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Die Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben
Einleitung:
In diesem Artikel geht es um die christliche Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben in der vollkommenen Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Es ist eine unglaublich schöne Hoffnung und nach meiner Erfahrung möchte jeder Mensch dorthin kommen, wenn es sie gibt. Kein Mensch wünscht sich im tiefsten, dass er in die Hölle kommt oder dass mit dem Tod alles aus ist, so wie eine Frau mittleren Alters einmal zu mir sagte: „Ich glaube nicht daran, aber wenn es sie geben sollte, möchte ich auch gerne dorthin kommen.“
Ich will in diesem Artikel einige biblische Aussagen zur Auferstehungshoffnung zusammenfassen und mich damit beschäftigen, welche Bedeutung sie für uns hat. Darüber hinaus werde ich auf die Zweifel an der Auferstehungshoffnung eingehen.
1. Unsere Auferstehungshoffnung hängt an der Auferstehung Jesu!
Paulus schreibt in 1. Korinther 15, 12-18: „12 Das also ist unsere Botschaft: Gott hat Christus vom Tod auferweckt. Wie können dann einige von euch behaupten, dass die Toten nicht auferstehen werden? 13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferweckt worden. 14 Und wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann hat weder unsere Verkündigung einen Sinn noch euer Glaube. 15 Wir wären dann als falsche Zeugen für Gott entlarvt; denn wir hätten gegen die Wahrheit bezeugt, dass er Christus vom Tod auferweckt hat – den er doch gar nicht auferweckt hat, wenn wirklich die Toten nicht auferweckt werden. 16 Wenn die Toten nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. 17 Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist euer ganzer Glaube vergeblich. Eure Schuld ist dann nicht von euch genommen, 18 und wer im Vertrauen auf Christus gestorben ist, ist dann verloren.“
Wenn es für uns Christen keine Hoffnung auf die Auferstehung gibt, dann ist auch Christus nicht von den Toten auferstanden. Gleiches gilt umgekehrt:
Wenn Christus nicht von den Toten auferstanden ist, gibt es auch für uns keine Hoffnung auf die Auferstehung. Die Auferstehungshoffnung ist unzertrennlich mit Jesus verbunden. Nur durch Jesus und nicht auf einem anderen Weg gibt es Auferstehungshoffnung, und nur in Verbundenheit mit Jesus können wir die Auferstehungshoffnung haben. An der Auferstehungshoffnung hängt der ganze Glaube.
Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, dann hätten die Jünger nicht viel zu sagen gehabt.
Sie hätten predigen können wie Jesus, zum Beispiel in der Hoffnung, dass die Menschen das Gebot der Nächstenliebe anwenden, aber das taten andere auch. Es wäre nichts Besonderes gewesen. Sie hätten erzählen können, dass Jesus ein besonderer Mensch war, der Wunder tat und Schuld vergeben hat, solange er lebte. Aber das wurde von anderen auch erzählt, und wen hätte das heute noch interessiert? Sie hätten erzählen können, dass Jesus am Kreuz mit großem Heldenmut unschuldig starb, aber das könnte man von anderen Menschen auch erzählen.
Aber was hätte das alles für uns noch bedeutet? Es hätte keine größere Bedeutung als die Geschichte von anderen großen Persönlichkeiten. Zum Tod hätten die Jünger und wir auch nicht mehr zu sagen gewusst als andere Menschen auch, nämlich dass mit dem Tod alles aus ist, auch die größte Lebensgeschichte. Ohne die Auferstehung ist der christliche Glaube sinnlos!
„Nun aber ist Christus vom Tod auferweckt worden, und als der erste Auferweckte gibt er uns die Gewähr, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden,“ schreibt Paulus in Vers 20.
Der Glaube an die Auferstehung ist der entscheidende Punkt des christlichen Glaubens. Er ist wichtiger als alle ethischen Fragen.
2. Die Auferstehung Jesu
a) Biblische Berichte
Berichte über die Auferstehung Jesu und die Begegnungen des Auferstanden mit seinen Jüngern finden wir vor allem in den Evangelien:
In Matthäus 27, 62 – 66 lesen wir von der Bewachung des Grabes Jesu und daran anschließend in Kapitel 28 den Bericht über die Auferstehung Jesu, der Begegnung Jesu zunächst mit den Frauen, die zum Grab gegangen waren, und dann mit den Jüngern und Jesu Auftrag an die Jünger mit dem sogenannten „Missionsbefehl“.
Markus berichtet in Kapitel 16 von der Auferstehung Jesu, der Begegnung mit Maria von Magdala, der Erscheinung vor den Jüngern mit dem Auftrag, die Botschaft weiterzusagen, und der Himmelfahrt Jesu.
Bei Lukas 24 finden wir den Bericht über die Auferstehung Jesu mit der Begegnung Jesu mit den Frauen, den Bericht über die „Emmausjünger“, über die Erscheinung Jesu vor den Jüngern mit dem Auftrag zur Verkündigung der Botschaft und dem Bericht über die Himmelfahrt Jesu.
Johannes berichtet am ausführlichsten über das ganze Auferstehungsgeschehen in Kapitel 20 und 21. Nach dem Bericht über die Auferstehung Jesu folgt ein Bericht über seine Begegnung mit Maria von Magdala, dem Auftrag Jesu an seine Jünger und seine Begegnung mit den Jüngern, vor allem mit Thomas. Danach folgt ein Bericht über Jesu Begegnung mit seinen Jüngern am See Tiberias und hier eine intensive Begegnung zwischen Jesus und Petrus.
In Apostelgeschichte 1 finden wir noch einen Bericht über die Begegnung Jesu mit seinen Jüngern mit der Beauftragung der Jünger, die Botschaft Jesu in die Welt zu bringen und über die Himmelfahrt Jesu.
In 1. Korinther 15, 1-11 zählt Paulus auf, wer Jesus alles nach der Auferstehung gesehen hat und die somit Zeugen seiner Auferstehung sind.
b) Biblische Aussagen über Jesu Auferstehung
Es gibt selbstverständlich viele Bibelstellen, die auf die Tatsache der Auferstehung Jesu Bezug nehmen und sich darauf gründen. Ich will aber einige hervorheben, die ausdrücklich von Jesus als dem Auferstandenen erzählen:
In Apostelgeschichte 2, 32 sagt Petrus in seiner Pfingstpredigt: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen.“ In Apostelgeschichte 4, 8-10 sagt Petrus: „8 Petrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten! 9 Wenn wir heute wegen der Wohltat an dem kranken Menschen verhört werden, wodurch er gesund geworden ist, 10 so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth[1], den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch.“ In Römer 14, 9 schreibt Paulus: „Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.“ Und in 1. Korinther 15, 3-4 und 20 schreibt er: „3 Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; 4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift; 20 Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.“ Und in Kolosser 1, 18 heißt es: „Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei.“ Schließlich noch aus Offenbarung 1, 17-18: „Er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ Nennen kann man hier auch noch Jesu Ankündigungen seines Leidens, Sterbens und seiner Auferstehung in Matthäus 16, 21, Markus 8, 31 und Lukas 9, 22.
c) Bedeutung der Auferstehung Jesu
Mit der Auferstehung bestätigt Gott seine Aussage aus der Taufe Jesu
in Matthäus 3, 17: „Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Indem Gott Jesus von den Toten auferweckt, macht er vor aller Welt deutlich, dass Jesu Worte keine menschliche Weisheit und Jesu Taten keine menschliche Leistung, sondern göttliches Wort und göttliches Wirken sind. Wir können uns darauf verlassen, unser Leben darauf aufbauen. Mit ihm haben wir ein festes Fundament im Leben. Jesus ist wirklich Gottes Sohn. Gott ist in Jesus Mensch geworden!
Weil Jesus vom Tod auferstanden ist, ist er stärker als der Tod.
So gibt es auch für uns die Hoffnung, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern dass Jesus uns auferwecken wird und wir in der Ewigkeit bei Gott sein werden. So hat es Jesus auch seinen Jüngern in Johannes 14, 19 versprochen: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Und in Johannes 11, 25 sagt Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.“ Und wenn er Macht über den Tod hat, dann hat er auch Macht über alles, was unser Leben sonst noch bedrohen kann.
Jesus ist der wahre Herr im Himmel und auf der Erde.
Nach der Auferstehung sagt Jesus zu seinen Jüngern in Matthäus 28, 18: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf der Erde.“ Deshalb, weil er der Herr des Himmels und der Erde ist, sollen wir ihm folgen und gehorchen, können wir uns getrost in seine Hand geben und Geborgenheit und Halt im Leben erfahren, und wir sollen auch andere Menschen dazu aufrufen, sich dem wahren Herrn zu unterstellen und ihm zu folgen.
Als auferstandener Herr ist Jesus in unserem Leben gegenwärtig.
Wir können mit ihm rechnen, mit ihm reden und uns seiner Führung anvertrauen. Durch seinen Heiligen Geist verbindet er sich mit uns und begleitet uns durch dieses Leben bis in die Ewigkeit hinein.
In der weiteren historischen Entwicklung
wäre die Botschaft Jesu ohne die Auferstehung ohne große Wirkung geblieben. Die Botschaft wäre nicht weitergegeben worden, der Glaube wäre ohne Bedeutung gewesen und die Werte, die uns auch als Gesellschaft geprägt haben, wären nicht zu uns gekommen.
3. Unsere Auferstehungshoffnung
a) Biblische Aussagen
Aus der Fülle biblischer Aussagen wähle ich einige aus, die deutlich machen, dass wir durch den Glauben an Jesus die Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben haben:
Paulus schreibt in 1. Thessalonicher 4, 13-14: „13 Wir wollen euch nicht im Unklaren lassen, liebe Brüder und Schwestern, wie es mit denen aus eurer Gemeinde steht, die schon gestorben sind. Dann braucht ihr nicht traurig zu sein wie die übrigen Menschen, die keine Hoffnung haben. 14 Wir glauben doch, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Ebenso gewiss wird Gott auch die Verstorbenen durch Jesus und mit ihm zusammen zum ewigen Leben führen.“ In 1. Petrus 1, 3-9 heißt es: „3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, 5 die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 6 Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7 auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. 8 Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9 wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.“ Und Jesus sagt in Johannes 5, 21- 24: „21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. 22 Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“
b) Wie wird es in der Ewigkeit sein?
Im Gegensatz zu anderen Religionen finden wir in der Bibel keine konkrete Beschreibung der Ewigkeit, sondern es geht um die Erfahrung der vollkommenen Gegenwart Gottes, und die ist mit nichts, was wir von der Erde kennen, zu vergleichen, sondern sie ist ganz anders und über jede Vorstellungskraft hinaus unendlich schön. In Glauben an Jesus können wir hier schon bruchstückhaft erfahren, was uns in der Ewigkeit in aller Vollkommenheit erwartet. Wir werden dann alles das, was es in der Welt Gottes zum Beispiel an Liebe, Friede und Freude gibt, vollkommen erleben.
In Offenbarung 21, 1-5 heißt es: „1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker[1] sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!“ Und Jesus sagt in Matthäus 22, 30: „In der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel.“ Und Paulus schreibt in 1. Korinther 15, 54: „Wenn das geschieht, wenn das Vergängliche mit Unvergänglichkeit überkleidet wird und das Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann wird das Prophetenwort wahr: »Der Tod ist vernichtet! Der Sieg ist vollkommen!“
In der Ewigkeit Gottes wird alles ganz neu und ganz anders, als wir es von der Erde her kennen, und auch wir werden ganz neu nach dem Bild Gottes geschaffen. Die Christliche Hoffnung auf die Auferstehung ist auch nicht die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Menschen, sondern die Hoffnung auf die ewige Gemeinschaft mit Jesus Christus und Gott als unserem himmlischen Vater.
c) Welche Bedeutung hat die Auferstehungshoffnung für unser jetziges Leben?
Als erstes können wir Gott loben und danken
für dieses großartige Geschenk, so wie es im 1. Petrus 1, 3 heißt: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ Oder wie Paulus es in 1. Korinther 15, 57 schreibt: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“
Zum anderen ist die Auferstehungshoffnung ein großer Trost im Leben und Sterben,
denn wir wissen, dass das Eigentliche erst noch kommt. Die Hoffnung auf die Ewigkeit ist keine Abwertung dieses Lebens und auch keine billige Vertröstung auf ein Jenseits, sondern es ist eine Quelle der Kraft und der Freiheit, um die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Die schönen Dinge dieses Lebens können wir dankbar entgegennehmen und genießen, aber wir müssen unser Herz nicht daran hängen, weil unser Herz an dem hängt, was viel größer ist als alles, was es hier auf der Erde gibt.
Des Weiteren gibt sie uns die Gewissheit für immer mit dem auferstandenen Christus verbunden zu sein. So schreibt Paulus in Römer 8, 38+39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Und Jesus selbst sagt in Johannes 10, 27-29: „27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen.“
Und nicht zuletzt fordert die Auferstehungshoffnung uns auf zur Treue in der Nachfolge Jesu.
Paulus schreibt in 1. Korinther 15, 58: „Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, werdet fest und unerschütterlich in eurem Glauben und tut stets euer Bestes für die Sache des Herrn. Ihr wisst, dass der Herr euren Einsatz belohnen wird.“ Und in Offenbarung 2, 10 heißt es: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“
d) Kommen alle in den Himmel?
Jesus sagt in Johannes 14, 6: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Und in Johannes 12, 25+26 sagt er: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; 26 und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“ Und in Johannes 8, 51 sagt er: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.“
Das ist nur eine kleine Auswahl, aber das Neue Testament ist eindeutig in der Aussage, dass allein Jesus der Weg zu Gottes Ewigkeit ist, und die Menschen, die durch den Glauben mit Jesus verbunden sind und ihm folgen, werden auch Anteil an der Ewigkeit Gottes bekommen und nach dem Sterben zum ewigen Leben bei Gott auferstehen. So wie die Auferstehung zum ewigen Leben eine wunderbares Geschenk Gottes ist, so ist auch der Glaube an Jesus, durch den wir schon in diesem Leben mit Jesus und mit Gottes Ewigkeit verbunden sind, ein wunderbares Geschenk Gottes, gewirkt durch den Heiligen Geist aus reiner Gnade und Liebe Gottes. Ob Gott in seiner großen Barmherzigkeit auch noch andere Menschen, die nicht an Jesus glaubten, in seine Ewigkeit holt, darüber wissen wir nichts und können darüber auch keine Aussagen machen. Was wir wissen, ist, dass Jesus der Weg in Gottes Ewigkeit ist, und deshalb sollen wir im Glauben
und in der Nachfolge treu sein und auch andere zu einem Leben mit Jesus aufrufen.
4. Zweifel
a) Zweifel ist kein Unglaube!
Wer nicht glaubt, hat eine Entscheidung gegen den Glauben getroffen. Wer zweifelt, hat sich noch nicht entscheiden. Das Ergebnis ist noch offen. Unter den Zweiflern gibt es zum einen Menschen, die gerne an ihren Zweifeln festhalten, weil sie sich nicht entscheiden wollen. Ich nenne sie die „unechten“ Zweifler. Zum anderen gibt es die „echten“ Zweifler, die nach einer Antwort suchen, aber den Weg nicht finden, um ihre Zweifel zu überwinden.
Auch in der Bibel finden wir beide Gruppen von Zweiflern. So musste Jesus sich zum Beispiel in Matthäus 22, 23-33 mit den Sadduzäern auseinandersetzen. Die Sadduzäer waren Juden, die nicht an die Auferstehung glaubten. Mit ihrer Frage wollten sie Jesus testen, aber eigentlich wollten sie nur klarstellen, dass es keine Auferstehung gibt. Paulus schreibt dagegen in 1. Thessalonicher 4, 13-14 für Christen mit „echten“ und ehrlichen Zweifeln: „13 Wir wollen euch nicht im Unklaren lassen, liebe Brüder und Schwestern, wie es mit denen aus eurer Gemeinde steht, die schon gestorben sind. Dann braucht ihr nicht traurig zu sein wie die übrigen Menschen, die keine Hoffnung haben. 14 Wir glauben doch, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Ebenso gewiss wird Gott auch die Verstorbenen durch Jesus und mit ihm zusammen zum ewigen Leben führen.“ Mir geht es in diesem Artikel um Menschen mit „echten“ Zweifeln.
b) Gibt es Gründe für „echte“ Zweifel?
Diese Frage muss man eindeutig bejahen, denn die Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben sprengt jede menschliche Vorstellungskraft und liegt außerhalb unseres Horizonts. Beweise für die Auferstehung gibt es nicht, Ebenso wenig gibt es Beweise gegen die Auferstehung. Mit menschlicher Vernunft lassen sich die Zweifel nicht überwinden. Schon der Philosoph, Immanuel Kant, war der Überzeugung, dass wir mit unserem menschlichen Denken weder die Ewigkeit erkennen noch etwas über sie aussagen können, es sei denn, es wird uns durch Offenbarung gezeigt. Doch wenn es um Offenbarung geht, kommen wir in den Bereich des Glaubens und Vertrauens. Nun sagen manche Menschen: „Ich bin ein naturwissenschaftlicher Mensch und glaube nur, was ich sehe und mit meinem Denken verstehe.“ Wenn ein Mensch wirklich so radikal mit seinem Leben umgeht, dann ist er ein armseliger und bedauernswerter Mensch, denn die wichtigsten Dinge im Leben kann man nicht beweisen und mit menschlichem Denken erfassen, sondern nur durch Vertrauen erfahren. Ob zum Beispiel ein Mensch mich liebt, kann ich nicht beweisen, sondern ich kann es erfahren, wenn ich dem Menschen vertraue. Es gibt Indizien, die ich positiv deuten kann, und die mich veranlassen können, dem Menschen zu vertrauen, ich könnte die Indizien aber auch anders deuten. Wenn ich dann beim Zweifel stehenbleibe, werde ich nie erfahren, ob die Liebe echt ist oder nicht. Das kann ich nur erfahren, wenn ich darauf vertraue. Ebenso ist es mit Entscheidungen, die ich für die Zukunft treffe, oder mit der Frage, ob ich im alltäglichen Leben auf Menschen vertraue, dass sie mir die Wahrheit sagen und mich nicht betrügen wollen.
c) Die Zweifel an der Auferstehungshoffnung können Sie nur durch das Vertrauen zu Jesus überwinden und dann erfahren, dass sie zu Recht besteht.
Dazu müssen Sie sich Jesus genau ansehen, sich mit dem beschäftigen, was er gesagt und getan hat, und sich dann fragen, ob Sie ihn für einen Betrüger halten oder ob Sie ihm vertrauen können. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst fällen. Die kann Ihnen niemand abnehmen. Aber wenn Sie genau sehen, wie er war, was er gesagt und getan hat und welche wunderbaren Zusagen er uns gibt, dann dürfte die Entscheidung nicht schwerfallen, ihm zu vertrauen. Mit Jesus kann ein Mensch nur gewinnen. Nach dem Sterben wartet auf die Menschen, die ihm vertrauen, die Ewigkeit Gottes, und schon hier im Leben können sie alles erfahren, was es an Kraft, Liebe, Trost, Freude, Hoffnung und allem anderen, was es in Gottes Ewigkeit gibt. Wer den Schritt wagt und ihm vertraut, der wird erfahren, dass es wahr ist, was er sagt. In Matthäus 7, 24-27 sagt Jesus: „24 Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. 26 Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. 27 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.“
Um Menschen bei der Überwindung ihrer Zweifel zu helfen, berichtet Paulus in 1. Korinther 15, 1- 11, wem Jesus nach der Auferstehung begegnet ist: „1 Ich erinnere euch aber, Brüder und Schwestern, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr’s so festhaltet, wie ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr’s umsonst geglaubt hättet. 3 Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; 4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift; 5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. 11 Ob nun ich oder jene: So predigen wir, und so habt ihr geglaubt.“
d) Zum Schluss will ich noch auf eine Geschichte eingehen, in der zwei zweifelnde Jünger erfahren, dass Jesus wirklich auferstanden ist.
Sie steht in Lukas 24, 13-35: „13 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa sechzig Stadien entfernt; dessen Name ist Emmaus. 14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. 15 Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. 16 Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten. 17 Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. 18 Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk; 20 wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. 21 Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist. 22 Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, 23 haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. 24 Und einige von denen, die mit uns waren, gingen hin zum Grab und fanden’s so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht. 25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! 26 Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war. 28 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. 29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. 31 Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? 33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; 34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen. 35 Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.“
Die Geschichte erzählt, wie zwei Menschen zunächst nicht glauben konnten, dass Jesus wirklich lebt, dann aber wurden sie überzeugt:
Die Verse 13+14: beschreiben ihre Situation. Es ist der Tag der Auferstehung, aber sie selbst sind noch verzweifelt und hoffnungslos, weil sie Jesus noch nicht als den Auferstandenen erlebt hatten. Sie wussten zwar, dass Jesus seine Auferstehung angekündigt hatte und hatten auch Gerüchte gehört, dass er lebt, aber sie konnten es nicht glauben. Sie hatten alles gewagt mit Jesus und die Hoffnung für ihr Leben auf ihn gesetzt. Er war der Sinn ihres Lebens gewesen, vielleicht hatten sie sogar Beruf und Freunde für ihn aufgegeben, aber nun war alles vorbei. Jesus war gut gewesen für sie, aber nun war er für ihr Leben nicht mehr zu gebrauchen. Auf die Erinnerung an einen toten Jesus kann man sein Leben nicht aufbauen.
Die Verse 15-27 beschreiben, wie sie Jesus begegnen oder vielmehr, wie Jesus ihnen begegnet, aber sie erkennen ihn nicht. Jesus geht auf sie ein, hört ihnen zu, beschäftigt sich mit ihren Fragen und Zweifeln, aber er will sie nicht darin stehen lassen, sondern ihnen zeigen, dass er lebt, sie zum Glauben führen, im Glauben weiterbringen. Deutlicher hätte er ihnen sich doch gar nicht zeigen können, aber sie sind „blind“. Sie erkennen ihn nicht, weil sie es gar nicht für möglich halten, dass er lebt. So geht es uns Menschen häufig auch: Jesus begegnet uns zum Beispiel durch einen Menschen oder ein Ereignis, oder er hilft uns, einen guten Weg im Leben zu finden, aber wir erkennen nicht, dass es Jesus ist, weil wir es gar nicht für möglich halten.
Ein entscheidender Punkt in der Geschichte sind die Verse 28+29: Die Jünger bleiben dran, sie wollen mehr erfahren. Sie wollen nicht im Zweifeln verharren, sondern ihn überwinden, denn sie möchten gerne glauben, dass Jesus auferstanden ist und lebt.
Und dann passiert es in den Versen 30-32: Sie erkennen Jesus als den Auferstandenen. Durch eine kleine Begebenheit, die sie an Jesus erinnert, merken sie plötzlich, dass er lebt. Er ist es! Er ist wirklich auferstanden! So ergeht es Menschen, wenn sie dran bleiben an Jesus und mehr von ihm erfahren wollen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, vielleicht durch ein kleines Ereignis oder Wort eines anderen Menschen, dass sie erkennen: Jesus lebt! Er ist wirklich auferstanden!
Aber dann ist Jesus weg. Die Erinnerung führt nicht dazu, dass „die alten Zeiten“ wiederaufgelebt werden, sondern die Beziehung erhält eine neue Qualität. Nun müssen sie sich nicht nur an die Begebenheiten mit dem irdischen Jesus erinnern, sondern sie haben es für die Gegenwart und Zukunft mit dem auferstandenen Jesus zu tun. Der Glaube lebt nicht in der Erinnerung, sondern aus der gegenwärtigen Beziehung zu Jesus. Sie wissen jetzt: Wenn er lebt, dann ist alles wahr, was er gesagt und getan hat, dann hat das auch jetzt noch für ihr Leben Bedeutung. Sie können ihr Leben auf ihn aufbauen. Das Risiko, sich auf ihn einzulassen und ihm zu vertrauen, war richtig.
Für uns ist es wichtig, dass wir die Geschichten vom Leben Jesu kennen, damit wir Jesus in den Begebenheiten des Alltags wiedererkennen und dann wissen: Er ist da! Er lebt! So kann der Zweifel überwunden werden. Aber auch wir sollen nicht stehen bleiben bei der Beziehung zum irdischen Jesus, sondern eine Beziehung zum Auferstandenen entwickeln.
Was daraus folgt, wird in den Versen 33-35 beschrieben: Die Jünger sagen weiter, was sie mit Jesus erlebt haben und was er für sie nun bedeutet. Das ist selbstverständlich für jeden Christen, für jeden, der von Jesus „begeistert“ ist. Er redet davon, weil er anderen diese Beziehung zum auferstandenen Jesus auch gönnt.
Die Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben durch Jesus Christus ist das Beste, was ein Mensch haben kann. Sie gibt uns die Gewissheit, dass der Tod nicht das Ende des Lebens, sondern der Beginn des wahren Lebens in Gottes Ewigkeit ist. Und sie ist für dieses Leben eine Quelle der Kraft und der Freiheit, um den Herausforderungen dieses Lebens im Sinne Gottes zu begegnen.
Die Bibeltexte sind überwiegend der Lutherbibel 1984 und 2017 entnommen. Außerdem wird auch die Gute Nachricht verwendet.
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