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4. Sonntag nach Trinitatis

Einer trage des andern Last,
so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Galater 6,2

Es gibt Tage und Zeiten, da werden wir von den Lasten des Lebens niedergedrückt: Gegenwärtige Sorgen, Ängste und Probleme verbinden sich mit negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit und häufen sich an zu einem Berg, der uns die Sicht auf eine fröhliche und unbeschwerte Zukunft versperrt. Wie gut ist es, wenn wir dann Mitchristen haben, die uns zuhören und versuchen, uns die Last abzunehmen.

Doch Paulus redet hier nicht davon, dass wir die Last bei anderen Menschen abladen sollen. Andere, auch uns nahestehende Menschen sind zunächst nicht die richtige Adresse, um die eigenen Lasten loszuwerden. Wir könnten sie damit maßlos überfordern. Wenn wir unsere Lasten ernsthaft loswerden und nicht nur darüber reden wollen, dann müssen wir uns an Christus selbst wenden. Er ist gekommen, um uns von unseren Lasten zu befreien und nur er ist in der Lage, unsere Lasten wirklich zu tragen.

Wenn wir nun durch ihn befreit sind von unserer Bürde, müssen wir uns nicht mehr mit uns selbst beschäftigen, sondern werden frei, Lasten anderer mitzutragen und sie zu dem hinzuführen, der sie wirklich von ihren Lasten befreien kann. Wo befreite Menschen sich um die Lasten anderer kümmern und sie auf Christus hinweisen, dort ist wahre christliche Gemeinschaft.

Viele Christen gehen in die Gemeinde, wenn sie selbst etwas brauchen. Doch was ist das für eine Gemeinde, wenn Christen dort nur zusammenkommen, wenn und weil sie etwas brauchen? Christus hat uns befreit, um nun für andere da zu sein und ihnen zu helfen, frei zu werden. Das ist die Liebesweise, das Lebensgesetz Christi.

Gebet
Jesus, ich danke dir,
dass du mich von allen Lasten befreist.
Zeige mir die Menschen,
für die ich heute da sein soll,
damit auch sie frei werden.
Amen

Lied
Herz und Herz vereint zusammen
EG 251