Predigt zu Römer 15, 5-7 am 2. Advent

Predigt zu Römer 15,5-7 2. Advent Adventszeit Adventskerze

Advent heißt Ankunft und meint, dass Gott kommt!

Gott kommt! Das hört sich schön an, aber wie kommt er denn: als plötzliche Erscheinung am Heilig Abend in der Kirche, mit einem großen Urknall als Ende der Welt, oder sanft und still mit dem Lied „Stille Nacht“ zuhause unterm Weihnachtsbaum?

Gott will wieder Mensch werden, in jedem von uns und in der christlichen Gemeinschaft, so wie vor 2000 Jahren in Jesus Christus. Das ist sehr spannend!

In Ihnen, in mir, in der Gemeinschaft, wie in Jesus? Wir sollen kleine „Christusse“ werden.
Bereitet dem Herrn den Weg, damit er zu euch kommen kann! Sind wir dafür offen? Gott will so sehr in uns Mensch werden, dass wir Gott mit unserem Leben alle Ehre machen, dass er sich über uns freuen kann, dass er stolz auf uns sein kann, dass die Menschen anfangen, Gott zu loben, das heißt gut von Gott zu reden und sagen: Der Gott der Christen ist ein toller Gott, faszinierend, den möchte ich auch kennen!

Predigt zu Römer 15,5-7 Lukas 13,1-9 Amos 5,6 Lukas 15,20-24 Andachten Predigt zu Epheser 2,19 1. Korinther 1, 3 Frieden suchen und in Jesus finden Matthäus 9, 35-38 Apostelgeschichte 1, 3 - 11 Himmelfahrt Exaudi Andachten Predigt zu Hebräer 12, 1- 3 Apostelgeschichte 16, 9 - 15 Römer 15, 4 - 13 Matthäus 21, 1-10 Liebe Herz Jesus Markus 13, 31 - 37 Ewigkeit Jesus Tod Hoffnung Impuls der Woche Jesus Liebe Herz zwei Herzen Taufe zum Glauben kommen liebende Herzen

Paulus sagt, wie das aussieht, wenn Gott in uns Mensch wird.

5 Gott, der Geduld und Mut schenkt, gebe euch, dass ihr alle in der gleichen Gesinnung miteinander verbunden seid, so wie es Jesus Christus gemäß ist. 6 Dann werdet ihr alle einmütig und wie aus einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus preisen. 7 Lasst einander also gelten und nehmt euch gegenseitig an, so wie Christus euch angenommen hat. Das dient zum Ruhm und zur Ehre Gottes.

Wir sollen alle die gleiche Gesinnung haben. Luther übersetzt: „dass ihr einträchtig gesinnt seid!“

Das ist gar nicht so einfach. Wir sind so verschieden:

Von der Herkunft, den Erfahrungen, den Persönlichkeiten sind wir sehr verschieden und wir haben unterschiedliche Meinungen über Politik, Wirtschaft, Kirche, Fragen des Glaubens, christlicher Lebensgestaltung und anderen Fragen.

Wie können wir denn da einen gemeinsamen Sinn haben?

Sollen wir alle die gleiche Meinung haben und so eine Art Einheitschristen werden, so dass alle dasselbe denken und alle die gleiche Meinung zu allen Themen haben? Aber wessen Meinung sollen wir übernehmen: meine, Ihre, die vom Papst oder einer anderen christlichen Persönlichkeit? Selbst wenn es funktionieren würde, wäre es nicht nur furchtbar langweilig und eintönig, sondern auch falsch!

Predigt zu Römer 15,5-7 Apostelgeschichte 16, 9 - 15 neue Wege mit Jesus neue Wege für die Kirche alte Wege verlassen Wanderweg
Foto: Martina Heins

Oder sollen wir die Einheit unter den Christen durch Kompromisse herstellen, nach dem Motto: Jeder verzichtet etwas, aber findet sich auch etwas darin wieder, sozusagen als „goldener christlicher Mittelweg“? Genauso machen wir es oft, wenn es um die Spannung zwischen den Aussagen Jesu und unseren Vorstellungen geht. Wir schließen einen Kompromiss, und das nennen wir christlich. Aber das funktioniert beim Glauben nicht, denn Gott erhebt einen Anspruch auf Wahrheit, und die Wahrheit Gottes lässt sich nicht durch einen Kompromiss herstellen. Und genauso wenig ist das die Einheit, von der Paulus hier redet.
Paulus zeigt hier einen anderen Weg. Paulus bittet Gott darum, dass er den Christen die gleiche Gesinnung gebe, wie es Jesus Christus gemäß ist und seinem Geist und Vorbild entspricht.

Die Einheit der christlichen Gemeinschaft besteht nicht im Mittelmaß unserer Meinungen, sondern indem wir alle, unser Denken, Tun und Reden an Jesus Christus ausrichten,

das heißt dass wir in allen Fragen, die unser persönliches Leben oder das Leben der Gemeinschaft betreffen, fragen, was sagt Christus dazu, was würde er jetzt tun? Und wenn wir das in die Tat umsetzen und unser Leben vom Geist Christi prägen lassen, wird Gott in uns Mensch, aber in jedem auf seine ganz besondere Weise. Gott gebraucht unsere Herkunft, unsere guten und schweren Erfahrungen, unsere Fähigkeiten, unsere ganze Persönlichkeit, um in jedem von uns Mensch zu werden. In jedem spiegelt er sich ein bisschen wider. Und je mehr Christen zusammenkommen, desto mehr können wir gemeinsam Jesus widerspiegeln.

Ein Beispiel nennt Paulus hier: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat.

Es gab damals in der Gemeinde in Rom große Unterschiede und auch Spannungen in den Gemeinden zwischen Christen mit jüdischem und mit heidnischem Hintergrund, aber auch zwischen Reichen und Armen und unterschiedlichen Glaubensvorstellungen. So gibt es auch heute Unterschiede und Spannungen in christlichen Gemeinschaften zwischen Jungen und Alten, Reichen und weniger Reichen, berufliche Positionen, Konfessionen, Glaubensvorstellungen und in anderen Fragen des gemeinschaftlichen Lebens.

Wir sollen alle annehmen, respektieren und achten,

nicht nur die, mit denen wir sonst zu tun haben, die zu unser Gruppe gehören oder die uns sympathisch sind und die wir mögen, sondern jeden, genauso wie Christus uns annimmt ohne Bedingungen an Leistung und bestimmte Art der Person, ohne auszuwählen und ohne zu verurteilen, nicht nur gequält annehmen als eine Last, die wir zu tragen haben, sondern das, was Gott in den anderen hineingelegt hat, wie er in ihm Mensch wird, als Bereicherung erkennen und erfahren.
Können Sie sich vorstellen, dass Sie eine Bereicherung für andere sind und umgekehrt?

Aber sollen wir denn einfach alles tolerieren, jedes Fehlverhalten, jede Meinung und auch noch Meckereien und Störungen?

Predigt zu Römer 15,5-7 Lukas 12,42-48 Ewigkeitssonntag Ewigkeit Tod Sterben Hoffnung 1. Thessalonicher 1,2-4 Andachten Predigt zu Römer 6,19-23 Weg Reise Apostelgeschichte 2,22-39 Pfingsten Pfingstpredigt Pfingsttag Andachten Impuls der Woche Predigt zu Lukas 22, 47 - 53 Hebräer 11, 8 - 10 Lukas 4, 16 - 31 Matthäus 8, 23 - 27 Lukas 2, 8 - 18 Philipper 4, 6-9 Matthäus 11, 28-30 Epheser 1,15-23 Johannes 20, 11-18 Ostern Auferstehung Jesus Christus Predigt Rettung Frieden Weihnachten heilig Abend Sturmstillung Jesus rettet die Jünger Stürme des Lebens Hilfe mit Jesus unterwegs sein
Foto: Martina Heins
Jesus nimmt jeden an, wie er ist, aber er bleibt dabei nicht stehen,

sondern er nimmt die Jünger an die Hand, führt sie im Glauben weiter und verändert sie Schritt für Schritt, immer mit dem Ziel, dass sie so werden wie Gott sich das für sie vorgestellt hat, dass Gott in ihnen Mensch wird, in jedem auf eine ganz besondere Weise. Das ist seine Hilfe, sein Dienst an den Jüngern. Er tut es, indem er sie tröstet, ermahnt, ermutigt, zurechtweist, aufbaut und weiterentwickelt. Und genauso macht er es mit uns. Er nimmt uns an, wie wir sind, und das ist wunderschön, aber dabei belässt er es nicht. Er nimmt uns an die Hand und zeigt uns, wie wir zu Menschen werden können, die nach dem Bild Gottes neu geschaffen werden, im Vertrauen zu Gott, In der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, im Umgang mit alten Verletzungen und Lasten, im Umgang mit anderen Menschen und der ganzen Schöpfung.

Das ist harte Arbeit für Jesus.

Da muss in uns vieles beiseitegeschafft und überwunden werden, was das Bild Gottes zudeckt.  Gott will sich in uns widerspiegeln. Dazu muss der „Spiegel“ immer mehr gereinigt werden. Das bedeutet Veränderung, aber es ist wahnsinnig spannend.
Wir
können natürlich sagen: Herr, es ist genug, du hast genug bei mir verändert, ich mache die Tür zu. Aber wenn wir die Tür für ihn öffnen, dann verändert er uns.
Und so sollen auch wir uns gegenseitig an die Hand nehmen, uns annehmen, ohne zu verurteilen, im Glauben weiterführen und helfen, dass wir Schritt für Schritt im Geiste Jesu verändert werden.

Wir sollen uns gegenseitig helfen mit dem Ziel, dass wir so werden wie ER. Gott freut sich über jeden Schritt, wo wir uns von ihm verändern lassen.
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Foto: Martina Heins

Dies ist ein Beispiel, aber an dem Beispiel zeigt Paulus: Wenn wir so miteinander umgehen, dann loben wir Gott gemeinsam, geben ihm die Ehre, machen ihm eine Freude und dann wird auch in uns Advent und Weihnachten werden, denn dann wird Gott Mensch – in uns.

Predigt zu Römer 15, 5-7
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