Predigt zu Matthäus 6, 19-23 am Erntedankfest

Predigt zu Matthäus 6,19-23 Erntedank Herz Johannes 14,12-19 Jeremia 29,13-14 Jesaja 58,7-11 Erntedank Erntedankfest Erntedank Gottesdienst mit ganzem Herzen von Herzen Geben Danken
Foto: Martina Heins

19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. 22 Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. 23 Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

Es gibt so viele wunderschöne Dinge, die unser Leben bereichern und angenehm machen:

das tägliche Essen, ein warmes Badezimmer, ein Glas Wein, ein Haus, liebe Menschen, Arbeit, Bildung und anderes. Das alles sind Dinge, mit denen Gott unser Leben reich und schön macht und uns sagt: Ich habe dich lieb! Es sind „Rosen Gottes“, so wie man mit einem Strauß Rosen seine Liebe zu jemanden ausdrücken will.

Und wir dürfen uns daran freuen, es genießen, es sinnvoll gebrauchen und dankbar sein.

Dazu sind sie da! Gott freut sich, wenn es uns glücklich macht, so wie wir uns auch freuen, wenn der von uns Beschenkte sich freut.

Doch all die Gaben Gottes erfüllen ihren Sinn nicht, sind gefährlich, wenn

sie uns nicht zufrieden und dankbar und glücklich machen, was an sich schon sehr merkwürdig ist, aber wenn wir unser Herz daran hängen und von den Gaben Gottes unsere Erfüllung, unseren Sinn und Halt erhoffen, dann kann es uns innerlich zerstören.
Aber: Hat jemand von Ihnen schon Erfahrung mit Motten gemacht? Ich hatte schöne Ponchos aus Chile. Sie waren aus Naturwolle, Regen und Schmutz abweisend und lagen in einer Holztruhe. Als wir irgendwann nachsahen, zerfielen sie fast. Große Löcher hatten sie, von Motten zerfressen. Ein bisschen traurig war ich schon.
Nun ist das zu verkraften. Aber was ist, wenn Dinge zerfallen, zerbrechen, die uns innerlich Ruhe geben, Sicherheit und Zuversicht für die Zukunft, wenn zum Beispiel das Einkommen wegbricht oder die Ersparnisse sich auflösen, die Gesundheit in Gefahr ist oder unser geordnetes Leben mit Freunden, Familie, Arbeit und Gewohnheiten ins Wanken gerät; wenn Menschen, die uns wichtig sind, nicht mehr da sind, aus welchen Gründen auch immer?

Es sind alles Gaben Gottes, die uns für bestimmte Zeit anvertraut sind zur Bereicherung unseres Lebens. Sie sollen uns dankbar, zufrieden und zuversichtlich machen, aber nicht innerlich zerstören, wenn wir sie verlieren.

Es ist manchmal schlimm und tut weh, wenn wir sie verlieren, aber Jesus sagt: Noch viel schlimmer ist es, wenn dabei auch dein Herz zerbricht.

Wenn du dein Herz an Dinge hängst, die zerbrechen können, dann zerbricht dann auch dein Herz. Jesus sagt in Matthäus 6, 21: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“

Genauso ist es, wenn wir unser Herz an Dinge hängen, die wir nicht haben, aber gerne haben möchten, zum Beispiel die Sehnsucht, geliebt zu werden oder einen Menschen zu haben, der für einen da ist; der Wunsch, dass Menschen uns schätzen und respektieren, unser Können und unseren Wert anerkennen, wir Erfolg haben und zu denen gehören, die „oben“ sind, oder auch materielle Dinge.

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Wenn wir etwas, woran unser Herz hängt, verlieren oder nicht bekommen, dann reißt das Wunden in die Seele, es vernarbt wieder, aber wenn jemand daran rührt, tut es wieder weh.

Unser seelisches Herz zerbricht immer ein bisschen mehr, verbittert, wird hart und stirbt.

Und was im Herzen ist, spiegelt sich im Auge wieder.

Das Auge ist das Fenster zur Seele. Dort spiegelt sich, wenn Menschen von etwas begeistert sind, zum Beispiel Familie, Beruf oder Hobby. Die Augen leuchten, wenn sie davon erzählen. Vielleicht kennen Sie auch so etwas. Und wenn das Herz voller Enttäuschung und Bitterkeit ist, vielleicht voll Neid und Hass, wenn das Selbstwertgefühl zerbrochen oder die Hoffnung erloschen ist, dann spiegelt sich das auch im Auge wider. Dann wir das Herz leerer und dunkler, das Auge müder und trüber. Es leuchtet nichts.

Warum sucht der Mensch nicht rechtzeitig Schätze bei Gott und seinen Halt, seine Hoffnung, seine Erfüllung in dem, was Gott uns in Jesus gibt?

Ihr jungen Menschen: Warum denkt ihr, dass es wichtig ist, viele Freunde zu haben, beliebt, modern und cool zu sein? Das ist gut, aber wer sagt, dass es das Wichtigste ist und so sein muss? Warum kämpfen Menschen im blühenden Alter ständig darum, die irdischen Güter festzuhalten oder sie konkurrieren mit anderen um noch mehr und wer das Beste hat? Warum sorgen ältere Menschen sich so viel um irdische Dinge und um jung und schön zu erscheinen? Damit sind wir wie der reiche Kornbauer, der alles daransetzt, irdische Dinge zu sammeln, und am Ende hat er nichts.

Jesus ermahnt uns, warnt uns, nicht um die irdischen Gaben schlecht zu machen, sondern ganz im Gegenteil, aber sie sollen den richtigen Stellwert im Leben erhalten als anvertraute Geschenke Gottes. Er will, dass wir ein erfülltes und gutes Leben haben.

Predigt zu Matthäus 6,19-23 Erntedank fest 7,24-29 Rogate 5. Sonntag nach Ostern Liebe Jesus Hören Lernen Tun Sacharja 9,9 3. Advent Adventszeit Weihnachten Römer 3,24-25 Reformation Reformationsfest Martin Luther Lukas 14, 16-24 Einladung Gottes 3. Sonntag nach Trinitatis 7 Ich bin Worte Jesu Passionsweg Passion Passions Projekt Backrezepte Christliches Backen Liebe Dankbarkeit Freude Jesus Liebe ist der Weg des Lebens Rezepte Hausarbeit Kochen Backen Putzen Bügeln
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Darum sagt Jesus: Sammelt Schätze im Himmel, ewige Schätze,

zum Beispiel die Gewissheit, dass Gott dich liebt, für dich da ist und er sich um dich als sein Kind kümmert., oder die Gewissheit, dass er dich kennt und weiß, was du brauchst: deine Sorgen und Ängste, Schwächen und Sehnsüchte, deine Fähigkeiten und Begabungen, und er nimmt dich an die Hand, hält dich, trägt dich, wenn du nicht mehr kannst, und dass er dir vertraut und dich für fähig hält, etwas sehr wichtiges für ihn zu tun. Ein weiterer „Schatz im Himmel“ ist das, was er dir gibt: neue Begeisterung und ein neues inneres Feuer durch den Geist Gottes; eine Perspektive, die zeigt, dass dein Leben sinnvoll ist, als junger und alter Mensch; eine Hoffnung, die über den Tod hinausgeht, auf eine Ewigkeit mit ihm; Freude auch im Leid, Freiheit von allen Dingen; Liebe empfangen und geben können; Mut, Kraft und Zuversicht.

Und wenn du lernst, ihn zu lieben und für ihn da zu sein,

dann merkst du, dass es dich anfüllt und für dich immer kostbarer und bedeutender wird, dann muss dein Herz nicht mehr schwer und trüb werden, wenn du irdische Güter verlierst oder sie nicht bekommst, denn du bleibst in deinem Herzen reich. Und wenn im Herzen etwas zerbrochen ist, dann kann Jesus die alten Wunden heilen.

Was heißt das nun konkret, möglichst viele „Schätze im Himmel“ zu sammeln?

Sammeln ist Kleinarbeit, und manchmal auch eine unbequeme Kleinarbeit.

Ich erinnere mich, wenn wir früher mit der Hand Kartoffel oder Mirabellen im Garten gesammelt haben. Viele kleine Früchte mussten einzeln angefasst werden, um am Ende eine größere Menge davon zu haben. Genauso ergeht es auch Sammlern von Briefmarken, Ansteckern, Steinen oder etwas anderem. Ein Bekannter sammelte Schiffsfotos und hatte davon schon 30.000. Er fuhr manchmal mehrere 100 Km, um ein Schiff aufzunehmen, was irgendwo gerade im Hafen lag.

 
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Foto: Martina Heins
So meint Jesus, wenn er uns auffordert, Schätze des Himmels zu sammeln. Wir müssen etwas dafür tun und uns auch anstrengen, aber es ist schön. Und wir müssen da sammeln, wo es sie gibt,

zuallererst im Wort Gottes, in der Bibel. Das ist ein richtiges „Sammlerparadies“. Und dann können wir natürlich „Schätze des Himmels im Gebet sammeln, wenn wir in der Gegenwart des himmlischen Vaters sind, mit ihm reden und auf ihn hören. Ein weiterer Ort ist die Gemeinschaft mit anderen Christen, wo wir gemeinsam mit anderen Christen Gott loben, sein Wort hören und in der Liebe Christi miteinander umgehen.

Sammeln ist eine dauerhafte Tätigkeit,

aber je mehr wir „Schätze des Himmels“ sammeln, desto mehr merken wir, wie es uns trägt, auch in schweren Zeiten; wie sehr es nicht nur unser Handeln, sondern auch unser Denken und Fühlen verändert. Je mehr wir davon ansammeln, desto mehr wird es in unserem Herzen hell und unsere Augen können strahlen.

Darum lasst uns nicht müde werden, himmlische Schätze zu sammeln!
Predigt zu Matthäus 6, 19-23
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