlitten und schwere Wege gehen müssen. Doch auch von ihm und aus seinen Liedern können wir lernen, wie man sich wieder in das Gottvertrauen hineinbeten oder hineinsingen kann. Er dichtete 1653 das Lied: „Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.“ (EG 361).
In Jubel und Freude einzustimmen ist nicht leicht, wenn uns nicht danach zumute ist, wenn unsere eigenen Erfahrungen und Gefühle gerade so ganz anders aussehen.
Aber gerade dann können die Worte der Bibel, ein Liedtext von Paul Gerhardt oder Dietrich Bonhoeffer eine tröstende Erfahrung, eine Ermutigung, eine Hilfe, eine Vergewisserung und Bestärkung sein. Versuchen Sie es!
Mit einem Satz voller Erbarmen, Liebe und Trost von Jesus Christus habe ich diesen Artikel begonnen, und mit einer ebenso liebevollen und barmherzigen Zusage von Jesus möchte ich ihn schließen.
Jesus Christus spricht:
„Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas-Evangelium 22,32).
Selbst wenn unser Glaube schwach ist, so schwach, dass wir glauben, ihn zu verlieren, ist Jesus an unserer Seite!
Wir haben Gottes Wort und „sein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Weg.“ (Psalm 119,105). Mit ihm „wird uns nichts mangeln“ und „wenn wir auch wandern im finstern Tal, fürchten wir kein Unglück, denn sein Stecken und Stab trösten uns.“ (Psalm 23).
Wenn wir auf Jesus sehen, in allen Dunkelheiten unseres Lebens, in aller Trauer und Traurigkeit, in Mutlosigkeit und Hoffnungslosigkeit,
wenn wir diese Lebenskunst des Glaubens, diese Blickrichtung einüben, können auch wir wieder in das Lied von August Hermann Franke einstimmen: „Nun aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest den Schritt! Wir gehen an unsers Meisters Hand, und unser Herr geht mit.“ (EG 394). Die Hoffnung, begründet in Christus, zieht uns aus unseren Ängsten, Traurigkeiten und festgefahrenen Gleisen. Und darüber hinaus macht sie uns immer reicher, wie es im Römerbrief 15,13 heißt:
„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“
Wir brauchen nicht mutlos verzagen, nicht ängstlich fragen, sondern können uns felsenfest darauf verlassen, denn Jesus Christus verspricht uns: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Johannes 14, 25)
Die Bibeltexte sind überwiegend der Lutherbibel 1984 und 2017 entnommen.
Bibelausgaben in verschiedenen Übersetzungen finden Sie bei der Deutschen Bibelgesellschaft