Predigt zu Johannes 4, 7-15 am 9. Sonntag nach Trinitatis

Predigt zu Johannes 4,7-15 9. Sonntag nach Trinitatis Brunnen Quelle lebendiges Wasser gutes Kraftquelle Durst stillen Lebensdurst Brunnen 7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! 8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. 9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – 10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. 11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser? 12 Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh. 13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. 15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen!

Wünsche haben wir immer viele, oder Sie nicht:

bei Hitze ein kühles Bier, bei Kälte einen Rum Grog, ein bisschen mehr Ruhe oder mehr Aktion, Urlaub oder endlich zuhause sein und ein Lottogewinn könnte auch nicht schaden. Wünsche haben wir viele und von Mensch zu Mensch und Generationen zu Generation sind sie unterschiedlich. Dann gibt es Wünsche, die gehen etwas tiefer ans Herz, wenn es zum Beispiel um Gesundheit oder Liebe, einen Freund oder eine Freundin, Frieden im Miteinander oder Heilung von inneren Verletzungen geht.
Manche Wünsche gehen schnell in Erfüllung und andere lassen lange auf sich warten oder erfüllen sich nie.

Aber immer, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht, dann kommt schon nach kurzer Zeit der nächste.

Das ist so bei uns, denn hinter all den Wünschen steht ein einziger Wunsch: Wir möchten ein gutes, glückliches und sinnvolles Leben führen.

Bei jedem Wunsch denken wir: Wenn wir das haben, dann ist es ein bisschen besser, und wenn es nur das kühle Bier bei der Hitze oder die Sehnsucht nach Liebe ist. Eine Zeitlang haben wir dann das Gefühl, dass es jetzt gut wird, aber nach kurzer Zeit kommt der Durst nach Leben wieder. Die Frau in unserem Bibelabschnitt hatte jeden Tag nur den einen Wunsch, die Hoffnung, dass der Brunnen Wasser gibt für ihr Leben, ein verständlicher und wichtiger Wunsch.

Predigt zu Johannes 4,7-15  7,7-15 9. Sonntag nach Trinitatis Brunnen Kraftquelle Durst nach Leben Lebensdurst Wasser lebendiges Wasser QuelleUnd dann taucht Jesus auf und es gibt ein Missverständnis.

Jesus sagt: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.„ Und natürlich denkt die Frau: Der bietet mir an, dass ich in Zukunft kein Wasser mehr holen muss. Der macht das für mich. Das kann sie nicht glauben. Wir denken vielleicht, dass es ja nur um Wasser geht, eine Kleinigkeit im Leben, aber für die Frau bedeutete es „Leben”, gutes Leben, und so hatte sie gemeint, dass Jesus ihr dabei helfen will, jeden Tag genug Wasser zu haben.




Dieses Missverständnis in Bezug auf Jesus hat sich bis heute gut gehalten:

Wenn Jesus/Gott uns liebt, dann muss er doch eigentlich das und das tun, eine gute Zensur schreiben lassen, mich gesund machen oder ein Hindernis aus dem Weg räumen. Wir hoffen, dass Gott einige von unseren Wünschen erfüllt, denn er will uns doch helfen, liebt uns doch, will uns ein gutes Leben geben.
Eine ganze Reihe von unseren Wünschen erfüllt er ja auch, aber manche auch nicht, und dann kommen die Zweifel und Fragen: Warum hilft er mir nicht? Warum hat er zugelassen, dass der Mensch gestorben ist? Lohnt sich das überhaupt mit dem Glauben, mit Gott?

Nun klärt Jesus das Missverständnis auf: Ich will dir etwas anderes geben.

Sieh mal: Wenn dein Wunsch in Erfüllung geht und dein Durst nach Leben gestillt ist, dann hält das nur kurze Zeit, und dann ist der Durst wieder da. Du hast das Gefühl, das ist ganz wichtig für dich, aber der Durst kommt wieder. Genauso wäre es, wenn ich dir deine Wünsche erfüllen würde.

Predigt zu Johannes 4,7-15 9. Sonntag nach Trinitatis Kreuz Jesus Christus Verbindung zwischen Himmel und Erde Leben und Tod Kreuz Lajen Südtirol Nehmen wir einmal an, Gott würde es tun und uns alle unsere Wünsche erfüllen.

Vielleicht würden wir sogar ein glückliches und angefülltes Leben haben, aber irgendwann wären wir tot, und dann? Wir würden gar nicht merken, dass uns das Entscheidende fehlt.

Darum sagt Jesus: Ich will euch mehr geben. Ich verbinde euch mit der Ewigkeit.

Da könnt ihr euren Durst nach Leben immer stillen. Bei euren Wünschen ist es so, als wolltet ihr euren großen Durst mit Wassertropfen stillen. Bei mir könnt ihr euren Lebensdurst aus der immer sprudelnden Quelle der Ewigkeit stillen.


Kennen Sie die Sehnsucht

nach Frieden im Miteinander? Manchmal erleben wir es ein bisschen, aber dann gibt es immer wieder Menschen, die diesen Frieden stören. Bei Gott, wenn wir nur auf ihn sehen, erleben wir wirklichen Frieden. Menschen sehnen sich nach Liebe und Geborgenheit und suchen es bei Menschen. Bei einzelnen Menschen kann man es manchmal ein bisschen erfahren, aber bei Gott ist es unzerbrechlich, immer da. Fast jeder Mensch wünscht sich ein sinnvolles Leben. Manche Menschen geben einem das Gefühl, dass man für sie sinnvoll ist, aber wenn man genauer hinschaut, dann merkt man manchmal, dass man nur benutzt und ausgenutzt wird. Wenn wir aber auf Gott hören und das tun, was er uns sagt, dann füllt es uns an, gibt uns neue Kraft und macht unser Leben sinnvoll.

Das ist die lebendige Quelle, von der Jesus hier redet, die er uns geben will, direkt von Gott, aus der Ewigkeit. Und sie zeigt uns, was wir dann noch viel mehr in der Ewigkeit erleben werden, wenn wir ganz bei Gott sind.

Was können wir tun, um diese Quelle anzuzapfen?

  1. Uns zur Dankbarkeit verpflichten.

Es ist ja nicht so, dass Gott gar keine Wünsche erfüllt. Ganz im Gegenteil, aber wir sehen es oft nicht. Dankbar sein, heißt, hinter den Gaben den liebenden Vater sehen, der sich um uns sorgt. Dann fällt es uns auch leichter, ihm für die Zukunft zu vertrauen.

  1. Wir müssen in unseren Kopf hineinbekommen, dass Gott tausendmal wichtiger ist, als alles, was es hier auf der Erde gibt.

Wir sind immer wieder so dumm, dass wir unser Lebensglück von Dingen dieser Erde erhoffen, zum Beispiel von Menschen, von Erfolg oder von dem was wir uns leisten können, aber das klappt nicht. Die Richtung unserer Wünsche muss sich verändern: weg von den irdischen Dingen und hin zu dem, was Gott uns geben kann.

  1. Wir müssen immer wieder eine Frage beantworten: Weißt du, wer Jesus ist?

Predigt zu Johannes 4,7-15 9. Sonntag nach Trinitatis wer ist Jesus für dich gestorben Liebe Matthäus 28,18 und 20 Sonntag Exaudi Jesus Christus der Auferstandene lebt und liebt Liebe Daniel 9,18 Sonntag Rogate Glauben verstehen Ewiges Leben Predigt zu Römer 12,1-10 1. Sonntag nach Epiphanias Gemeinde bauen Vielfalt bunte Rechtfertigungslehre Rechtfertigung Liebe Predigt zu Römer 3,20-28 20. Sonntag nach Trinitatis Lukas 7,11-17 10,16 Johannes 13,20 7. Sonntag nach Trinitatis Lukas 11,28 4. Sonntag nach Trinitatis Psalm 62,6-7 1. Sonntag nach Trinitatir Johannes 15,9-12 Epheser 4,13 Kantate 4. Sonntag nach Ostern mit Einführung des Kirchenvorstandes lebendiger Glaube in Christus Jesus Matthäus 4, 17 3. Sonntag nach Epiphanias Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias Freude die Namen sind im Himmel geschrieben Römer 14,16-19 Gottes Liebe und Treue in Jesus Christus Herz und Kreuz LiebeJesus sagt zur Frau: Wenn du wüsstest, wer ich bin, dann würdest du nicht so viel fragen, sondern zugreifen. Wer ist Jesus für dich? Er ist kein Psychotherapeut, der sich um unsere seelischen Wehwehchen kümmert. Er ist nicht der Wundermann, der unsere Wünsche erfüllt. Er ist nicht der nette Mann, der immer sanft lächelt. Wenn wir das erwarten, werden wir von ihm enttäuscht. Sondern er ist der, der uns mit der Ewigkeit verbindet, mit der ewig sprudelnden Quelle des Lebens und der uns den Weg dorthin zeigt und uns zur Umkehr ruft, manchmal freundlich und manchmal deutlich. Dietrich Bonhoeffer hat einmal gesagt: „Es gibt auch ein erfülltes Leben, trotz vieler unerfüllter Wünsche”

Doch das gibt es nur, wenn wir die entscheidende Frage unseres Lebens beantworten, die „Gretchenfrage“: Wie hältst du es mit Jesus Christus? Wer ist Jesus für dich?

Predigt zu Johannes 4, 7-15
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