Predigt zu Daniel 9, 18 am Sonntag Rogate

Predigt zu Daniel 9,18 Sonntag Rogate offene Tür Gebet Beten „Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“

Der Pastor und Buchautor Axel Kühnert schreibt in seinem Buch: „Überlebensgeschichten für jeden Tag“ über das Gebet:

„Allen Menschen steht im Gebet die Tür zu Gott weit auf, aber nur die wenigsten gehen wirklich hindurch.“

Stellen Sie sich vor: Sie gehen durch eine Tür, und auf der anderen Seite sind sie in einer anderen Welt, in der Ewigkeit Gottes, und dort wartet Gott, Ihr himmlischer Vater auf Sie. Und Sie können sich ihm zu Füßen setzen und ihm alles erzählen, was Sie bewegt.

Ist das nicht schön? Das ist das Gebet.




In einem anderen Bild
stelle ich mir Gott als weisen Begleiter vor, der überall mitgeht und bei mir ist bei der Arbeit, im Urlaub, im Privatleben und bei allem anderen. Ich kann ihn zwischendurch fragen, zum Beispiel in einer schweren Sitzung oder bei Entscheidungen: Was meinst du denn, was ich jetzt machen soll, oder ihn bitten: Hilf mir jetzt, ich weiß nicht weiter. Oder ich kann Gott kurz danken: Danke, du hast mir wirklich aus der Patsche geholfen!

Die Möglichkeit, dass wir beten können, mit unserem himmlischen Vater reden, ist ein wunderbar großes Geschenk.

Predigt zu Daniel 9,18 Sonntag Rogate Gebet Beten  Jeremia 8,4-7 Volkstrauertag vorletzter Sonntag nach Trinitatis Apostelgeschichte 1, 3 - 11 Exaudi Himmelfahrt Lukas 2, 8 - 18 Heilig Abend Verkündigung Weihnachten Engel Friede Fürchtet euch nicht Engel Dom Arezzo
 

Durch das Gebet werden wir angedockt an die Ewigkeit, der Himmel öffnet sich für uns,

so wie eine Raumfähre andockt an die Raumstation. Die Kraft Gottes, die Fülle und der Reichtum der Ewigkeit wird uns zur Verfügung gestellt.
Viele haben so die Kraft des Gebetes erfahren. Darüber wird in der Bibel berichtet und auch in der Geschichte der Christen bis heute haben sehr viele das erlebt. Und wenn wir unsere
Erfahrungen mit dem Beten zusammentragen würden, was würde da alles zusammenkommen:
Erfahrungen, wie uns das Beten Kraft gegeben hat, manchmal nur für den nächsten Schritt, dass das Gebet Geborgenheit schenkt und Mut, wenn man sich in Gottes Hand weiß; wie das Gebet von Lasten befreit, von Sorgen und Ängsten, von Schuld und Verletzungen, und so manche Erfahrung, wo Gott unsere Bitten erfüllt hat.

Wer betet, weiß: Der allmächtige Gott interessiert sich für mein Leben. Und ich darf bei ihm sein und ihm alles erzählen. Was für ein wunderbares Geschenk!

Doch gleichzeitig entstehen gerade beim Beten für viele Menschen Zweifel an Gott.

Kinder, die in kindlichem Glauben beten, fangen an zu zweifeln, weil ihr Opa doch nicht gesund geworden ist, ein Streit in der Familie nicht beendet wurde oder aus einem anderen Grund. Wie oft höre ich von Erwachsenen: Ich habe für einen Menschen gebetet, dem es richtig schlecht ging, aber Gott hat nicht geholfen und da habe ich meinen Glauben verloren. Vielleicht haben Sie selber auch schon mal geschrien: Gott, warum tust du nichts?

Hört Gott unsere Gebete denn nicht oder reagiert er nur auf besonders gute und fromme Menschen oder auf besonders gute Gebete,

so dass die einen sich hinstellen können und sagen: Gott, sieh auf mein Leben, meine Taten, meine Gebete! Habe ich nicht ein Anrecht auf deine Hilfe. Und andere müssten dann sagen: Was habe ich Gott schon zu bieten, dass er auf meine Gebete hören sollte? Ich habe doch viel zu viel falsch gemacht im Leben.

Daniel

galt damals, als das Volk Israel in der Gefangenschaft in Babylon unterdrückt war, als ein besonders frommer Mensch, und man traute ihm zu, dass er besonders viel mit seinem Gebet bei Gott erreichen kann.
Er macht hier deutlich: Wir können uns nicht vor Gott hinstellen und sagen: Ich biete dir großartige Leistungen in meinem Leben. Was gibst du mir dafür? Wir brauchen aber auch keine Angst zu haben, dass Gott unsere Gebete nicht anhört, weil wir uns zu schlecht fühlen oder gerade wirklich etwas Schlechtes getan haben.

Das Einzige, worauf wir vertrauen können und sollen, ist Gottes Barmherzigkeit.

Wir liegen vor dir.“ Das ist wie das Knien beim Beten ein Ausdruck dafür, dass ich nichts zu bieten habe und angewiesen bin auf seine Barmherzigkeit.

Wir wissen durch Jesus, dass Gott uns barmherzig ansieht.

Predigt zu Daniel 9,18 Sonntag Rogate Glauben verstehen Ewiges Leben Predigt zu Römer 12,1-10 1. Sonntag nach Epiphanias Gemeinde bauen Vielfalt bunte Rechtfertigungslehre Rechtfertigung Liebe Predigt zu Römer 3,20-28 20. Sonntag nach Trinitatis Lukas 7,11-17 10,16 Johannes 13,20 7. Sonntag nach Trinitatis Lukas 11,28 4. Sonntag nach Trinitatis Psalm 62,6-7 1. Sonntag nach Trinitatir Johannes 15,9-12 Epheser 4,13 Kantate 4. Sonntag nach Ostern mit Einführung des Kirchenvorstandes lebendiger Glaube in Christus Jesus Matthäus 4, 17 3. Sonntag nach Epiphanias Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias Freude die Namen sind im Himmel geschrieben Römer 14,16-19 Gottes Liebe und Treue in Jesus Christus Herz und Kreuz LiebeJesus hat uns das zugesagt: Wenn du zu mir gehörst, dann gilt Gottes Liebe und Barmherzigkeit auch dir! Dann sieht Gott dich so an, als würde er seinen über alles geliebten Sohn ansehen. Um Jesu willen können wir darauf vertrauen, dass Gott alle unsere Gebete hört.
Und wir können darauf vertrauen, dass er auf unsere Gebete antwortet.

Manchmal sagt er „JA“! Dein Anliegen ist gut. Es entspricht meinem Willen. Deine Bitte wird erfüllt. Manchmal sagt er aber auch „Nein“! Was du da erbittest, ist nicht gut oder ich erfülle deine Bitte „anders“ oder „später“. Dann sind wir vielleicht enttäuscht, manchmal verstehen wir Gott auch nicht oder wir fragen verzweifelt: Gott, warum tust du denn nichts?

Aber was wäre, wenn Gott alle Bitten so erfüllen würde, wie sich das jeder wünscht? Wäre das denn wirklich gut?   



Kennen Sie den Film „Bruce allmächtig“? Bruce, ein junger Mann, darf für eine Zeit in einem Stadtteil Gott spielen. Schon nach kurzer Zeit kann er die ganzen eingehenden Gebetsanliegen nicht mehr bewältigen. Sein genialer Einfall: Er beantwortet alle mit „Ja“. Zuerst sind alle Menschen total glücklich, aber dann bricht das Chaos aus.
So würde es bei uns auch aussehen. Wir hätten schon längst einen Zusammenbruch des Finanzsystems, Lernen wäre überflüssig, denn jeder würde Einsen bekommen, auch wenn er faul war, alle Frauen würden aussehen wie ein Model und die Männer würden sich auch nur bestimmte Typen auswählen. Jeder würde sich seine gute Welt schaffen.

Die Frage ist, ob wir Gott vertrauen,

dass er besser weiß, was gut ist, auch wenn er andere Wege mit uns geht, auch wenn wir es nicht verstehen, und dass wir ihm vertrauen, dass er in Liebe und Barmherzigkeit mit uns umgeht.

Aber wenn wir beten, geht es nicht nur darum, ob und wie Gott unsere Bitten erfüllt. Viel wichtiger ist, dass wir einfach die Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater pflegen und genießen.

Manche meinen, das Gebet sei so etwas wie ein frommer Rückzug aus der Welt, aber das Gegenteil ist der Fall. Martin Luther hat einmal sinngemäß gesagt: Je mehr du arbeitest, das heißt aktiv die Welt gestaltest, desto mehr sollst du beten. Man kann sagen: Das Gebet ist die beste Hilfe gegen einen „bourn-out“.

Im Beten können wir frei werden

von Lasten, die uns ermüden, von Sorgen um uns oder um andere, die uns manchmal erdrücken. Wir können Gott alles anbefehlen und darauf vertrauen, dass er es gut macht. Dann können wir unbeschwerter, mutiger und zuversichtlicher in die Zukunft gehen.

Predigt zu Daniel 9,18 Sonntag Rogate glaube als Kraftquelle Jesus gibt Kraft Hoffnung Mut Zuversicht Das Gebet ist wie eine Tankstelle,

wo wir neue Energie bekommen. Es ist die Kraftquelle für unser Leben, um die Aufgaben anzugehen und zu bewältigen. Es ist wie eine ständig sprudelnde Quelle der Liebe, um seine Liebe zu erfahren und seine Liebe weiter zu geben. Im Gebet bekommen wir die Kraft, um uns mit Mut und Zuversicht um die Probleme und Sorgen der Welt zu kümmern.

Durch Jesus steht uns die Tür zu unserem himmlischen Vater offen. Wir brauchen nur hindurchzugehen.

Predigt zu Daniel 9,18 Sonntag Rogate Weg mit Gras Gebet Gebetsweg Beten Home Passionsweg Passionszeit einen Weg mit Jesus gehen Leidensweg 7 Wochen mit JesusSchließen möchte ich mit einer kurzen Anekdote aus Surinam: In Surinam haben sich die Christen, weil ihre Häuser nur aus einem Raum bestehen, einen Gebetsplatz im Wald gesucht, wohin sie täglich gingen, um dort in der Stille allein mit Gott zu reden. Die Gebetswege waren mit der Zeit wie ausgetretene kleine Pfade. Eines Tages sagte ein Eingeborener zu seinem Nachbarn ganz liebevoll: „Du auf deinem Gebetsweg wächst langsam das Gras!“

Ich wünsche Ihnen, dass auf Ihrem Gebetsweg kein Gras wächst.
Predigt zu Daniel 9,18
Hier finden Sie alle Predigten zum Lesen
Hier finden Sie für die sonntäglichen Gottesdienste Begrüßungen und Gebete