Weihnachtspredigt zu Lukas 2, 25-34 am 3. Advent

Die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel in Lukas 2, 1-20

passt so richtig zum Weihnachtsfest: Gefühlvoll, mit Happy-End, stimmungsvoll. Aber passt sie auch in unser modernes Leben?

Ich möchte Ihnen die Weihnachtsgeschichte einmal anders erzählen:

Als es soweit war, brachte Maria ein gesundes Kind zur Welt und die Eltern nannten es Jesus. Die Freude war natürlich riesig. Nicht nur Maria und Josef freuten sich, sondern auch die Freunde und Verwandte. Alle kamen, um das kleine Kind zu sehen, sie brachten Geschenke mit und sie feierten eine riesige Party mit reichlich Essen und guten Getränken. Sogar die Feldarbeiter aus der Gegend und Reisende wurden eingeladen und feierten mit. Alle waren glücklich. Aber dann nach drei Tagen wurde Jesus plötzlich krank und starb. Maria und Josef waren erschüttert und auch alle anderen waren betroffen und gingen wieder in ihre Häuser zurück. Aber es musste ja weitergehen und so kehrte langsam das gewohnte Leben zurück; so wie es immer gewesen war.

Passt diese Geschichte nicht viel besser zu einem Weihnachtsfest:

eine wunderbare Feier mit vielen glücklichen Gesichtern am heimatlichen Weihnachtsbaum oder am Swimming Pool auf Gran Canaria, viele Geschenke, großes Essen und viele Getränke, eben eine Party, und dann ist plötzlich alles vorbei. Eine kurze Zeit muss man sich daran gewöhnen, und dann beginnt wieder der normale Alltag.
Die Krippe mit dem Jesuskind wird wieder verpackt. Für das stimmungsvolle Fest war Jesus gut, aber danach passt er nicht mehr in unsere moderne und harte Welt. Ach ja, in den Kirchen kann man ihn zwischendurch noch besichtigen, in diesen großen alten Gebäuden, die wie ein Museum an alte, längst vergangene Geschichten erinnern.

Sonst geht es weiter wie es vorher war, und alle Jahre wieder kommt dann das Christuskind.

Doch, Gott sei Dank, geht die Geschichte anders weiter. Für Gott beginnt hier das große Erlösungswerk für uns Menschen.

Die Weihnachtsgeschichte ist nur ein kurzer Vorspann. Danach kommen dann Jesu Taten und Worte, sein Leiden und Sterben, die Auferstehung und die Botschaft, dass Jesus Herr im Himmel und auf Erden ist. Er lebt und das ist das Wichtigste. Und die Geschichte endet damit, dass möglichst viele Menschen gerettet werden und in Ewigkeit bei Gott sind.

So geht die Geschichte von Gottes Seite weiter und aus seiner Sicht passt sie auch heute noch zu uns modernen Menschen.

Wie geht Sie auf Ihrer Seite weiter, und wie endet sie?

In einem Gespräch in einer Familie, in der vor einiger Zeit die Tante verstorben war, kamen wir irgendwann auch auf die Frage nach „Himmel und Hölle“. Ich erläuterte ihnen, dass nach biblischem Verständnis mit dem Himmel die vollkommene und ewige Gemeinschaft mit Gott in seiner Liebe und seinem Frieden gemeint ist, während die Hölle das ewige Getrennt-Sein von Gott ohne diese Liebe und diesen Frieden ist, und dass Gott nach dem Tod für jeden entscheidet, wer wohin kommt. Es steht uns nicht zu, jemand in den Himmel zu loben oder in die Hölle zu verdammen. Das ist allein Gottes Sache, darüber zu entscheiden. Eine Nichte der verstorbenen Tante fragte ganz spontan: „O Gott, wo mag meine Tante dann wohl hinkommen? Gibt es nichts dazwischen?“ Ich habe darauf geantwortet: „Nein, es gibt nichts dazwischen. Die Frage ist, ob sie Jesus im Herzen hatte. Wenn sie Jesus im Herzen hatte, dann kommt sie in den Himmel.“

Gott möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht. Deshalb ist er in Jesus in die Welt gekommen. Mit Weihnachten hat sein großes Rettungswerk begonnen.

Das gilt für jeden Menschen und auch für dich!

Er möchte, dass du in seiner Gemeinschaft lebst und hier im Leben seinen Halt und Liebe erfährst. Er möchte dir deine Schuld abnehmen, damit du wieder frei wirst zu einem Leben in Gottes Liebe. Er möchte deine Einsamkeit überwinden, dir Kraft und Hoffnung geben und dich zur Quelle der Ewigkeit führen, damit du daraus leben kannst. Er möchte, dass du ihm folgst, dich an ihm als deinem Herrn orientierst. Gott möchte, dass du in Ewigkeit gerettet wirst. Für dich ist Jesus in die Welt gekommen und geht die Geschichte mit ihm weiter.

Die Frage ist: Findest du in Jesus deine Hoffnung für das Leben und die Ewigkeit,

deinen Heiland, der dich heil macht, der dir ewiges Heil gibt oder ist Jesus für dich nur eine Weihnachtsbeigabe für ein Fest, das in ein paar Tagen vorbei ist, und stirbt Jesus bei dir nach Weihnachten wieder?

Nach der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium wird in Lukas 2, 25-34 von dem alten Simeon berichtet:

25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. 26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; 30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, 31 das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, 32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. 33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird.

Simeon war ein ganz normaler Mensch,

der gute und schlechte Erfahrungen hinter sich hatte. Er wartete sein ganzes Leben lang auf den versprochenen Retter Gottes. Mittlerweile war er sehr alt geworden. Als Maria und Josef eine Woche nach der Geburt Jesus in den Tempel bringen, da sieht Simeon das Kind und erkennt darin den versprochenen Retter. Simeon sagt: „Herr, nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen eingelöst! Mit meinen Augen habe ich es gesehen: du hast dein rettendes Werk begonnen und alle Welt wird es erfahren. Allen Völkern sendest du dein Licht.“

In diesem Moment hat sich sein Leben verändert:

Er muss nicht mehr der Vergangenheit nachhängen, die ihn vielleicht froh oder bitter gemacht hat, sondern er hat Frieden gefunden. Er muss nicht mehr ständig nach neuem Glück Ausschau halten, sondern er ist angekommen, hat sein Glück gefunden. Er hat seinen Retter gefunden. Er hat Frieden. Es ist alles gut.

Und dann sagt Simeon weiter: Dieses Kind ist von Gott dazu bestimmt, viele in Israel zu Fall zu bringen und viele aufzurichten, je nachdem, ob sie Jesus annehmen oder ablehnen werden sie gerettet werden oder verloren gehen.

Wie ist es bei dir? Welche Geschichte passt zu deinem Weihnachtsfest und deinem Leben?

Ist das Fest nur eine Party, eine schöne oder schlechte, und „stirbt“ Jesus danach wieder, oder kannst du mit dem alten Simeon sagen: „Ich bin angekommen, meine Suche hat ein Ende. Ich habe meinen Retter, mein Leben in Jesus gefunden.

Predigt zu Lukas 2, 25-34
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