Predigt zu Römer 12, 1-10 am 1. Sonntag nach Epiphanias

Predigt zu Römer 12,1-10 1. Sonntag nach Epiphanias Gemeinde bauen Vielfalt bunte viele Aufgaben
Predigt zu Römer 12,1-10 1. Sonntag nach Epiphanias Gemeinde bauen Vielfalt bunte Rechtfertigungslehre Rechtfertigung Liebe Predigt zu Römer 3,20-28 20. Sonntag nach Trinitatis Lukas 7,11-17 10,16 Johannes 13,20 7. Sonntag nach Trinitatis Lukas 11,28 4. Sonntag nach Trinitatis Psalm 62,6-7 1. Sonntag nach Trinitatir Johannes 15,9-12 Epheser 4,13 Kantate 4. Sonntag nach Ostern mit Einführung des Kirchenvorstandes lebendiger Glaube in Christus Jesus Matthäus 4, 17 3. Sonntag nach Epiphanias Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias Freude die Namen sind im Himmel geschrieben Römer 14,16-19 Gottes Liebe und Treue in Jesus Christus Herz und Kreuz Liebe1 Brüder und Schwestern, weil Gott so viel Erbarmen mit euch gehabt hat, bitte und ermahne ich euch: Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! Bringt euch Gott als lebendiges Opfer dar, ein Opfer völliger Hingabe, an dem er Freude hat. Das ist für euch der »vernunftgemäße« Gottesdienst. 2 Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist. 
3 In der Vollmacht, die Gott mir als Apostel gegeben hat, wende ich mich an jeden Einzelnen von euch. Niemand soll sich über andere erheben und höher von sich denken, als es angemessen ist. Bleibt bescheiden und sucht das rechte Maß! Durch den Glauben hat jeder von euch seinen besonderen Anteil an den Gnadengaben bekommen. Daran hat jeder den Maßstab, nach dem er sich einschätzen soll. 4 Denkt an den menschlichen Leib: Er bildet ein lebendiges Ganzes und hat doch viele Teile, und jeder Teil hat seine besondere Funktion. 5 So ist es auch mit uns: Als Menschen, die zu Christus gehören, bilden wir alle ein unteilbares Ganzes; aber als Einzelne stehen wir zueinander wie Teile mit ihrer besonderen Funktion. 6 Wir haben ganz verschiedene Gaben, so wie Gott sie uns in seiner Gnade zugeteilt hat. Einige sind befähigt, Weisungen für die Gemeinde von Gott zu empfangen; was sie sagen, muss dem gemeinsamen Bekenntnis entsprechen. 7 Andere sind befähigt, praktische Aufgaben in der Gemeinde zu übernehmen; sie sollen sich treu diesen Aufgaben widmen. Wer die Gabe hat, als Lehrer die Gemeinde zu unterweisen, gebrauche sie. 8 Wer die Gabe hat, andere zu ermahnen und zu ermutigen, nutze sie. Wer Bedürftige unterstützt, soll sich dabei nicht in Szene setzen. Wer in der Gemeinde eine Verantwortung übernimmt, soll mit Hingabe bei der Sache sein. Wer sich um Notleidende kümmert, soll es nicht mit saurer Miene tun. 
9 Die Liebe darf nicht geheuchelt sein. Verabscheut das Böse, tut mit ganzer Kraft das Gute! 10 Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern, und ehrt euch gegenseitig in zuvorkommender Weise. 

Wenn ich im Sommer durch die Straßen gehe

und die Rasenflächen in den Gärten beobachte, dann sieht alles schön gerade und gleichförmig aus. Auf den Rasenflächen wurden alle nicht-erwünschten Gräser entfernt, nur kurzgeschnittenes Gras ist zu sehen. Ebenso einförmig sieht es auf den Wiesen und Weiden aus. Wenn ich dagegen an die Kindheit denke, dann gab es überall, besonders auch an den Wegesrändern eine bunte Vielfalt an Gräsern, Blumen und Kräutern. Wir kennen das kaum noch. Es ist sogar so, dass sich viele Menschen an der Vielfalt oft stören. Alles soll gleich aussehen. Gleiches gilt auch, wenn es um Charaktere und Meinungen geht. „Ecken und Kanten“ von Menschen werden wegerzogen und abweichende Meinungen gelten als störend für ein friedliches Miteinander.

Predigt zu Römer 12, 1-10 1. Sonntag nach Epiphanias Vielfalt Buntes Blumenbeet besonders schöne Blumen Nun hat Gott uns nicht nur bei den Pflanzen eine bunte Vielfalt geschenkt, sondern auch bei den Menschen.

Es gibt verschiedene Charaktere, Mentalitäten, Veranlagungen und Eigenschaften und in einer christlichen Gemeinde gibt es verschiedene Altersstufen, unterschiedliche Typen, Gruppen und Begabungen. Die Vielfalt unter den Menschen ist wie ein wild wuchernder Garten oder ein buntes Ackerfeld.

Die Frage ist: Wie gehen wir mit dieser Vielfalt um?

Eine Möglichkeit besteht darin, dass möglichst alles gleichförmig gestaltet wird,

so dass Einheitsmenschen, bzw. Einheitschristen geschaffen werden wie Rasenflächen in den Gärten.

Eine Frau beschwerte sich einmal über die Neuen in der Gemeinde. Sie würden sich nicht anpassen an das, was vorhanden ist, sondern ihre eigenen Gedanken und Ideen umsetzen wollen. Viele wünschen sich, dass die Kirchen sich füllen, aber dann sollen die, die neu kommen, doch bitte so werden wie die, die schon da sind. Aber wenn alle gleichförmig sind, dann lebt man die Kultur einer Sekte oder Ideologie.

Eine andere Möglichkeit ist, dass wir uns abgrenzen von den anderen, die anders sind.

Man bleibt dann schön unter Gleichgesinnten im kleinen Kreis und schaut auf die anderen, entweder indem man hochmütig auf sie herabsieht oder indem man neidisch und eifersüchtig ihnen das Leben schwer macht oder über sie urteilt, dass sie sich auf einem Irrweg befinden.

Das sind Möglichkeiten, die oft praktiziert werden

und die uns auch sehr nahe liegen, weil es einfacher ist, wenn wir uns nicht auseinandersetzen müssen mit Menschen, die anders sind, sondern wenn wir nur mit Menschen zu tun haben, die genauso sind wie wir und alles andere an uns messen.

Auf diese Weise zerstören wir aber auch einen ungeheuren Reichtum, den Gott uns geschenkt hat. Einen Reichtum in der Welt und in der Gemeinde.

Paulus geht einen anderen Weg. Er sieht gerade in der Vielfalt und Verschiedenheit die Möglichkeit, dass wir uns als Christen als Einheit verstehen, dass wir erkennen, wir gehören zusammen und bilden eine Gemeinschaft.

Er gebraucht dazu das Bild vom Leib mit den vielen Gliedern. Der Leib ist nur Leib, weil so viele verschiedene Teile an ihm mitwirken. Man kann auch sagen: Lasst doch die einzelnen Blumen und Kräuter im Garten der Gemeinde wachsen! Achtet darauf, dass die Vielfalt unter den Menschen und Gruppen bestehen bleibt. Sucht nicht die Einheit, indem ihr alles gleichförmig gestaltet oder euch von denen, die anders sind, abgrenzt, sondern sucht die Einheit in der Vielfalt und Verschiedenheit.

Predigt zu Römer 12,1-10 1. Sonntag nach Epiphanias Gemeinde bauen Vielfalt bunte Paulus sagt, wie das gehen kann:

1. Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung!

Dahinter steht die Frage: Wofür leben wir, wozu sind wir in der Kirche, weshalb arbeiten wir in der Gemeinde mit? Wenn wir es tun, weil wir irgendwelche Interessen verwirklichen wollen, dann wird es immer zu Konflikten kommen. Gott ruft uns aber alle in seinen Dienst, weil er ein Ziel mit uns hat. Gott möchte, dass wir sein Reich bauen und dass sein Heil Wirklichkeit wird in dieser Welt. Darum ist es wichtig, dass wir unser Leben und unser Tun von diesem Ziel her begreifen. Darum geht es in der Gemeinde. Wir stehen alle zusammen und jeder für sich im Dienst Gottes.

2. Lebt Euren Gaben gemäß!

Jeder hat für diesen Dienst bestimmte Gaben bekommen. Es gibt darunter keine besseren und schlechteren Gaben, aber unterschiedlich sind sie. Und das ist gut so, denn das macht den Reichtum einer christlichen Gemeinschaft aus. Es ist wichtig, dass wir andere Gaben nicht abwerten, auch nicht das, was andere im Dienste Gottes tun. Es ist wichtig, dass wir nicht auf andere Gaben schielen und neidisch werden, weil wir sie für besser halten. Jeder soll mit seinen Gaben Gott dienen. So kann er andere bereichern und von anderen bereichert werden.

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Foto: Martina Heins

3. Die entscheidende Frage: Habe ich Liebe?

In unserem Miteinander in der Gemeinde und in der Welt wird eine Frage entscheidend sein, ob wir Liebe haben. Nur durch die Liebe werden wir in aller Vielfalt und Verschiedenheit die Einheit finden, denn wer liebt, wird nicht neidisch, sondern gönnt dem anderen etwas, und wer liebt, wird auch die Schwächen und Fehler des anderen ertragen und davon gibt es unter uns auch genug. Jeder muss nur auf sich schauen, um genügend Fehler und Schwächen zu entdecken. Die muss keiner bei den anderen suchen. Deshalb nennt Paulus in 1. Korinther 13, 13 und 14, 1 die Liebe als die größte Gabe Gottes, um die wir uns bemühen sollen.





Diese
Hinweise des Paulus sind für uns sehr wichtig,

für die Situation in der Welt, aber auch für jede christliche Gemeinschaft. Sie sind aber nur sinnvoll, wenn wir uns unsere Augen von Gott öffnen lassen und in der Vielfalt einen Reichtum erkennen, einen Reichtum, den Gott gewollt hat und den er uns geschenkt hat.

Die Gleichförmigkeit einesRasens“ unter Menschen und in einer Gemeinde zu wollen und zu schaffen, ist menschliches Werk. Die Einheit im Reichtum der Vielfalt zu suchen, ist Gottes Wille und Gottes Gabe.
Predigt zu Römer 12, 1-10
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