Predigt zu Johannes 15, 5 am 3. Sonntag nach Ostern ( Jubilate )

Predigt zu Johannes 15,5 Jubilate 3. Sonntag nach Ostern  Kreuz in den Bergen Südtirols
Foto: Martina Heins

Wissen Sie, dass es Ihnen richtig gut geht?

Sie gehören zu den privilegierten Menschen, denn wir haben einen wunderbaren Glauben, einen großartigen Herrn, der uns liebt, treu zu uns steht, die beste Orientierung für unser Leben gibt, uns Kraft und Mut gibt durch seinen Heiligen Geist und eine Hoffnung, die bis in die Ewigkeit reicht!
Und wenn Sie eine schöne Gemeinde als christliche Gemeinschaft haben, in der Sie sich gegenseitig ermutigen, helfen und miteinander freuen, sind Sie noch reicher beschenkt.

Was sind wir als Christen doch reich beschenkt mit unserem Glauben, unserem Herrn und einer christlichen Gemeinschaft!

Was meinen Sie: Warum hat Gott Ihnen den Glauben an Jesus und die christliche Gemeinschaft geschenkt?

Zum einen natürlich für Sie selbst,

damit Sie seiner Liebe glauben und sich unendlich geliebt wissen, seinen Trost, Hoffnung, Freude, Frieden erfahren, er Sie wieder bei sich hat als sein Kind und Sie als sein Kind leben dürfen, Sie eine geistliche Heimat haben, ein Zuhause bei Gott und in der Gemeinschaft und Sie auftanken können, eine ständige Kraftquelle haben bei Gott und in der Gemeinschaft. Sie dürfen schon jetzt ein Stück Ewigkeit, einen Abglanz der Ewigkeit hier im Leben erfahren. Und Paulus sagt: Wenn ihr es hier schon ein bisschen erfahrt, dann ist das die Gewähr dafür, dass Gott mit seinem Heiligen Geist an und unter euch wirkt und ihr es in der Ewigkeit vollkommen erfahren werdet. Es ist ein großartiges Geschenk, das Größte überhaupt, und darüber dürfen Sie sich jeden Tag freuen.

Zum anderen hat er es Ihnen geschenkt, damit Jesus durch Sie in die Welt kommt, zu anderen Menschen.

Wir haben den Glauben nicht nur für uns. Alles, was er uns schenkt, sollen wir anderen Menschen bringen an Liebe, Freude, Hoffnung, Kraft, geistlicher Heimat, die Ewigkeit, ein Stück Paradies. So wie Jesus es bei uns tut, sollen wir es anderen geben. Zuallererst in der christlichen Gemeinschaft und dann gemeinsam in die Welt. Das ist der Auftrag! Gott traut uns das zu! Was für ein Privileg und Vertrauen! Gibt es etwas Größeres?

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Foto: Martina Heins
Was wir empfangen, wie wir daraus leben und an andere weitergeben, soll dazu dienen, dass andere sich auch von Jesus finden lassen und dieses Geschenk bekommen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind in der Ewigkeit angekommen, und dann sind da Menschen, die zu Gott sagen: Weil der oder die seinen Glauben gelebt hat, deshalb bin ich zum Glauben gekommen. Deshalb bin ich nun auch hier. Weil die Gemeinde überzeugend ihren Glauben gelebt hat, deshalb bin ich hier angekommen. Was wird das für eine Freude sein. Allein deshalb lohnt es sich zu leben. Das sind die Früchte, die bleiben, in uns und durch uns.

Und wie entstehen diese Früchte in uns und durch uns?

Würde man zum Baum sagen: Streng dich an! Gib dir Mühe! Reiß dich zusammen, oder an den Blüten, Zweigen, Früchten ziehen?


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Foto: Martina Heins

Die Antwort ist einfach! Jesus gibt sie uns in Johannes 15, 5: „Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht.“

Am Weinstock bleiben, an Jesus bleiben, denn ohne ihn geht das gar nicht!

Reißen Sie im Frühsommer eine Rebe vom Weinstock ab. Was passiert dann? Sie trägt mit Sicherheit keine Trauben, sondern die Rebe vertrocknet. Am ersten Tag sieht man nichts, aber dann geht es schnell. Die Rebe muss am Weinstock sein, damit verbunden bleiben. Und es ist wichtig, dass sie am Weinstock bleibt und nicht am Apfelbaum oder einem anderen Baum. Und wenn sie dran ist, geschieht es von ganz alleine, ganz einfach und ohne Anstrengung.

Wenn eine Gemeinde Früchte der Ewigkeit bringen will, dann muss sie mit Jesus verbunden bleiben, mit dem auferstandenen Herrn. Er ist die Quelle.

In Apostelgeschichte 2, 42 lesen wir, wie die ersten Christen an Jesus dran geblieben sind: „Sie alle widmeten sich eifrig dem, was für die Gemeinde wichtig war: Sie ließen sich von den Aposteln unterweisen, sie hielten in gegenseitiger Liebe zusammen, sie feierten das Mahl des Herrn und sie beteten gemeinsam.“ Sie beschäftigten sich mit dem Wort Gottes, sie beteten, feierten Gottesdienst und Abendmahl, und hielten in Liebe zusammen.

Zurzeit der Reformation hatten die meisten Christen das vergessen und nur noch Früchte aus sich selbst gebracht,

menschliche Früchte, aus den menschlichen Eigenschaften wie Machtstreben, Geldgier, Neid und Eifersucht, Eitelkeiten und den Versuch durch gute Werke vor Gott und Menschen als gut dazustehen. Die Liebe Gottes, die er uns in Jesus schenkt, war in Vergessenheit geraten. Sie lebten nicht mehr aus der Liebe Gottes und so fehlte ihnen auch die Liebe, Freude, Hoffnung und Barmherzigkeit im Miteinander, die ihre Quelle im Glauben an Jesus hat. Sie spielte keine Rolle mehr für sie.
So ist das immer, auch heute, wenn das Menschliche unter Christen und in der Kirche beherrschend wird. Dann wird das Evangelium in das Gegenteil verkehrt von dem, was Gott will, dann werden wir als Christen und Kirche überflüssig. Reformation heißt, etwas wieder zurück zum Eigentlichen führen. Das geschah in der Reformation Martin Luthers, und das ist auch heute notwendig.

Predigt zu Johannes 15,5 Jubilate 3. Sonntag nach Ostern 1. Korinther 3,11 Quasimodogeniti 1. Korinther 11,20 -29 Abendmahl Gründonnerstag letztes Abendmahl Jesus Christus Jesaja 58,1-9a Jeremia 29,13-14 Weg Suchen Römer 15,5-7 Lukas 13,1-9 Amos 5,6 Lukas 15,20-24 Andachten Predigt zu Epheser 2,19 1. Korinther 1, 3 Frieden suchen und in Jesus finden Matthäus 9, 35-38 Apostelgeschichte 1, 3 - 11 Himmelfahrt Exaudi Andachten Predigt zu Hebräer 12, 1- 3 Apostelgeschichte 16, 9 - 15 Römer 15, 4 - 13 Matthäus 21, 1-10 Liebe Herz Jesus Markus 13, 31 - 37 Ewigkeit Jesus Tod Hoffnung Impuls der Woche Jesus Liebe Herz zwei Herzen Taufe zum Glauben kommen liebende Herzen
Foto: Martina Heins

Die Zukunft unseres Glaubens und die Zukunft einer lebendigen Kirche hängt

nicht zuerst an klugen und einflussreichen Menschen und auch nicht am Geld, an Macht oder einer großen und perfekten Organisation, sondern sie hängt zuallererst an Jesus und dann an den Christen, die mit Jesus verbunden bleiben. Dann werden wir die Ewigkeit Gottes schon hier ein stückweit erfahren mit allem, was dazu gehört an Freude, Liebe, Frieden und Hoffnung. Wir erfahren sie ein stückweit in uns und auch in der Kirche und können dann das, was wir erfahren, ausstrahlen in die Welt. Dazu hat Jesus uns den Glauben, die Gemeinde und die Kirche geschenkt!

Predigt zu Johannes 15, 5
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