Predigt zu Jesaja 12, 2
am 18. Sonntag nach Trinitatis
mit Jubiläumskonfirmation
„Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.“
Was haben Sie in all den vergangenen Jahren an Schönem erlebt an
Ereignissen, Begegnungen mit Menschen, eigenem Tun und vielem mehr? Manches haben Sie in guter Erinnerung, manches besteht noch und manches verblasst und wird überlagert von anderen Ereignissen. Für alles können Sie dankbar sein, denn es ist nicht selbstverständlich, aber das meiste davon ist Vergangenheit. Es hat sie für eine bestimmte Zeit glücklich gemacht, aber nichts reicht für immer, sondern nur für eine kurze Zeit
Dann kamen auch schwere Ereignisse,
die das Glück zerstört oder in den Hintergrund gedrängt haben. In solchen Zeiten kann man froh und dankbar sein, wenn man genügend Kraft bekommt, um durchzuhalten und man hofft auf das nächste Glück oder man resigniert und findet sich ab.
Welche Wege sind Sie in all den Jahren gegangen?
Es waren vielleicht Wege dabei, von denen sie sagen, dass sie gut waren und Sie würden es heute wieder so machen. Vielleicht waren auch falsche Wege darunter, wo Sie nur durch einen Umweg wieder auf einen guten Weg gekommen sind oder auch Sackgassen und Irrwege, die Sie nicht weitergebracht haben, sondern im Gegenteil.
Wo stehen Sie heute? Sind Sie auf dem richtigen Weg, auf einem falschen Weg oder in einer Sackgasse?
Es geht um den guten Weg durch das Leben und in die Ewigkeit.
Kann man sich da sicher sein, dass die eigenen Entscheidungen immer gut und richtig sind? Selbst Paulus sagt in 1. Kor. 13, 12: „Unser Wissen ist Stückwerk, jetzt erkenne ich stückweise. Jetzt sehen wir wie durch einen Spiegel ein dunkles Bild.“
Wenn alles vergeht und unsere Wege falsch sein können, worauf wollen Sie ihre Zukunft aufbauen für Ihr Leben und für die Ewigkeit, auf schöne Erfahrungen, die wieder vergehen oder auf Ihre Fähigkeit, das richtige zu entscheiden und zu tun?
Was würden Sie einem Menschen, den Sie richtig gerne haben, für die Zukunft schenken?
Stellen Sie sich vor, Sie hätten die Möglichkeit zur freien Auswahl der Geschenke, aber sie dürften nur ein Geschenk im ganzen Leben geben! Oder nehmen wir es umgekehrt und Sie hätten in Ihrem Leben nur das Anrecht auf die Erfüllung eines Wunsches. Was würden Sie sich wünschen: vielleicht viel Geld, Liebe und Zuwendung, Gesundheit oder etwas anderes?
Es gibt ein Geschenk, das wirklich gut ist. Ich würde es mir wünschen oder verschenken.
Von diesem Geschenk redet unser Vers aus Jesaja 12, 3. Das sagt ein Mensch, der einmal tief verzweifelt war und dachte: Gott hat mich verlassen. „Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.“ Wenn ich könnte, würde ich Ihnen diese Gewissheit schenken. In allen Situationen und zu jeder Zeit das wissen, auch wenn ich alles verliere, wenn ich im Leben durch die Hölle gehe, im Sterben und im Gericht, das ist das Größte im Leben.
Ich kann Ihnen das leider nicht schenken, aber ich möchte sie heute wieder daran erinnern, wo Sie dieses Geschenk bekommen, bei Jesus Christus, im Glauben an ihn.
Was müssen Sie tun, um dieses Geschenk zu erhalten? Sie müssen ihm, Jesus, vertrauen! Ich will das an drei Punkten erläutern:
1. Wir müssen ihm vertrauen für unsere Wege durch das Leben und uns an dem orientieren, was er sagt, seinem Wort vertrauen.
Wir sind in unserer Zeit etwas hochmütig geworden gegenüber Gott und meinen oft, wir wüssten es besser. Wohin das führt, erleben wir oft, zum Beispiel führt der falsche Umgang mit der Natur zu Naturkatastrophen, im Miteinander bringt der Verlust an Respekt, Höflichkeit und anderen Werten viele Konflikte und seelische Verletzungen, und was für Folgen der Hochmut im persönlichen Bereich hat, weiß jeder für sich am besten. Ist es nicht besser, Gottes Orientierung zu vertrauen als unserer Begrenztheit, das richtige zu erkennen und zu tun?
2. Wir müssen ihm vertrauen für unseren Halt und seinen Zusagen vertrauen.
Meistens suchen wir unseren Halt in irdischen Dingen wie zum Beispiel Menschen, Geld, Versicherungen oder der eigenen Kraft, aber alles, was wir da finden, können wir verlieren, es kann zerbrechen und hilft uns spätestens im Sterben nicht. Ist es da nicht besser auf den Halt zu bauen, den Jesus uns gibt, und der aus der Ewigkeit kommt und in Ewigkeit bleibt?
3. Wir müssen ihm vertrauen für unsere Zukunft, um das Ziel zu erreichen, die Ewigkeit, durch Tod und Gericht hindurch.
Worauf wollen wir uns da verlassen? Niemand sonst kann uns dort hinbringen. Das schaffen wir auch nicht durch ein besonders gutes oder moralisches Leben und auch nicht durch eine Beteiligung am kirchlichen Leben. Dazu müssen wir Christus im Herzen haben und darauf vertrauen, dass er uns mit seiner Gnade und Liebe dorthin bringt. Er kann uns durch die Stürme des Lebens und des Todes sicher in unsere himmlische Heimat zu unserem himmlischen Vater bringen.
Vertrauen heißt
nicht, dass wir davon ausgehen, dass er alles so macht, wie wir es gut finden, sondern dass wir unser Leben in seine Hand geben und Frieden finden mit dem, was Gott uns hier im Leben gibt, und auch, wenn es schwer wird, glauben, dass er es gut macht. Vertrauen bedeutet, dass wir zugeben, dass wir vieles nicht wissen und verstehen, aber ihm, Jesus, glauben und unser Leben auf sein Wort gründen, wie Jesus es in Matthäus. 7, 24-27 sagt, für unsere Orientierung, für unseren Halt und für unsere Hoffnung auf die Ewigkeit.
Wenn wir ihm vertrauen, brauchen wir niemals verzagen, denn Gott ist unsere Rettung!
Ich wünsche Ihnen, dass dieses Vertrauen in Ihnen wächst. Ich wünsche, Ihnen dass Sie dafür viel tun, viel mehr als für Dinge, die sehr vorläufig sind und schnell vergehen können.
Sie müssen dafür immer wieder die Gemeinschaft mit Christus suchen, auf Christus schauen, damit sie immer wieder wissen: Ihm kann ich vertrauen!
Versäumen Sie nicht, die Gemeinschaft mit ihm zu suchen durch das Gebet, die Beschäftigung mit der Bibel und die Gemeinschaft mit anderen Christen. Wie wichtig es ist, mit Christus verbunden zu sein, will ich mit einem Bild verdeutlichen: Nur wenn eine Pflanze Wasser bekommt, kann sie wachsen. Ich weiß nicht, wie groß die Pflanze ihres Vertrauens ist. Ist sie ein kleines Samenkorn, eine kleine Pflanze oder eine große Pflanze, aber es soll ein großer Baum werden, damit Sie unter diesem Baum Schutz finden und andere an Ihrem Beispiel dazu ermutigt werden, etwas dafür zu tun, dass ihr Vertrauen zu Gott wächst.