Predigt zu 1. Petrus 4, 7-11 am 18. Sonntag nach Trinitatis

Predigt zu 1. Petrus 4, 7-11 Gemeinde leben
Foto: Martina Heins

7 Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. 8 Vor allen Dingen habt untereinander beharrliche Liebe; denn »Liebe deckt der Sünden Menge zu« (Sprüche 10,12). 9 Seid gastfrei untereinander ohne Murren. 10 Und dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: 11 Wenn jemand redet, rede er’s als Gottes Wort; wenn jemand dient, tue er’s aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Denken Sie einmal an Ihre Zukunft! Was erwarten Sie in Zukunft:

einen Urlaub, viel Arbeit, ein schönes Erlebnis oder Angst vor Problemen, Krankheit und Einsamkeit oder etwas anderes? Sie leben darauf zu, überlegen und planen, machen sich Sorgen oder freuen sich und bereiten sich darauf vor.

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Und nun kommt die Botschaft: Vergesst das alles, Christus kommt wieder.

Es ist sowieso alles aus und Gottes Reich beginnt. Ich bin mir sicher, in unserem Leben im persönlichen Bereich, aber auch in der Kirche und Gesellschaft würde sich einiges ändern mit diesem Bewusstsein. Wir wissen nicht, ob Christus Morgen oder in Hunderten von Jahren kommt, aber das wissen wir: Am Ende wird nicht das siegen, was sich Menschen aufbauen oder zerstören, sondern am Ende siegt Gottes Ewigkeit in unserem Leben und in der Welt.

Da verändert sich etwas: Die Dinge der Welt bekommen ein anderes Gewicht. Sie verlieren an Bedeutung.

Sie werden nicht nebensächlich, aber zweitrangig. Auf den ersten Rang steht dann Gottes Ewigkeit.
Es
gibt viele schöne Dinge in der Welt. Sie können uns das Leben angenehm machen. Sie sollen unser Leben verschönern. Das Problem ist: Wir binden uns an sie, setzen unsere ganze Kraft oft für sie ein, und sind traurig, wenn wir sie verlieren. Das sind sie nicht wert. Diesen Wert hat nur Gottes Ewigkeit.
Es gibt viele
traurige Dinge, in unserem Leben und in der Welt, deren Sinn wir oft nicht begreifen, aber das ist nicht das Letzte, sondern am Ende steht Gottes Sieg.
Die
Christen, die diesen Brief erhielten, hatten Angst vor der Zukunft, weil ein grausamer Kaiser sie gnadenlos verfolgte. Für sie bedeutete diese Botschaft Befreiung. Sie wussten wieder: Das, was uns von Gott erwartet, ist viel größer, als das, was uns jetzt an Leid zugefügt werden kann.
Es
lohnt sich nicht wegen Dinge, die vergehen, seien es gute oder schlechte, die Ewigkeit aus den Augen zu verlieren. Seine ganze Kraft einsetzen, das lohnt sich nur für die Ewigkeit.

Wenn wir nun angefüllt sind mit der Hoffnung auf die Ewigkeit, dann, so sagt Petrus, habt ihr als Christen einen Auftrag: Ihr sollt die Ewigkeit Gottes etwas sichtbar machen in eurem Leben.

Wir sollen deutlich machen, dass unter Christen etwas anderes wichtig ist, andere Werte bestehen als in der Welt. Menschen, die nichts von der Ewigkeit wissen, die müssen ihre ganze Kraft für Dinge dieser Welt einsetzen, weil sie sonst nichts haben. Ihr Christen habt etwas anderes. Das macht im Leben der Gemeinde sichtbar.

Petrus geht hier auf eine Erfahrung ein, die wir alle machen, nämlich, dass in der Welt ganz bestimmte Lebensweisen vorherrschen. Er nennt drei Dinge: 

  1. Wie mit Fehlern anderer Menschen umgegangen wird.

Wir erleben es im öffentlichen Leben, durch die Presse, aber auch im privaten Bereich. Fehler werden schonungslos aufgedeckt. Man redet über sie und hält sie denjenigen vor, die sie begangen oder angeblich begangen haben. Im Berufsleben geschieht es, damit einer in die Stellung des anderen kommt und im privaten Bereich zeigt einer auf den anderen, damit er als der Bessere dasteht.

  1. Jeder hält das fest, was er hat, und hat Angst, er könnte zu kurz kommen.

Wie schwer fällt es uns Menschen, von unserem Reichtum abzugeben, als Einzelne und als Volk. Im Miteinander des täglichen Lebens sorgt sich jeder zunächst um sich selbst und übersieht damit leicht diejenigen, die Hilfe brauchen. Wenn wir etwas von unserer Zeit, unserem Geld oder unserer Kraft abgeben sollen, haben wir schon Angst, wir könnten selber nicht mehr genug haben, und wenn in der weiten Welt Hilfe gebraucht wird, schreien viele auf, weil die Angst haben, sie könnten selber verarmen.

  1. Der Stärkere setzt sich durch und der Schwächere hat das Nachsehen.

Eine Frau sagte mir einmal: Früher als ich noch stark war, da wollten alle etwas von mir. Ich war immer fröhlich. Aber jetzt, wo ich unten bin, da will keiner mehr etwas von mir wissen.

All dies ist kein Problem für den, der sich stark fühlt. Er kommt damit gut zurecht, aber wenn jemand der Schwächere ist, hat er kaum eine Chance.
Predigt zu 1. Petrus 4, 7-11 Liebe Glaube Markus 14
Foto: Martina Heins

Petrus: So soll es bei euch nicht sein. Ihr sollt ein Stück der Lebensweise Gottes, der Ewigkeit unter euch widerspiegeln.

Deckt die Sünden der anderen mit Eurer Liebe zu, so wie Gott eure Sünden mit seiner Liebe zudeckt. Gebt ab von dem, was ihr habt an andere, die es brauchen. Dient einander mit den Gaben und Fähigkeiten, die ihr habt, damit unter euch der Schwächere genauso glücklich leben kann, wie der Starke. So sollt ihr unter euch ein Stück Ewigkeit widerspiegeln.

Das ist nicht einfach, weil wir ein Teil der Welt sind. Aber letztlich ist es die Frage, was uns wichtig ist.

Wenn die Dinge dieser Welt an erster Stelle stehen, dann bleibt uns nichts anderes, als unsere ganze Kraft dafür einsetzen, dass wir möglichst viel davon haben und wenig verlieren. Dann haben die Schwächeren nur einen Platz, wenn wir Überfluss haben und uns das Weggeben nicht wehtut.
Wenn aber Gottes Ewigkeit an erster Stelle steht, dann werden wir frei von den Dingen und es gibt andere Wertmaßstäbe.
Paulus sagt in Philipper 3, 7+8: „Alles, was ich früher, ohne Christus, für wichtig hielt, halte ich jetzt für Dreck. Durch Christus habe ich etwas viel größeres.“

Predigt zu 1. Petrus 4, 7-11 Lukas 7 Himmel Wald Sonne Ewigkeit
Foto: Martina Heins
So sollen wir Christen im Zusammenleben und jeder an seinem Platz Gottes Ewigkeit in diese Welt bringen und damit zeigen, dass es ein großartiges Ziel für uns Menschen gibt.

Die Frage ist, was zeigen wir den Kindern, unseren Nachbarn, Berufskollegen und anderen Menschen durch unser Leben?

Wenn wir in die Zukunft sehen dann sollten wir uns vor allem Gottes Sieg, seine Ewigkeit vor Augen halten.

Predigt zu 1. Petrus 4, 7-11
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